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Wirtschaft

E-Commerce in Polen: Boomender Markt mit Tücken und Chancen für deutsche Händler

„Expansion statt Krise“ lautet das Gebot der Stunde für Online-Händler. Warum Polen ein guter Zielmarkt ist und wo die Herausforderungen für deutsche Online-Händler liegen, erläutert Salesupply.

BildIm Osten Europas lockt ein dynamischer E-Commerce-Markt mit Millionen potenzieller Kunden und zweistelligen Wachstumsraten: Polen. Doch der boomende Online-Handel bringt nicht nur Chancen, sondern auch Herausforderungen mit sich. Von Preissensibilität über Logistik bis hin zu strengen E-Commerce-Regularien – wer in Polen erfolgreich sein will, muss die Spielregeln kennen.

Deutsche Online-Händler haben sich in der Vergangenheit traditionell auf westliche Märkte konzentriert. Doch inzwischen rückt zunehmend der Osten in den Fokus – allen voran Polen. Mit einer großen Bevölkerung (38 Millionen Einwohner) und einer erstarkenden Wirtschaft präsentiert sich der polnische E-Commerce-Markt als einer der dynamischsten in Europa. Die hohe Smartphone-Nutzung und der Wunsch nach einem bequemen Einkaufserlebnis befeuern diesen Trend zusätzlich. Selbst Giganten wie Amazon, die Osteuropa lange Zeit ignorierten, haben das Potenzial erkannt. Der amerikanische E-Commerce-Riese startete im März 2021 einen polnischen Ableger. Und auch die Schwarz-Gruppe plant, im Spätsommer dieses Jahres mit Kaufland.de in Polen Fuß zu fassen.

Laut Prognosen von Statista wird der polnische E-Commerce-Markt bis 2029 von derzeit umgerechnet 21 auf 33,3 Milliarden Euro wachsen – ein jährliches Plus von fast 10 Prozent. Im Schnitt gibt aktuell jeder polnische Verbraucher umgerechnet 1.394 Euro pro Jahr für Online-Einkäufe aus. Doch die Konkurrenz ist groß: 70.000 bis 80.000 Online-Shops sind in Polen registriert. Zu den größten zählen die beiden Elektronikhändler Media Expert und RTV Euro sowie Zalando. Ein Drittel des Gesamtumsatzes entfällt auf Allegro.pl, den größten Online-Marktplatz Polens. Mit einer Markenbekanntheit von 98 Prozent und monatlich 22 Millionen Besuchern ist Allegro für 81 Prozent der polnischen Online-Shopper die erste Anlaufstelle. Der chinesische Online-Marktplatz Alibaba ist in Polen ebenfalls sehr präsent. Und auch Amazon konnte 2022 “ also kurz nach dem Launch “ bereits zwei Prozent Marktanteil für sich gewinnen.

Preisbewusst und anspruchsvoll: Die Erwartungen polnischer Online-Shopper

Wer in Polen erfolgreich Online-Handel betreiben will, sollte wissen, was die Kunden im E-Commerce erwarten. Hier signalisieren Verbraucherbefragungen: Polnische Verbraucher sind preisbewusst und nutzen intensiv Preisvergleichsportale. Auch der Trend zum Kauf gebrauchter Produkte nimmt zu, insbesondere bei Elektronik und Mode. Statista prognostiziert für 2029 einen Umsatz von 878 Millionen Euro mit gebrauchter Elektronik und 713 Millionen Euro mit Second-Hand-Mode. Online-Händler in Polen sollten auch mit Social Commerce experimentieren, denn laut der Marktforscher wird sich auch hier der Umsatz innerhalb kürzester Zeit fast verdoppeln – von 391 Millionen Euro 2024 auf 682 Millionen Euro 2028. Facebook ist dabei mit 501 Millionen Euro Umsatz die führende Plattform, gefolgt von Instagram (167 Millionen Euro).

Die polnischen Verbraucher mögen sparsam sein – das heißt allerdings nicht, dass sie sich nicht auch hochpreisige Güter leisten können. Analysen der Unternehmensberatung KPMG zufolge verzeichnet das Land einen kontinuierlichen Anstieg der Zahl wohlhabender Menschen. Denn die wirtschaftliche Lage Polens ist gut, die Wirtschaft entwickelt sich recht dynamisch und die Einkünfte der im Land lebenden Menschen steigen. Einheimische Shops wie Moliera2, Sportofino oder Vitkac bedienen dieses Klientel bereits. Doch sind die polnischen Kunden auch deutschen Händlern gegenüber sehr aufgeschlossen. Beim Cross-Border-Shopping liegt Deutschland in Polen auf Platz 1.

Die Sparsamkeit der polnischen Verbraucher zeigt sich dann allerdings wieder bei den Versandkosten: 49 Prozent erwarten kostenlose Retouren, so der „Global Shopper Survey 2023“ des Logistikdienstleisters DHL. Da Polen den Euro noch nicht eingeführt hat, bevorzugen 55 Prozent der Verbraucher Preise in ihrer Landeswährung. Zudem reagieren 44 Prozent irritiert auf Online-Shops, die nicht in polnischer Sprache angeboten werden. Lokalisierung und ein Kundenservice in Landessprache sollte für deutsche Händler also Pflicht sein.

