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Nach Aufdeckung von Tierquälerei: Geflügelbetrieb entlässt Mitarbeitende & REWE beendet Zusammenarbeit

In den letzten Tagen hat ANINOVA e.V. (ehemals Deutsches Tierschutzbüro e.V.) erschreckendes Bildmaterial aus einer Hähnchenmast in Hermsdorf/Bobeck (Saale-Holzland-Kreises, Thüringen) veröffentlicht.

BildDie Bilder zeigen einen brutalen und gesetzwidrigen Umgang der Mitarbeitenden mit Tieren. So wurde in hunderten Fällen dokumentiert, wie Hühner illegal notgetötet worden sind. Die Aufnahmen sind 2019 und 2023 durch zwei Ermittler entstanden, die sich in dem Betrieb anstellen ließen und mit versteckter Kamera gefilmt haben. „Solch eine Brutalität habe ich selten gesehen“, sagt Jan Peifer, Vorstandsvorsitzender von ANINOVA.

Besonders schockierend war für die Ermittler, mit welcher Selbstverständlichkeit Hühner misshandelt wurden und sich über Vorschriften einfach hinweggesetzt worden ist. So sagen Mitarbeitende beim Töten von Tieren den Ermittlern: „Das hast Du jetzt nicht gesehen“ oder: „Das darf man so nicht machen, aber es ist einfacher so“. Auch bei der Verarbeitung von Medikamenten wie Antibiotika setzten sich die Mitarbeitenden der Geflügelfirma über gesetzliche Vorgaben einfach hinweg, obwohl sie genau wissen, dass es verboten ist. So sagt eine Mitarbeiterin: „Das darf ich eigentlich nicht“. Noch absurder wurde bei den täglichen Kontrollgängen geschummelt. Hier wurde der Ermittler angehalten „einfach zu unterschreiben“, auch wenn er keine Kontrolle durchgeführt hat (etwa aus Zeitgründen). Damit niemand Verdacht schöpft, dass er eventuell keine Kontrolle durchgeführt hat, solle er einfach notieren, dass er ein totes Tier gefunden habe. „Solch einen Einblick gab es noch nie“, sagt Peifer.

Insbesondere die Aussagen der Mitarbeitenden in Bezug auf anstehende Kontrollen durch die „Initiative Tierwohl“, QS oder dem zuständigen Veterinäramt lassen den Schluss zu, dass der Betrieb genau weiß, wann eine Kontrolle ansteht. So sagt eine Mitarbeiterin dem Ermittler;: „Wir müssen dann immer alles schön machen“ und eine andere Person sagt in Bezug auf QS: „Die melden sich vorher immer an“. „Angemeldete Kontrollen kann man sich natürlich sparen, hinzukommt, dass natürlich kein Mensch ein Tier brutal quält, wenn gerade eine Kontrolle durchgeführt wird“, so Peifer und ergänzt: „Solche Kontrollen sind einfach nutzlos“.

Nachdem ANINOVA das Bildmaterial veröffentlich hat, hat der Hauptabnehmer des Fleisches, die Supermarktkette REWE, reagiert und die Zusammenarbeit mit dem Betrieb beendet, ebenso Penny. Die „Initiative Tierwohl“ hat der Firma das Siegel entzogen. Zudem wurde der Betrieb offenbar im QS System gesperrt. Auch die Firma Astenhof hat reagiert und in einer Stellungnahme mitgeteilt, dass die Personen, die sie in dem Videomaterial zuordnen konnten, gekündigt haben. „Ich halte dies für einen ersten Schritt, aber es löst das Problem nicht, denn solange Tiere gemästet werden, solange wird es Tierquälerei geben“, so Peifer und empfehlt den Menschen die vegane Lebensweise.

ANINOVA kündigt für die nächsten Tage die Veröffentlichung von weiterem Bildmaterial aus dem Betrieb an. „Die Tierquälerei ist nicht von wenigen einzelnen Personen begangen worden“, so Peifer abschließend.

Das vollständige Videomaterial und alle Dokumente wurden im Sommer den zuständigen Behörden übergeben. So ermittelt die Staatsanwaltschaft Gera bereits (AZ 754 UJs 17614/23).

