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Wirtschaft

Gold: Jede achte Unze wandert in die Tresore der Notenbanken

Wenn Zentralbanken so eindeutig auf Gold setzen, sollten Privatanleger diese Botschaft sehr aufmerksam hören.

BildEine der Besonderheiten des Goldes ist, dass es praktisch nicht gebraucht wird. Dadurch ist fast das gesamte in der Kulturgeschichte der Menschheit geförderte Gold immer noch vorhanden. Wir finden es als Schmuck, als goldene Verkleidungen in Kirchen, Tempeln und Moscheen – und als Barren oder Münzen in den Tresoren der Notenbanken.

Diese besitzen derzeit über 36.000 Tonnen Gold. Das entspricht etwa einem Fünftel des gesamten Goldes, das jemals gefördert wurde. Seit 2009 sind die Zentralbanken wieder als Nettokäufer am Markt aktiv, das heißt, sie kaufen in Summe mehr Gold als sie gleichzeitig verkaufen.

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Gold: Jede achte Unze wandert in die Tresore der Notenbanken

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Wirtschaft

Goldpreis auf Rekordhoch: Eine Analyse von Stefan Kühn

Der Goldpreis hat eine bemerkenswerte Rallye hingelegt und am letzten Freitag ein neues Rekordhoch von 2.411 US-Dollar pro Feinunze erreicht, mit einem Anstieg von fast 17% seit Jahresbeginn.

BildAls Auslöser für den jüngsten Preisanstieg wird die unerwartet niedrige Inflation in den USA genannt. Die Anleger setzen nun verstärkt auf eine baldige Zinssenkung durch die US-Notenbank, was die Opportunitätskosten der Goldhaltung senkt, da das gelbe Metall weder Zinsen noch Dividenden abwirft.

Die unerwartete Stärke des Goldpreises in diesem Jahr hat viele Marktbeobachter überrascht, da historisch gesehen niedrigere Realzinsen oder ein schwacher Dollar die Haupttreiber für einen Anstieg des Goldpreises waren, was in letzter Zeit nicht der Fall war. Auch die Nachfrage nach Gold Exchange Traded Funds (ETFs) blieb zuletzt verhalten, obwohl diese Instrumente Anlegern indirekte Möglichkeiten bieten, in das Edelmetall zu investieren.

Stefan Kühn, ein erfahrener Marktanalyst, untersucht die Gründe für den rasanten Anstieg des Goldpreises. Einer davon sind die verstärkten Goldkäufe von Zentralbanken aus Schwellenländern, allen voran die türkische und die chinesische Zentralbank. Diese Länder wollen ihre Goldreserven aufstocken, um sich gegen mögliche künftige US-Sanktionen abzusichern.

Darüber hinaus haben geopolitische Spannungen und Krisen wie der Ukraine-Konflikt und der Gaza-Krieg die traditionelle Rolle von Gold als „Krisenwährung“ gestärkt. Auch chinesische Privatanleger investieren zunehmend in Gold als eine der wenigen verbleibenden Anlagemöglichkeiten, insbesondere angesichts der Immobilienkrise und der schwachen Performance des chinesischen Aktienmarktes.

Stefan Kühn spricht von einem möglichen Paradigmenwechsel im Anlageverhalten. Trotz steigender Realzinsen ist der Gol,dpreis gestiegen, was im alten Paradigma undenkbar gewesen wäre. Ein Grund dafür könnte die jahrelange Null- und Negativzinspolitik der Zentralbanken sein, die jegliche Risikoprämie „atomisiert“ hat.

Ein weiterer Faktor, den Stefan Kühn anspricht, ist die hohe Staatsverschuldung, insbesondere in den USA. Die Niedrigzinspolitik hat die Verschuldung der Staaten weiter angeheizt, was historisch gesehen zu Staatsfinanzierung durch die Notenbanken, zu finanzieller Repression und möglicherweise auch zu Inflation geführt hat.

Insgesamt zeigt die aktuelle Entwicklung des Goldpreises, dass das Edelmetall weiterhin eine wichtige Rolle als sicherer Hafen und Inflationsschutz spielt. Stefan Kühn beobachtet genau, wie sich die Dynamik auf dem Goldmarkt entwickelt und welche Auswirkungen sie auf die Weltwirtschaft haben könnte.

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Stefan Kühn ist Betriebswirt und Volkswirt und beschäftigt sich seit vielen Jahren mit dem Wandel der Wirtschaft, den Interdependenzen der Märkte und den politischen Einflüssen auf Unternehmen, Gesellschaft und Geldmarkt. Dabei beschränkt er sich nicht auf rein wissenschaftliche Methoden, sondern bezieht seine Erkenntnisse aus seiner langjährigen Tätigkeit als Unternehmer und Berater des Managements überwiegend börsennotierter Unternehmen.

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