Online-Shopping auf Polnisch: Mode, Baumärkte und Lebensmittel wachsen

Mode, Schuhe und Kosmetik sind die beliebtesten Online-Warengruppen. Auch Baumärkte und Gartencenter verzeichnen ein starkes Wachstum. Auffällig ist auch die wachsende Beliebtheit von Online-Lebensmittelbestellungen. Die meisten Lebensmittelhändler im Land bieten mittlerweile Click & Collect an, aber auch die Lieferung an die Haustür wird vor allem in den Innenstädten immer beliebter. Anbieter wie Carrefour und Biedronka haben ihre Lieferdienste ausgebaut oder nutzen Drittanbieter wie Glovo, eine Plattform, über die Verbraucher in vielen polnischen Großstädten bei einer Vielzahl lokaler Geschäfte und Restaurants bestellen können.

Beim Bezahlen dominiert die mobile Bezahllösung BLIK den polnischen E-Commerce-Markt. Sie ist in fast allen polnischen Online-Shops integriert. Allein im vierten Quartal 2023 wurden 506,2 Millionen Transaktionen über BLIK abgewickelt. Auch per Kreditkarte werden in Polen viele Rechnungen von Online-Bestellungen beglichen. Der westliche Platzhirsch PayPal hingegen ist in Polen mit einer Akzeptanzrate von 31 Prozent weniger verbreitet als beispielsweise Google Pay, das in 37 Prozent der Online-Shops genutzt werden kann.

Paketboom beflügelt Logistik: InPost fordert Platzhirsche heraus

Polens Aufstieg zum E-Commerce-Hotspot, befeuert von Amazon, Alibaba und dem Börsengang von Allegro, hat einen regelrechten Logistikboom ausgelöst. Während der Staatskonzern Poczta Polska mit politischen und strukturellen Problemen kämpft, ist Newcomer InPost zum führenden Player in der Paketlogistik aufgestiegen und hat etablierte Anbieter wie DPD, DHL und FedEx überholt. Das Unternehmen, das auch für Amazon arbeitet, setzt auf ein dichtes Netz von Paketstationen, die rund um die Uhr zugänglich sind und die „letzte Meile“ effizient bewältigen. Mit über 37.000 Stationen ist Polen der größte „Locker“-Markt in Europa. Doch die Konkurrenz schläft nicht: Allegro, Orlen Paczka, Poczta Polska sowie DHL und Alibaba Cainiao investieren massiv in den Ausbau ihrer eigenen Paketstation-Netze.

Regulatorische Hürden im polnischen E-Commerce

Die Expansion nach Polen bringt jedoch auch regulatorische Herausforderungen mit sich, insbesondere aufgrund der Gesetzesänderungen im Jahr 2023. Die Omnibus-Richtlinie, die Informationspflichten, Verbraucherbewertungen und Produktplatzierung regelt, sowie Richtlinien zu Verbraucherrechten und digitalen Dienstleistungsverträgen erfordern besondere Aufmerksamkeit. So müssen Online-Händler beispielsweise eine Telefonnummer im Online-Shop angeben, über die sie für Kunden erreichbar sind.

Ausländische Unternehmen müssen den sich ständig weiterentwickelnden Rechtsrahmen im Auge behalten. Das Amt für Wettbewerbs- und Verbraucherschutz (UOKiK) hat die Überwachung von Online-Aktivitäten verstärkt und geht rigoros gegen irreführende Praktiken vor. Die Einhaltung dieser Vorschriften ist nicht nur gesetzlich vorgeschrieben, sondern auch entscheidend für den Aufbau von Vertrauen und die erfolgreiche Positionierung auf dem hart umkämpften polnischen Markt.

Fazit: Wer sich auskennt, für den ist Polens E-Commerce-Landschaft ein vielversprechendes Terrain

Polens E-Commerce-Landschaft ist aufgrund der erstarkenden Wirtschaft, des wachsenden Online-Handels und seines technologischen Fortschritts ein vielversprechendes Terrain für ausländische Unternehmer. Wer den Markt versteht, die Polen in ihrer Landessprache bedient und die sich ändernden rechtlichen Rahmenbedingungen im Blick behält, kann auf dem polnischen Markt leicht Marktanteile erobern und so sein eigenes Umsatzwachstum maßgeblich ankurbeln.

Quelle: Statista, Bundeszentrale für Politische Bildung, DHL

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Salesupply ist europaweit der einzige Dienstleister, der mittelständischen Online-Händlern skalierbaren und flexiblen Customer Service und Fulfillment bietet. Das Unternehmen mit Deutschlandsitz in Duisburg unterstützt den Kundenservice von Online-Händlern und Brands weltweit in 36 Sprachen und passt sich dabei maximal flexibel dem jeweiligen Bedarf an. Auch die Fulfillment-Angebote an über 15 internationalen Standorten, darunter Deutschland, die Niederlande, Frankreich, Italien, Spanien, UK, Schweden, Polen, Kosovo, USA und China, sind je nach Bedarf skalierbar. Auf diese Weisen können Online-Händler und Marken nicht nur die Kundenzufriedenheit, sondern auch ihre (Kosten-)Effizienz steigern. www.salesupply.de

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„Wenn die Politik die Bauwirtschaft vor die Wand fährt, wer soll dann die Energiekonzepte umsetzen?“

Valeri Spady, Geschäftsführer der DFK Construction AG, spricht im Interview über die schwierige Lage der Baubranche und wie mögliche Lösungen aussehen könnten.