Weitere Informationen: https://aninova.org/aufdeckung/mission-undercover-bei-astenhof
Unsere Pressemitteilung vom 12.12.203: https://www.presseportal.de/pm/115581/5669935

Verantwortlicher für diese Pressemitteilung:

ANINOVA e.V. (vormals Deutsches Tierschutzbüro e.V.)
Herr Jan Peifer
An der Autobahn 23
53757 Sankt Augustin
Deutschland

fon ..: 02241-261549-2
fax ..: 02241-261549-1
web ..: http://www.aninova.org
email : Presse@aninova.org

Der Focus von ANINOVA e.V. liegt in den Bereichen Massentierhaltung und Pelz. Die Tierrechtsorganisation zeigt mit Aufdeckungen und Undercover Recherchen auf, wie sogenannte Nutztiere in Deutschland gehalten werden. Weitere Informationen unter www.aninova.org

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Erstmalig schleusten sich Undercover-Ermittler in riesige Hähnchenmast von „Astenhof“ ein

massive Tierquälerei gefilmt – Hunderte Hühner illegal getötet – „Initiative Tierwohl“ und REWE involviert

Bild2019 und 2023 schleusten sich Undercover-Ermittler in eine der größten Hähnchenmastanlagen Deutschlands ein. Der Betrieb liegt bei Jena in Thüringen. Pro Jahr werden dort rund zehn Millionen Hühner gemästet. Die Mastanlage nimmt an der „Initiative Tierwohl“ teil, das Fleisch wird unter dem Markennamen „Astenhof“ (Teil der Sprehe Gruppe) im Supermarkt angeboten. Einer der Hauptabnehmer ist REWE, dort wird das Fleisch u.a. unter der Eigenmarke „Ja“ verkauft. Die Ermittler filmten in dem Betrieb brutalste Tierquälerei, insbesondere eine nicht-gesetzeskonforme Nottötung hunderter Hühner. Es wurden zudem massive Verstöße gegen Hygiene- und seuchenrechtliche Vorschriften dokumentiert sowie ein zweifelhafter Umgang mit der Verabreichung von Antibiotika. ANINOVA (ehemals Deutsches Tierschutzbüro e.V.) hat ein 50-seitiges Gutachten erstellen lassen und das gesamte Bildmaterial der Staatsanwaltschaft Gera und der Polizei Jena überreicht. Die Tierrechtsorganisation empfiehlt die vegane Lebensweise, denn nur so kann solche Tierquälerei beendet werden. Weitere Informationen unter https://aninova.org/aufdeckung/mission-undercover-bei-astenhof/

Der Tierrechtsorganisation ANINOVA (ehemals Deutsches Tierschutzbüro) liegt umfassendes Videomaterial aus einer Hähnchenmast in Waldeck im Saale-Holzland-Kreis bei Jena (Thüringen) vor. Es handelt sich um einen der größten Hühnermastbetriebe Deutschlands. Verteilt auf ca. 50 Hallen werden dort ca. eine Million Hühner gehalten. Auf Grund der schnellen Aufzuchtphase werden alleine an dem Standort rund zehn Millionen Hühner pro Jahr gemästet. Verkauft werden die Hähnchen primär unter dem Handelsnamen „Astenhof“. „Astenhof“ gehört zur Sprehe-Gruppe, die wiederum zu den größten Unternehmen in der Geflügelbranche zählt. Die Sprehe-Gruppe machte 2022 einen Jahresumsatz von rund 700 Millionen Euro. Das Unternehmen ist bereits in der Vergangenheit im Zusammenhang mit möglichen Tierschutzverstößen und schlechten Arbeitsbedingungen der Mitarbeitenden in die Kritik geraten.