BildImmer mehr Bauunternehmen und Projektentwickler geraten in Schieflage, fast täglich werden neue Insolvenzen bekannt. Hohe Materialpreise, hohe Zinsen und der Einbruch bei den Aufträgen für Neubauten setzen die Branche unter Druck. Die Baubranche steckt in einer schweren Krise. Als eines der größten Bauunternehmen in Norddeutschland ist die DFK Construction AG ebenfalls betroffen, baut aber im Gegensatz zu vielen anderen seit Beginn der Krise in unverminderter Geschwindigkeit weiter. Wir haben den Geschäftsführer, Valeri Spady, gefragt, wie das möglich ist, wie es um die Baubranche im Allgemeinen steht und wie die Lösungen aussehen könnten.

Herr Spady, wie steht es aktuell um die Baubranche?

Wir erleben aktuell eine der größten Krisen in diesem Bereich überhaupt. Es vergeht kaum ein Tag, an dem nicht ein Unternehmen in die Insolvenz gerät. Aus Bankenkreisen habe ich erfahren, dass circa 40 Prozent der Unternehmen aus der Immobilienbranche in die Intensivbetreuung gerutscht sind. Das bedeutet, dass die Banken ein erhöhtes Ausfallrisiko für ihre Kredite sehen. Vor allem Projektentwickler sind betroffen, denn diese haben mit zwei großen Problemen zu kämpfen.

Welche Probleme sind das?

Auf der einen Seite sind das die Preissteigerungen und auf der anderen Seite die erhöhten Eigenkapitalquoten bei den Finanzierungen. Material und Energie sind nach wie vor teuer, obwohl die Gründe für die enormen Steigerungen inzwischen teilweise wieder weggefallen sind. So müssen wir feststellen, dass Lieferanten immer noch einen Energiezuschlag nehmen. Dieser ist nicht mehr gerechtfertigt.

Was sind die Auswirkungen daraus?

Wir sprechen für das Material von dauerhaften Steigerungen im Bereich von 20 bis 30 Prozent im Vergleich zu 2020. Dazu treiben die Mauterhöhung und die Aufnahme sämtlicher Fahrzeuge über 3,5 Tonnen in die Mautpflicht die Preise in die Höhe. Unsere Selbstkosten haben sich insgesamt um 30 bis 40 Prozent erhöht, obwohl wir den gesamten Bau einer Immobilie selbst darstellen. Wer mit Fremdfirmen arbeitet, sieht sich mit Herstellungskosten pro Quadratmeter zwischen 4.000 und 5.000 Euro konfrontiert. Ich habe gerade ein Projekt in der Analyse, in dem der Quadratmeterpreis für die Herstellung 5.000 Euro bereits überschritten hat. Das ist im Verkauf nicht mehr darstellbar. Viele Projektentwickler verzweifeln daran, da die Projekte so nicht mehr wirtschaftlich sind.

Sie sprachen von einem höheren Eigenkapitalbedarf bei den Finanzierungen. Wie kommt es dazu?

Die Banken wissen um die Preissteigerungen im Immobilienbereich und auch darum, dass diese nicht an den Endkunden weiterberechnet werden können. Weil dadurch die ursprünglich für die Projektfinanzierung erstellten Kalkulationen nicht mehr passen, verlangen die Banken bei der Verlängerung der Kredite 30 Prozent mehr Eigenkapital. Das ist für viele Unternehmen schlichtweg nicht darstellbar. Denn die meisten finanzieren das Eigenkapital ebenfalls fremd. Bei den aktuell hohen Zinsen ist das wirtschaftlich nicht mehr möglich.

Wie sieht es bei den staatlichen Rahmenbedingungen aus? Die aktuelle Bundesregierung hat mit den schlechten Ergebnissen bei der Europawahl einen heftigen Dämpfer erhalten. Zu Recht?

Für die Baubranche kann ich nur sagen: Absolut zu Recht! Das Vorgehen ist derart planlos, dass ich dafür keine Worte mehr finde. Das schlimmste Beispiel sind die KfW-Förderungen. Da werden Förderungen angekündigt und aufgelegt. Danach planen wir dann unsere Projekte und am Ende gibt es die Förderung nicht, weil das Geld ausgegangen ist. Das Problem daran ist: Gegebenenfalls war das Projekt nur aufgrund der KfW-Förderung rentabel. Wir haben das bei der Erweiterung unserer Zentrale und unserem Projekt in Bad Rodach selbst erlebt. Bei beiden haben wir keinen Cent der geplanten Förderung erhalten. Das führt dazu, dass die Branche keinerlei Planungssicherheit hat und dementsprechend einfach keine neuen Projekte mehr beginnt. Denn Ausfälle in Millionenhöhe können sich die Unternehmen nicht dauerhaft leisten.

Zusätzlich drücken die hohen Zinsen für die Projektfinanzierung. Welche Auswirkungen hat das?

Die meisten Finanzierungen sind variabel abgeschlossen worden. Das bedeutet Euribor plus zwei Prozent. Euribor ist der variable Zinssatz, zu dem sich Banken untereinander Geld leihen. Vor drei Jahren lag der Euribor bei null Prozent. Heute liegt er bei vier. Das bedeutet, wo ich für eine Finanzierung mit einem Volumen von zehn Millionen Euro vorher pro Jahr Kosten von 200.000 Euro hatte, sind es jetzt 600.000 Euro. Bei der Laufzeit eines Projektes über mehrere Jahre kommen allein dadurch Mehrkosten in Millionenhöhe zusammen.