Gleich zwei Personen gelang es, Undercover in dem Hühnerbetrieb mitzuarbeiten. Einer der beiden Ermittler ließ sich im Jahr 2019 anstellen. In seiner Zeit in dem Betrieb wurde ihm teilweise die alleinige Verantwortung für einen gesamten Stallkomplex von zehn Hallen mit 200.000 Tieren übertragen, obwohl er weder über eine Ausbildung noch über Berufserfahrung in dem Bereich verfügte. Auch einem weiteren Ermittler, der im Sommer 2023 in dem Betrieb arbeitete, wurden Aufgaben übertragen, die eine Qualifikation erfordern, die der Ermittler jedoch nicht hatte. Unter anderem wurde er angehalten, Tiere ohne vorherige Schulung zu töten. „Die Bilder geben einen noch nie da gewesenen Einblick in die deutsche Geflügelhaltung“, so Jan Peifer, Vorstandsvorsitzender von ANINOVA. Beide Ermittler übergaben der Tierrechtsorganisation das Bildmaterial im Sommer 2023. Das Bildmaterial aus 2019 hat der Ermittler erst jetzt einer Tierrechtsorganisation überreicht, weil er Sorge hatte, dass rechtlich gegen ihn vorgegangen wird.

Die Aufnahmen sind primär mit versteckter Kamera entstanden und zeigen unserer Einschätzung nach hunderte von Gesetzesverstößen, vor allem im Bereich der sogenannten Nottötung von Tieren. Kranke und verletzte Tiere sollen durch eine Nottötung von ihrem Leid erlöst werden, so sieht es der Gesetzgeber vor. Laut der Vorschrift müssen die Hühner durch einen Schlag auf den Kopf betäubt werden, um ihnen anschließend, beispielsweise mit einer Zange, das Genick zu brechen und so den Tod herbeizuführen. In dem Betrieb wurde Tieren stattdessen noch mehr Leid und Schmerzen zugefügt, denn die Nottötung erfolgte oftmals völlig unsachgemäß. Mitarbeitende drehten den Kopf einiger Tiere solange, bis das Tier vermeintlich tot war. Viele der Hühner zeigten nach diesem Gewaltakt noch deutliche Anzeichen von Bewusstsein. Aussagen der Mitarbeitenden zeigen, dass ihnen bewusst war, dass dieses Vorgehen illegal ist: „Ich mache das jetzt so, wie wir es nicht machen dürfen“ oder „So dürfen wir das aber nicht machen“, hieß es etwa im Betriebsalltag gegenüber den Ermittlern in 2019 und 2023. In einer Szene sagt die Person zu einem der Ermittler: „Wenn das Veterinäramt oder jemand anders kommt, dann hast du das Ding (Zange) einstecken. Dann bist du sowieso aus dem Schneider. Sonst fragen die ganz komische Fragen“. Eine Mitarbeiterin ist den Ermittlern in diesem Zusammenhang besonders aufgefallen. Sie ist schon seit Jahren für den Betrieb tätig und erzählte den Ermittlern, dass sie im Grunde noch nie die Zange benutzt habe. Die Aufnahmen zeigen sie in 2019 und 2023 dabei, wie sie die Hühner unserer Ansicht nach illegal tötete. Alle diese Aussagen wurden mit versteckter Kamera gefilmt. In rund 250 Fällen in 2019 und 2023 wurde die illegale Tötung der Tiere von gleich mehreren Mitarbeitenden dokumentiert. Keiner der Angestellten hat die Tiere auf den Aufnahmen regelmäßig ordnungsgemäß getötet. In einer Szene sagt eine Mitarbeiterin dem Ermittler, dass der firmeneigene Tierarzt diese verbotene Methode duldet, er würde dann immer sagen: „Ich hab’s nicht gesehen“. In einer weiteren Szene ist der Tierarzt sogar anwesend als eine Mitarbeiterin beschreibt, wie sie eine unsachgemäße Nottötung durchführt. Er schreitet dabei aber nicht ein. Wir können letztlich nicht beurteilen, wie nicht dokumentierte Tötungen durchgeführt wurden. Die gesetzeskonforme Tötung war auf den Aufnahmen unserer Einschätzung nach aber eher die Ausnahme, obwohl allen hätte bekannt sein müssen, wie die Vorschrift lautet. Eine Überprüfung, ob keine Lebenszeichen mehr vorhanden sind, erfolgte ebenfalls in keinem der dokumentierten Fällen, obwohl auch dies gesetzlich vorgeschrieben ist. „Die Videoaufnahmen zeigen, dass die Personen vorsätzlich gehandelt haben. Mir ist völlig unverständlich, wie man Tiere derart quälen kann“, so Peifer. Gegenüber den Ermittlern gaben die Mitarbeitenden an, dass die verbotene Art der Tiertötungen einfacher und schneller ginge. Viel passierte offenbar auch aus Bequemlichkeit.

Aus den Gesprächen mit den Mitarbeitenden wird klar, dass dem Betrieb offenbar im Vorfeld bekannt war, wann eine Kontrolle durch das zuständige Veterinäramt Stadtroda stattfinden wird. Auch erfolgte vor einer Kontrolle durch das QS Prüfzeichen eine Art inoffizielle Vorkontrolle durch eine Person, die offenbar genau weiß, wann die „richtige“ QS-Kontrolle durchgeführt wird. So sagt eine Mitarbeiterin dem Ermittler: „Der sagt uns das dann immer durch die Blume, Mittwoch oder Donnerstag, dann wissen wir dann, sie kommen in einer Woche“. Ein anderer Mitarbeiter sagt ganz klar: „Die (QS) melden sich vorher immer an, wenn sie kommen“. Bei einer Kontrolle der „Initiative Tierwohl“, an dem der Betrieb ebenfalls teilnimmt, muss darauf geachtet werden, das pro Halle sieben bis acht Picksteine verteilt liegen. Auf den Ermittler wirkte es so, als sei der Betrieb aktiv vorab über eine anstehende Kontrolle informiert worden. „Dass bei angemeldeten Kontrollen keine Verstöße festgestellt werden, ist natürlich klar. Da kann man sich im Grunde die Kontrolle auch sparen“, so Peifer.
Immer wieder fallen Betriebe, die an der „Initiative Tierwohl“ teilnehmen, wegen Verstößen gegen das Tierschutzgesetz auf. „Tierwohl-Siegel sind letztlich wertlos und vermitteln den Menschen nur ein gutes Gefühl, wenn sie weiterhin Fleisch und andere tierische Produkte kaufen. Die Tiere haben überhaupt nichts davon und leiden weiter“, kritisiert Peifer.

Auch im Bereich des Antibiotika-Einsatzes dokumentierten die Ermittler eine unfassbare Vorgehensweise. Dem gesamten Tierbestand wurde regelmäßig über die Trinkwasseranlage Antibiotika verabreicht – durchaus ein übliches Vorgehen in der Geflügelbranche. Statt einzelne kranke Tiere zu separieren und zu behandeln, wird der gesamte Tierbestand regelrecht mit Antibiotika vollgepumpt. In dem Betrieb erfolgte die Verabreichung von Antibiotika und anderen Medikamenten durch die Mitarbeitenden. So sagt eine Mitarbeiterin dem Ermittler in 2019: „Wenn dich jemand fragt, dass macht die Chefin, normalerweise dürfen wir das gar nicht machen, aber wir machen es trotzdem“. Angeblich wisse der firmeneigene Veterinär darüber Bescheid und würde dies dulden. Eine ähnliche Vorgehensweise zeigte sich auch bei der Salmonellen-Untersuchung, die ebenfalls nur durch eine geschulte Person erfolgen darf. In der Praxis wurde sie in diesem Betrieb einfach durch irgendeine Person durchgeführt. Bei einer dieser Untersuchungen war der Ermittler 2019 mit einer versteckten Kamera anwesend. Das zu untersuchende Huhn zeigte noch deutliche Anzeichen von Bewusstsein, als es aufgerissen worden ist. Solch eine Untersuchung erfolgt normalerweise an toten Tieren. „Hier wurde völlig stümperhaft an einem lebenden Tier experimentiert, ohne Sinn und Verstand“, empört sich Peifer.

Die Liste der Verfehlungen und Verstöße ist noch wesentlich länger. In dem von ANINOVA in Auftrag gegeben Gutachten kommt der Gutachter Dr. Jens Hübel auf 50 Seiten zu einem verheerenden Ergebnis. Reihenweise wurde aus seiner Sicht gegen das Tierschutzgesetz verstoßen und den Tieren erheblich Leid und Schmerzen zugefügt. Damit wäre der Straftatbestand der Tierquälerei erfüllt, obgleich darüber letztlich natürlich Gerichte zu entscheiden haben. „Ich habe schon viel Grausames in meinem Leben gesehen, aber wie hier mit Tieren umgegangen wird, lässt auch mich nicht kalt. Das ist das schlimmste, was ich jemals gesehen habe“, sagt Peifer und ergänzt: „Mir fehlen die Worte, das ist einfach nur brutal und skrupellos, was dort passiert“.