Dadurch müssen doch Preise entstehen, die die Kunden nicht mehr zahlen können.

Genauso ist es. Zusammengerechnet kommen wir mit Materialpreisen, den Lohnsteigerungen und den gestiegenen Finanzierungskosten auf Preissteigerungen in der Herstellung von circa 30 Prozent. Da die meisten Projekte mit 25 Prozent Gewinnmarge kalkuliert werden, geht kein Projekt mehr auf. Die Preissteigerungen können wir nicht zurückdrehen. Von Lieferanten kriege ich noch zu hören, dass wir froh sein können, dass in diesem Jahr nicht wieder erhöht wird. Wir selbst haben darauf reagiert, in dem wir unsere Bauprozesse massiv beschleunigt haben und über eine eigens gegründete Einkaufsgesellschaft direkt bei den Produzenten einkaufen. Damit konnten wir unsere Selbstkosten stark reduzieren und die Verkaufspreise unserer Immobilien einigermaßen stabil halten.

Das sind alles interne Optimierungen, aber was muss sich an den Rahmenbedingungen ändern, damit es in der Baubranche wieder bergauf geht?

Die Politik ist gefordert! Die Wirtschaft darf nicht mehr alleingelassen werden. Einer der wichtigsten Punkte ist die Planungssicherheit bei den staatlichen Förderungen. Wenn diese angeboten werden, müssen sie auch sicher fließen. Außerdem muss aus meiner Sicht die Bindung der Förderungen an überzogene Energiestandards aufgehoben werden.

Aber sind die Energiestandards nicht äußerst wichtig, um den Klimawandel zu stoppen?

Natürlich, aber hier muss trotzdem „die Kirche im Dorf bleiben“. Denn wenn die Politik die Bauwirtschaft vor die Wand fährt, wer soll die Energiekonzepte dann in den nächsten Jahren umsetzen?

Wie wäre ihr Vorschlag?

Die Energiestandards müssen runter! Der frühere KfW-Standard 55, nach dem sowieso jeder baut, ist aus meiner Sicht vollkommen ausreichend. Dazu müssten Themen wie Erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit ganz aus dem Bereich der Förderungen verschwinden. Denn zum einen sind die Anforderung absolut kompliziert und zum anderen gibt es kaum Experten, die den Nachhaltigkeitsfaktor berechnen können. Zudem ist es enorm teuer, den geforderten Standard der Nachhaltigkeit zu erreichen. Bei den Erneuerbaren Energien verhält es sich ähnlich.

Was meinen Sie damit?

So lange die meisten Stadtwerke nicht in der Lage sind, Energie aus erneuerbaren Quellen zur Verfügung zu stellen, kann dies nicht Grundlage einer Förderung im privaten Bereich sein. Da wäre das Fördergeld besser aufgehoben, wenn die Stadtwerke damit befähigt werden würden, grüne Energie zu liefern. Denn erst dann kann ich, wenn zum Beispiel Fernwärme genutzt werden soll, die Förderung mit dem Zusatz Erneuerbare Energien beantragen. Insgesamt müssen sich insbesondere die Grünen von ihrer idealistischen Politik verabschieden. Denn was die Grünen da veranstalten, ist außerordentlich fatal.

Was muss noch passieren?

Zusätzlich müssen die Energiepreise für die Produktion der Baumaterialien durch besondere Tarife begrenzt werden. Hier sind erste Schritte gegangen, aber das ist noch nicht genug. Denn es reicht nicht aus, der Industrie Energiesubventionen zu geben. Die Produzenten müssen auch verpflichtet werden, diese weiterzugeben. Außerdem müssen die Zinsen runter, mindestens wieder zurück auf drei Prozent, damit die Nachfrage nach Immobilien wieder steigt. Erst dann wird sich der Markt wieder normalisieren. Damit meine ich nicht auf das völlig überdrehte Niveau, das bei einem Prozent Zinsen herrschte, sondern auf das Niveau davor.

Bei den Zinsen ist der Turnaround bereits erfolgt. Wie bewerten Sie das?

Die EZB hat erstmals seit langem wieder den Zinssatz gesenkt. Das ist ein gutes Zeichen. Dieser Trend wird sich aus meiner Sicht in den kommenden Monaten fortsetzen, so dass wir mit etwas Glück zum Ende des Jahres im Euribor circa bei drei Prozent liegen. Der Gesamtzinssatz würde dadurch von sechs auf fünf Prozent fallen. Dass wir nochmal einen Euribor bei null Prozent erleben, glaube ich nicht. Ich denke, dass sich die Zinsen bei insgesamt vier Prozent einpendeln werden. Das wäre akzeptabel. Zu bedenken ist aber auch: Wer kein Eigenkapital hat, kann aktuell im Grunde keine Projekte entwickeln. Es sei denn, er hat ein unglaublich günstiges Grundstück mitten in einer Metropole gekauft.

Grundstück ist ein gutes Stichwort – denn ohne Grundstücke keine Bauprojekte. Wie ist hier der Stand?