Nachdem ANINOVA im Juli das Bildmaterial übermittelt wurde, wurde sofort das zuständige Veterinäramt in Stadtroda informiert. Nach detaillierter Auswertung des Bildmaterials und der Dokumente wurde ein Gutachten durch einen Veterinärmediziner in Auftrag gegeben und dieses für eine Strafanzeige genutzt, welche im August an die Staatsanwaltschaft Gera geschickt wurde. Diese hat die Ermittlungen aufgenommen (AZ 754 UJs 17614/23). Die Polizei Jena (AZ St/0264164/2023) ist mit der Auswertung des Videomaterials beauftragt worden. „Tierquälerei gehört zu dem System einfach dazu. Ich kann nur jedem Menschen die vegane Lebensweise empfehlen, denn nur so hört diese Tierquälerei endlich auf“, so Peifer abschließend.

Weitere Informationen unter: https://aninova.org/aufdeckung/mission-undercover-bei-astenhof/

Bildmaterial senden wir auf Anfrag zu.

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Das Schweinehochhaus ist geschlossen! Deutsches Tierschutzbüro beendet erfolgreiche Kampagne gegen Tierhaltung

Über kaum einen anderen landwirtschaftlichen Betrieb wurde so häufig berichtet, wie über das Schweinehochhaus in Maasdorf bei Halle (Sachsen-Anhalt).

BildFür viele ist es das Symbol der Massentierhaltung geworden. Auf sechs Etagen wurden insgesamt zehntausende Sauen und Ferkel gehalten. Transportiert wurden die Tiere über Fahrstühle, was bislang einzigartig in ganz Europa war. Das in DDR-Zeiten erbaute Schweinehochhaus galt damals als Vorzeigebetrieb. Statt in die Breite ging man hier architektonisch in die Höhe. Damit sollten die Arbeitsabläufe kostengünstiger werden. „Doch der Profit ging einzig auf Kosten der Tiere“, so Jan Peifer, Vorstandsvorsitzender vom Deutschen Tierschutzbüro e.V.

Die Tierrechtsorganisation hat zwischen 2013 und 2018 mehrfach Bildmaterial aus dem Schweinehochhaus veröffentlicht. Die Bilder zeigten verletzte und kranke Tiere, Sauen, die in Kastenstände (Käfige) eingepfercht wurden. Teilweise entsprachen diese nicht den gesetzlichen Vorgaben und waren für die Tiere zu klein. So konnten sich die Tiere noch nicht einmal umdrehen. Versteckte Kameras filmten, wie Mitarbeitende Schweine misshandelt haben. Die hygienischen Zustände waren über Jahre katastrophal. Ausschlag für die Schließung waren aber letztlich Videos, die das Deutsche Tierschutzbüro 2018 veröffentlichte. Dabei filmten versteckte Kameras, wie Ferkel auf den Boden geschlagen worden sind, um sie zu töten. „Dies war Tierquälerei in Reinform und zu Recht bis heute verboten“, so Peifer. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte der Betreiber immer beteuert, dass „alles ordnungsgemäß in dem Betrieb abläuft“. Doch die heimlich erstellten Bilder und die weitere Ankündigung einer Großdemo führten schlussendlich dazu, dass seit Oktober 2018 keine Tiere mehr im Schweinehochhaus gehalten und gequält werden.

Gleich mehrfach hatte das Deutsche Tierschutzbüro auch Strafanzeige gegen die Verantwortlichen gestellt. 2022 kam es dann zu Verurteilungen. Die Staatsanwaltschaft erließ Strafbefehle gegen zwei Personen mit dem Vorwurf der Tierquälerei. Als Beweis dienten dabei sowohl die Videoaufnahmen, als auch eine pathologische Untersuchung von Ferkeln, die das Veterinäramt bei einer Kontrolle 2018 beschlagnahmte und untersuchen ließ. So wurde eine Person zu einer Geldstrafe von 35 Tagessätzen zu 25 Euro (also 875 Euro) und eine Person zu einer Geldstrafe von 45 Tagessätzen zu 20 Euro (also 900 Euro) verurteilt.