Schnäppchen gibt es aktuell nicht auf dem Markt. Allerdings kehren langsam auch die Verkaufspreise in die Realität zurück. Zunehmend werden Eigentümer ihre Grundstücke nicht zu den gewünschten Preisen los. Wir merken, dass sich das Preisniveau nach unten bewegt. Die Preise sind immer noch nicht realistisch, aber das wird kommen.

Warum dauert es so lange, bis bei den Grundstücksverkäufern in Sachen Verkaufspreise die Realität einkehrt?

Erst, wenn eine Immobilie über einen langen Zeitraum nicht verkauft wird, sinkt der Preis. Mir wurde vor zwei Jahren ein Grundstück in Hamburg für 5,5 Millionen Euro angeboten. Dieses ist bis heute nicht verkauft, auch nicht für den aktuellen Preis von drei Millionen Euro. Grundstücke in guten Lagen sind nach wie vor beliebt und werden auch weiterhin zu hohen Preisen weggehen. Aber alle anderen werden über kurz oder lang von ihren hohen Preisvorstellungen herunterkommen müssen. Das wird aber aus meiner Sicht noch mindestens zwei Jahre dauern. Letztendlich sind oft die Gemeinden die Preistreiber in der ganzen Geschichte. Denn sie sind meist die Eigentümer der Baugrundstücke. Hier kann ich die hohen Preisvorstellungen am wenigsten verstehen. Denn die Gemeinden profitieren sowieso schon von den vielerorts gestiegenen Grunderwerbsteuern. Zugleich kommt den Gemeinden die Aufgabe zu, den Bau von Wohnraum zu ermöglichen. Die Preise und diese Aufgabe müssen aber wieder zusammenpassen.

Und die Baubranche selbst? Wie sehen Sie hier die Entwicklung?

Die Baubranche wird sich selbst bereinigen. Denn die steigende Zahl an Insolvenzen ist nach meiner Meinung erst der Anfang. Zuerst trifft es dabei immer die Unternehmen, die selbst in der Hochzeit der Immobilienbranche nicht rentabel liefen oder schlecht organisiert waren. Projektentwickler wird es auch noch treffen. Noch leben viele von den guten Ergebnissen der vergangenen Jahre, aber irgendwann sind die Rücklagen aufgebraucht. Die wirkliche Insolvenzwelle kommt erst noch.

Was bedeutet das für die Bauunternehmen?

Durchhalten, abwarten und gute Angebote aufsammeln! Wer dann noch da ist, wird nicht mehr nur in B-Lagen, sondern auch in Top-Lagen wieder rentable Projekte realisieren können.

Sie erwähnten bereits die Banken, die mehr Eigenkapital für die Finanzierung verlangen. Welche Rolle spielen sie?

Die Banken bleiben ein Unsicherheitsfaktor! Hier könnte im schlimmsten Fall sogar wieder eine Bankenkrise drohen. Denn, wenn die Immobilienunternehmer in die Insolvenz gehen, müssen die Banken ihre Darlehen abschreiben. Zusätzlich halten die Banken Anleihen zu günstigen Zinssätzen. Diese werden sie bei den aktuell hohen Zinsen nicht los. In Amerika sind dadurch bereits kleinere Banken in Geldnot geraten. Für Deutschland sehe ich die Gefahr zwar nicht so groß, da das Bankensystem nach den Krisen gefestigt ist, aber ganz auszuschließen ist es nicht. Was auf jeden Fall unter den Gegebenheiten leidet, ist die sinkende Bereitschaft der Banken, Geschäftskredite zu vergeben. Eine Projektfinanzierung zu bekommen ist äußerst schwierig geworden.

Was ist das Ergebnis daraus?

Das alles führt dazu, dass die Projekte deutlich rentabler sein müssen. Das geht nur über niedrigere Selbstkosten oder höhere Verkaufspreise. Ein höherer Verkaufspreis ist nicht durchsetzbar. Die Selbstkosten zu verringern ist ebenfalls schwierig. Die einzige Lösung: Die Produktion muss günstiger werden. Das größte Potenzial steckt aber in den Grundstückpreisen, da diese meistens 30 Prozent des Projektpreises ausmachen. Wenn die Grundstücke um circa die Hälfte im Preis sinken, ist das der Startschuss.

Ist das realistisch?

Ja, aber dann wäre das Niveau immer noch hoch. Dazu ein Beispiel: Vor zehn Jahren habe ich in Kaltenkirchen von der Gemeinde Grundstücke für unter 200 Euro pro Quadratmeter gekauft. Als die Preise auf dem Peak waren, gingen hier Grundstücke für mehr als 1.000 Euro pro Quadratmeter über den Tisch. Selbst wenn die Preise also auf 500 bis 600 Euro fallen würden, was ein riesiger Schritt wäre, wären die Grundstücke immer noch dreimal so teuer wie vor zehn Jahren. Das kann natürlich nicht die Benchmark sein, aber realistisch wären wohl zwischen 300 und 400 Euro pro Quadratmeter.

Wie lautet Ihr Fazit?

Die Formel ist einfach und lautet: Zinsen und Grundstückspreise runter, Energiepreise und Förderungen stabil, dann geht es aufwärts. Dazu muss die Preisspirale beendet werden. Das funktioniert nur, wenn der Endverbraucher bzw. der Käufer sagt: Das kaufe ich nicht mehr, weil es zu teuer ist. Das ist natürlich utopisch, aber für die Baubranche ein stückweit möglich.