Auf Change.org haben knapp 300.000 Menschen eine Petition zur Schließung des Schweinehochhaues unterschrieben. Nach fünf Jahren Leerstand ist eine Inbetriebnahme inzwischen nicht nur sehr unwahrscheinlich, sondern auch rechtlich sehr schwierig, denn die Zulassung ist erloschen und müsste neu beantragt werden. „Wir beenden heute erfolgreich die Kampagne ,Schweinehochhaus schließen'“, freut sich Peifer und ergänzt: „In dieser Hölle werden keine Schweine mehr gequält“.

Aktuelle Bilder aus dem Schweinehochhaus zeigen, dass das Gebäude immer weiter verrottet. Die Stallungen sind voller Spinnenweben und Rost. Das Hochhaus gilt inzwischen bei vielen „Lost Places“ Fans als beliebtes Ziel, die ihre Videos dazu bei YouTube hochladen.

„Ob in die Höhe oder in die Breite gebaut, das Schweinehochhaus ist dennoch quasi überall zu finden, solange Schweine in Zuchtanlagen für Fleisch ausgebeutet und gequält werden“, so Peifer abschließend. Damit diese Tierquälerei überall beendet werden kann, empfiehlt die Tierrechtsorganisation die pflanzliche Lebensweise, denn kein Tier will sterben.

Aktuelle Bildaufnahmen aus dem Schweinehochhaus senden wir auf Anfrage zu.

Weitere Informationen: https://www.tierschutzbuero.de/das-schweinehochhaus-endlich-geschlossen

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Das Deutsche Tierschutzbüro ist ein eingetragener Verein, der sich für mehr Rechte von Tieren einsetzt. Die bundesweit tätige Organisation ist als besonders förderungswürdig anerkannt und gemeinnützig. Weitere Informationen unter www.tierschutzbuero.de

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Skrupelloser Schweinemäster muss sich vor Gericht verantworten: Versteckte Videoaufnahmen zeigen Tierquälerei

Verhandlung am 30.08.2023 vor dem Amtsgericht Bersenbrück (NIedersachsen)

BildVor drei Jahren hat das Deutsche Tierschutzbüro Bildmaterial aus einer Schweinemast in Merzen, Samtgemeinde Neuenkirchen, Landkreis Osnabrück (Niedersachsen) veröffentlicht. In dem Betrieb wurden zum Zeitpunkt der Aufnahmen 7.000 Schweine gemästet. Die Bildaufnahmen zeigten katastrophale Bedingungen. So wiesen manche Tiere zum Teil blutige Verletzungen an den Beinen auf, sodass sich die Tiere nur unter Schmerzen fortbewegen konnten. Bei anderen Tieren hatten sich bereits handballgroße Abszesse gebildet, die nicht behandelt wurden. Zudem mussten die Tiere auf Spaltenböden sehr dicht gedrängt stehen. Ein Teil der Schweine sah offenbar noch nicht einmal Tageslicht. Auf den Videoaufnahmen sind auch einige Tiere zu sehen, die apathisch wirkten oder augenscheinlich am Sterben waren. „Damals wurde ein totes Schwein vorgefunden, dass bereits blau aufgedunsen war. Vermutlich lag es schon mehrere Tage tot im Stall“, so Jan Peifer, Vorstandsvorsitzender vom Deutschen Tierschutzbüro. Ein anderes totes Schwein wurde von seinen Artgenossen bereits angefressen.

Der Betreiber der Mastanlage ist in der Samtgemeinde Neuenkirchen nicht unbekannt, er war zum Zeitpunkt der Aufnahmen CDU-Mitglied und der stellvertretende Bürgermeister von Merzen. „Die Veröffentlichung der Bilder schlug damals hohe Wellen, bundesweit wurde über die Tierquälerei berichtet“, erinnert sich Peifer. Er und sein Team hatten damals eine Online Kampagne mit dem Titel „Der Standard ist Tierquälerei“ ins Leben gerufen und insgesamt aus sieben Schweinemast-Anlagen in Niedersachsen Bildmaterial veröffentlicht. „Zum System der Tierindustrie gehört Tierquälerei“, so Peifer.