Und wie sieht Ihre Zukunftsprognose aus?

Da sehe ich unser Potenzial vor allem im Einkauf der Grundstücke. Wir stellen fest, dass immer mehr Grundstücke abgestoßen werden – zum Beispiel durch drohende Insolvenzen. Direkt von Projektentwicklern zu kaufen, ist dabei kaum möglich. Denn diese haben die Grundstücke oft zu völlig überteuerten Preisen eingekauft, die sie jetzt natürlich gern wieder erzielen möchten. Ich erwarte, dass sich der Markt von selbst bereinigt. Denn wo es keine Käufer gibt, die einen Preis bezahlen, müssen die Verkäufer günstiger werden. Einige können abwarten und das Aussitzen, weil sie über ausreichend Eigenkapital verfügen. Dazu zählen auch wir als DFK. In Sachen Eigenkapital sind wir durch die Genussscheine sehr gut aufgestellt. Das kostet uns zwar bis zu 8 Prozent, die wir an unsere Anleger ausschütten, aber am Markt wären wir bei 15 Prozent. Trotzdem würden wir aktuell nur tätig werden, wenn etwas günstig zu bekommen ist. Wir warten also ab, da wir zugleich noch sehr gut ausgelastet sind.

Vielen Dank für das Gespräch!

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Über die DFK Group

Die DFK Group ist ein dynamisch wachsender Finanzdienstleister mit Sitz in Kaltenkirchen bei Hamburg. Mit der Muttergesellschaft, der DFK Deutsches Finanzkontor AG, an der Spitze hat sich die Gruppe vor allem auf den Bereich des Immobilieninvestments spezialisiert und erbringt dabei umfassende Dienstleistungen rund um die Immobilie. Hierzu zählen insbesondere Neubau, Erwerb, Sanierung und Verkauf, die Versicherung sowie die Haus- und Wohnungsverwaltung. Des Weiteren zählt mit der DFK Construction ein Bauunternehmen zur Gruppe. Die DFK Group verfügt über ein gut ausgebautes Vertriebs- und Servicenetz mit 18 Filialen im gesamten Bundesgebiet. Die DFK Group betreut aktuell mehr als 30.000 Familien mit rund 80.000 Verträgen. Vorstandsvorsitzender ist Valeri Spady.

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Effektives Krisenmanagement: Strategien für Führungskräfte in unsicheren Zeiten

Wie gehen Führungskräfte mit den aktuellen Krisen um? Welche Strategien für Krisenbewältigung gibt es für Unternehmer?

BildFür die meisten Industrieunternehmen häufen sich seit der Corona-Pandemie die Anzahl der negativen Rahmenbedingungen und schwer zu beeinflussenden Faktoren. Was macht das mit den in Verantwortung stehenden Führungskräften? Welche Strategien und Maßnahmen führen zu einer Entlastung von Führungskräften in Krisenzeiten?

_Frankenthal, 7. August 2024_ – abgesehen von der mentalen Belastung ist die Verunsicherung von Führungskräften in Krisensituationen ein vielschichtiges Thema, das aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet werden muss. Neben den sich verschiebenden Prioritäten der Aufgaben, tragen verschiedene wirtschaftliche, politische, geopolitische und soziale Faktoren zur Unsicherheit bei, die wir hier beleuchten wollen:

Wirtschaftliche Unsicherheiten

Eine Rezession führt zu einer allgemeinen Abschwächung der Wirtschaft, was die Nachfrage nach Produkten und Dienstleistungen verringert. Unternehmen sind gezwungen, Budgets zu kürzen, was Investitionen in die Zukunft oder in neue Technologien erschwert. Besteht die Notwendigkeit von Entlassungen oder Kurzarbeit, beeinflusst dies das Arbeitsklima und die Moral der Mitarbeiter. Hohe Energiekosten belasten die Betriebsausgaben und oft auch die Kundenbeziehung, wenn die Preise nicht weitergegeben werden können. Allgemeine Preissteigerungen führen zu einer schlechteren Wettbewerbsfähigkeit und mittelfristig zu Inflation. Diese wiederum sorgt für höhere Forderungen der Fachkräfte. Eine Spirale ist in Gang gekommen.

Politische Unsicherheiten

Häufige Änderungen in den Vorschriften oder eine Vielzahl konkurrierender Gesetze erfordern kontinuierliche Anpassungen und erhöhen den administrativen Aufwand. Höhere Risiken durch Nichteinhaltung neuer Vorschriften können zu Strafen und Reputationsschäden führen. Die Unsicherheit über zukünftige politische Entscheidungen und deren Auswirkungen auf Handel und internationale Beziehungen, insbesondere während Wahlkämpfen wie in den USA, kann die Volatilität der Märkte erhöhen und das Risiko für Unternehmen steigern.

Geopolitische Unsicherheiten

Konflikte in Regionen wie Gaza und der Ukraine stören und verändern internationale Lieferketten und können zu Engpässen führen. Erhöhte Sicherheitsrisiken für Mitarbeiter und Unternehmensstandorte in oder nahe Konfliktgebieten sind ebenfalls eine Folge. Fluktuierende Rohstoffpreise, beeinflusst durch Konflikte, können die Preise für Rohstoffe wie Öl und Gas erhöhen. Handelsbarrieren, Zölle, Quoten und andere Hemmnisse, wie sie im Handel mit China bestehen, können den Zugang zu wichtigen Märkten einschränken und politische Spannungen können Handelsbeziehungen belasten und zu unvorhersehbaren Handelsrestriktionen führen.

Soziale Unsicherheiten

Ein Mangel an qualifizierten Arbeitskräften kann die Betriebsfähigkeit und das Wachstum eines Unternehmens beeinträchtigen. Herausforderungen bei der Integration von Migranten in den Arbeitsmarkt und die Schaffung eines inklusiven Arbeitsumfeldes stellen zusätzliche soziale Unsicherheiten dar.

Instrumente und Konzepte für Führungskräften

Um diesen vielfältigen Unsicherheiten entgegenzuwirken, können Führungskräfte eine Reihe von Strategien und Maßnahmen ergreifen. Diese zielen darauf ab, sowohl die Unternehmensführung zu stärken als auch die Motivation der Mitarbeiter zu erhöhen und klare strategische Ziele zu setzen.

Welche Strategien und Maßnahmen führen zu einer Entlastung von Führungskräften in Krisenzeiten und unterstützen diese bei der Bewältigung ihrer Aufgaben.

Eine offene und transparente Kommunikation mit den Mitarbeitern über die aktuelle Lage und die Herausforderungen des Unternehmens ist ebenso wichtig wie die Etablierung einer Kultur, in der Feedback von Mitarbeitern geschätzt und berücksichtigt wird. Diese fördern das Engagement und die Identifikation der Mitarbeiter mit dem Unternehmen. Regelmäßige Anerkennung und Belohnung der Leistungen der Mitarbeiter sowie Fort- und Weiterbildungsprogramme tragen zur Motivation und beruflichen Entwicklung bei.

Ein Krisenmanagement und Notfallpläne spielen ebenso eine zentrale Rolle. Regelmäßige Bewertung der Risiken und die Entwicklung von Notfallplänen helfen dabei, auf verschiedene Szenarien vorbereitet zu sein. Eine agile Organisationsstruktur ermöglicht es, schnell auf Veränderungen zu reagieren.

Klare strategische Ziele, definiert durch eine klare Vision und Mission, geben Orientierung und Fokus. Spezifische, messbare, erreichbare, relevante und zeitgebundene Ziele (SMART) helfen dabei, Ressourcen effektiv zu nutzen und sich auf das Wesentliche zu konzentrieren.

Das Innovations- und Veränderungsmanagement fördert ein Umfeld, das Innovation und Kreativität unterstützt. Ein professionelles Management von Veränderungsprozessen gewährleistet die Akzeptanz und Unterstützung der Mitarbeiter.

Finanzielle Stabilität und effizientes Ressourcenmanagement sind essenziell. Strenge Kostenkontrolle und Effizienzsteigerung sichern die finanzielle Stabilität, während Diversifizierung der Einnahmequellen und Märkte Abhängigkeiten reduziert und Risiken streut.

Die technologische und digitale Transformation, durch den Einsatz moderner digitaler Tools und Plattformen, steigert die Effizienz und erschließt neue Geschäftsmöglichkeiten. Die Nutzung von Datenanalyse zur besseren Entscheidungsfindung und Identifizierung neuer Chancen ist ebenfalls von großer Bedeutung.

Externe Unterstützung führt zu Entlastung der Führungskräfte

Beispielsweise können Personalberatungen Führungskräfte in Krisenzeiten unterstützen und erheblich entlasten, insbesondere bei der zielgenauen Besetzung neuer Stellen. Neue Mitarbeiter werden dann mit neuen Fachkompetenzen gebraucht, Erfahrungen in Restrukturierung, Sanierung oder auch HR sind essenziell.

Durch die Expertise der Personalberater identifizieren diese schnell qualifizierten Kandidaten für Schlüsselpositionen, was den Rekrutierungsprozess beschleunigt und sicherstellt, dass das Unternehmen frühzeitig optimal aufgestellt ist, um Herausforderungen zu bewältigen. Darüber hinaus bietet eine professionelle Personalberatung strategische Beratung, Coaching und Schulungen an, die Führungskräften helfen, persönliche Krisen zu reflektieren, leichter zu verarbeiten und effektive Krisenmanagement- und Kommunikationsstrategien zu entwickeln und umzusetzen.

Diese konkrete Hilfestellungen tragen dazu bei, Unsicherheiten bei Führungskräften zu reduzieren und das Unternehmen erfolgreich durch Krisen zu steuern.

Für weitere Informationen besuchen Sie: www.hshs.net

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Krisenreaktionskräfte mobilisieren: vertragliche Pfandrechte vereinbaren

Die Erweiterung des Risikomanagements kann für Gläubiger existenznotwendig werden. Alternativen zur Bewältigung von Zahlungsrisiken sind unabdingbar.