Das Deutsche Tierschutzbüro hatte damals auch eine Strafanzeige erstattet. Die Staatsanwaltschaft Oldenburg hat basierend darauf Ermittlungen eingeleitet. Eine sachverständige Auswertung der Aufnahmen ergab, dass bei acht Mastschweinen mindestens seit einigen Tagen u.a. Festliegen, Sepsis, Nekrosen, Dekubitus, Lahmheit und erhebliche Verletzungen infolge von Schwanzbeißen vorlagen. Dadurch wurden den Schweinen erhebliche Schmerzen und Leiden zugefügt und der Tatbestand der Tierquälerei erfüllt. Ende 2022 wurde ein Strafbefehl über 5.600 Euro (80 Tagessätze à 70 Euro) verhängt. Zudem sollten die eingesparten Behandlungskosten von 317,47 Euro eingezogen werden. Der Landwirt hat dagegen Einspruch eingelegt, daher kommt es Ende August zur Verhandlung. „Wir hoffen auf eine Verurteilung, Tierquälerei darf nicht unbestraft bleiben“, so Peifer.

Folgen hatte die Aufdeckung bereits jetzt für den Landwirt, der insgesamt fünf Schweinemastanlagen betreibt. Die Schlachtunternehmen Vion und Tönnies nehmen keine Tiere mehr von dem Betrieb ab. Zudem ermittelt die Staatsanwaltschaft Osnabrück (NZS 400 Js 36090/21) wegen des Verdachts des Subventionsbetrugs. So erhielt der Landwirt und sein Familiengeflecht zwischen 200.000 Euro und 300.000 Euro pro Jahr an Subventionen, die teilweise an Tierwohl-Auflagen geknüpft waren. Aber genau diese wurden offenbar nicht eingehalten. Die Ermittlungen laufen noch. „Es kann nicht sein, dass Tierquäler auch noch Steuergelder erhalten“, empört sich Peifer.
Das Deutsche Tierschutzbüro empfiehlt jedem Menschen, der die Tierquälerei nicht weiter unterstützen möchte, die vegane Lebensweise. „Kein Tier geht freiwillig in den Schlachthof, Tiere wollen leben“, so Peifer abschließend.

Die öffentliche Verhandlung findet am 30.08.2023 um 11:30 Uhr vor dem Amtsgericht Bersenbrück (Saal E 11) statt. Das Deutsche Tierschutzbüro plant keine Demonstration vor Ort.

Weitere Informationen: https://www.tierschutzbuero.de/der-standard-ist-tierquaelerei/

Bildmaterial aus der Mastanlage, senden wir auf Anfrage gerne zu.

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Nach Aufdeckung von Tierquälerei in Ferkelzucht im Kreis Warendorf

Staatsanwaltschaft Münster stellt Verfahren überraschend ein – Landwirtschaftsministerium in NRW widerspricht

BildIm Dezember 2019 hat das Deutsche Tierschutzbüro erschreckendes Bildmaterial aus einem Ferkelzuchtbetrieb in Drensteinfurt-Rinkerode (Kreis Warendorf) veröffentlicht. Die Aufnahmen sind im Oktober und November 2019 entstanden und umfassen 2.000 Stunden Videomaterial.

Immer wieder schlichen sich Aktivist*innen nachts in den Betrieb, in dem ca. 1.200 Zuchtsauen und mehr als 3.500 Ferkel gehalten werden. Begleitet wurden sie auch von den Youtubern Aljosha Muttardi und Gordon Prox, die zur damaligen Zeit den Account „Vegan ist ungesund“ betrieben. Die versteckten Kameras konnten mehrfach grausame Praktiken dokumentieren. „Auf den Aufnahmen ist zu sehen, dass ganz offensichtlich kranke und schwache Ferkel nicht tierärztlich versorgt worden sind, sondern einfach so lange auf den Boden geschlagen wurden, bis sie vermeintlich tot waren. Dieses Vorgehen führte offenbar dazu, dass mehrere Tiere überlebten und anschließend qualvoll im Mülleimer verendet sind“, so Jan Peifer, Vorstandsvorsitzender des Deutschen Tierschutzbüros.

Die Kameras dokumentierten aber auch, wie Schweine getreten, gestoßen, geschlagen, geworfen und bespuckt worden sind. Zudem zeigen die Bilder, wie tote Tiere achtlos im Gang abgelegt wurden und wie teilweise kranke Tiere sich selbst überlassen worden sind. Auf einem Dokument im Stall wurde von „Schrottferkeln“ gesprochen, also Tiere, die für die Verantwortlichen keinen Wert mehr haben. „In dem Betrieb haben die Menschen offenbar jeden Respekt vor den Lebewesen verloren“, empört sich Peifer.

Auch die Sauenhaltung im sogenannten Kastenstand verstieß gegen geltendes Recht, da sie zu klein waren. Dies hatte auch das zuständige Veterinäramt bei mehreren Kontrollen im Dezember 2019 festgestellt. Bei den Kontrollen wurden zudem eine Vielzahl von weiteren Verstößen protokolliert, so z.B. fehlende Krankenbuchten, dass die Stallbeleuchtung in mehreren Stallungen nicht ausreichend war, fehlendes Beschäftigungsmaterial, defekte Futtertröge und zu kleine Tränken. Zudem wurden bei einer Kontrolle kranke und verletzte Tiere vorgefunden, die nicht behandelt und separiert wurden.

Die Staatsanwaltschaft Münster hatte basierend auf einer Strafanzeige durch das Deutsche Tierschutzbüro Ermittlungen gegen die Verantwortlichen aufgenommen (AZ 540 Js2738/19). Die Ermittlungen wurden vor wenigen Wochen eingestellt, weil nicht erkennbar sei, dass Straftaten begangen wurden. „Das finde ich absurd, denn das gesetzeswidrige Töten der Ferkel ist für jeden Menschen klar erkennbar“, so Peifer. Auch das Ministerium für Landwirtschaft und Verbraucherschutz in NRW kommt zu einer klaren Einschätzung. Dort heißt es auf Nachfrage: „Die Durchführung der im Videomaterial erkennbaren Nottötungen verstößt hiesigen Erachtens gegen geltendes Tierschutzrecht, weil die Betäubung nicht korrekt durchgeführt wurde und eine Entblutung ganz zu fehlen scheint“.

„Dass Tierquälerei nicht geahndet und verurteilt wird, ist keine Seltenheit. Immer wieder decken wir und andere Tierrechtsorganisationen massive Tierquälerei auf und am Ende passiert quasi nichts“, so Peifer, der auf die Online Datenbank www.tierschutz-skandale.de verweist. Auf der Website wurden von verschiedenen Tierrechtsorganisationen alle Aufdeckungen aus den letzten Jahren aufgelistet. Hier kann auch nach den rechtlichen Folgen der Verantwortlichen gesucht werden. Nur in drei von 171 dokumentierten Fällen wurden Haftstrafen auf Bewährung ausgesprochen. Das sind lediglich zwei Prozent. Zu einem Tierhalteverbot bzw. Tierbetreuungsverbot kam es nur in sieben Fällen und damit in vier Prozent (von 171 Fällen).

Im Fall Drensteinfurt-Rinkerode wurden durch das zuständige Veterinäramt drei Bußgeldbescheide erlassen, da sich Ordnungswidrigkeiten ergeben haben. Die beiden Personen, die diverse Ferkel illegal zum Töten auf den Boden geschlagen haben, mussten jeweils 200 Euro (plus 28,50 Euro Verwaltungskosten), der Betriebsleiter 300 Euro (plus 28,50 Euro Verwaltungskosten) zahlen. Die Summen richten sich nach dem Einkommen, der Betriebsleiter gab an, dass er 5.000 Euro brutto pro Monat verdient. „Ich kann den Menschen, die solche Tierquälerei nicht mehr unterstützen möchten, nur die vegane Lebensweise empfehlen“ so Peifer abschließend.

Weitere Informationen unter https://www.tierschutzbuero.de/youtuber-undercover-die-recherche

Bildmaterial senden wir auf Anfrage gerne zu.

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Das Deutsche Tierschutzbüro ist ein eingetragener Verein, der sich für mehr Rechte von Tieren einsetzt. Die bundesweit tätige Organisation ist als besonders förderungswürdig anerkannt und gemeinnützig. Weitere Informationen unter www.tierschutzbuero.de

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