BildDie einst so gute Zahlungsmoral deutscher Unternehmen schwindet dahin. Ihre Rechnungen zahlen Deutschlands Unternehmen immer später – oder gar nicht mehr. Laut dem Kreditversicherer Atradius werden nur noch 33 Prozent aller Forderungen zwischen Unternehmen im laufenden Jahr 2024 termingerecht beglichen. Das bedeutet: 67 Prozent der Rechnungen waren überfällig. In zehn Prozent der Fälle blieben die Außenstände uneinbringlich. Das ist ein bedrohlicher Frühindikator, der eine gefährliche Kettenreaktion in Gang setzt. Der Ausblick auf das zweite Halbjahr ist negativ. Es wird ein laufend fortschreitender Anstieg der Überfälligkeitsmeldungen für die Bundesrepublik erwartet.
Deutschland erlebt ein leises Industriesterben. Besonders stark betroffen sind die Branchen Transport und Logistik mit 55 %, die Stahl- und Metallverarbeitung mit 25 % sowie der Maschinenbau mit 45 % Zahlungsüberfälligkeit. Etwas geringer ist der Anstieg mit jeweils 16 % in den Branchen Haushaltswaren und Möbel, Automobilindustrie und Baumaterialien.
Der Bau- und Immobiliensektor steht, nicht zuletzt wegen Planungsunsicherheit ausgelöst durch das Heizungsgesetz sowie angehobener Zinsen, vor einer massiven Rezession. Die überbordende Regelungswut belastet die Branche weiter in höchstem Maße und verhindert darüber hinaus den dringend benötigten Wohnungsbau: 3.300 bundesweit geltende Normen erfasste das Kölner Institut der deutschen Wirtschaft. Hinzu kommen noch die Auflagen der Länder und Kommunen. Der Zentrale Immobilienausschuss, Interessenvertretung großer Immobilienunternehmen und -verbände, errechnet eine Zahl von insgesamt circa 20.000 Bauvorschriften. Daraus folgt: Wir haben viermal mehr Bürokratie als noch im Jahr 1990, als die Regelungen ohnehin schon viel zahlreicher waren als im europäischen Ausland.
Das bedeutet nichts anderes, als dass die Wirtschaftsaktivitätsrate eine bisher in der Bundesrepublik Deutschland noch nie erlebte rückläufige Tendenz hat.
Wenn aber fällige Rechnung nicht wie vereinbart beglichen werden, löst dies infolgedessen, insbesondere bei mittelständischen Unternehmern, Liquiditätsprobleme aus. Am Ende fehlen die Mittel, um den eigenen Zahlungsverpflichtungen nachzukommen.
Fast ein Viertel der Unternehmen bezweifeln, ob sie finanziell noch robust genug sind, um den aktuellen Herausforderungen begegnen zu können. Mittlerweile reagieren die Banken auf Anfragen für kurzfristig benötigte Finanzierungen bei der Kreditvergabe merklich restriktiver – wohl wissend, dass mehr Unternehmensinsolvenzen zu einem deutlichen Anstieg von notleidenden Kreditengagements beziehungsweise zu Kreditausfällen führen. Das ist nachvollziehbar, denn laut Bankenaufsicht haben sich die faulen Kredite gegenüber dem Vorjahr mehr als verdoppelt.
Im Jahr 2024 und absehbar in 2025 werden Unternehmer mit der Rezession und teuren Zinsen, Rohstoffmangel und Lieferkettenproblematik, anhaltenden geopolitischen Krisen und kontraktivem Kreditangebot konfrontiert sein. Auf diese komplexe Lage sind viele Unternehmen in Deutschland nur unzureichend vorbereitet.
Nüchtern betrachtet, gibt es keinen Grund zu Optimismus, dass die gegenwärtig mit der Regierungsverantwortung betraute Konstellation absehbar dazu in der Lage ist, auch nur einen kleinen Teil der Problemaspekte zu bedienen. Die Lage ist prekär und wird immer prekärer.
Für mittelständische Unternehmer bedeutet dies: Wer mit seinem Unternehmen überleben will, muss bei der Aufstellung seines Debitorenmanagements flexibel sein. Die Antworten gibt es bereits. Der Gesetzgeber sieht diese vor.
Den meisten Unternehmern ist bewusst, dass über kurz oder lang eine Welle schleppenden Zahlungsverhaltens bis hin zu Zahlungsausfällen und Insolvenzen unausweichlich so gut wie jedes Unternehmen überrollen kann. Es ist deshalb höchste Zeit, das interne Debitorenmanagement bei nachrangig gesicherten Forderungen neu zu justieren.
Ein weiterer Treiber dieser Entwicklung ist die politisch gewollte und Schritt für Schritt von Seiten interessierter Akteure vorangetriebene, vom Gesetzgeber legitimierte Gläubigerenteignung. Viele Unternehmer empfinden es als inakzeptable Unterwanderung der im Grundgesetz festgeschriebenen Eigentumsrechte, wenn sie mittels laufender Novellierung des Insolvenzrechts wie das StaRUG, ESUG und die Insolvenzordnung ungewollt zur Sanierung und Restrukturierung ihrer säumigen Schuldner herangezogen werden. Dies wird auch dann als unbillig empfunden, wenn nicht einmal mehr das implizierte Versprechen eingehalten wird, dass Gläubigern nach Beendigung des Insolvenzverfahrens zumindest noch der sanierte Schuldner als Kunde erhalten bleibt.
In der Praxis aber werden im Wege des Change-Managements nicht mehr zahlungsfähige Unternehmen saniert, um sie dann mit einem oft völlig neuen Geschäftsmodell wieder in den Markt zu entlassen. Nutznießer dieses Systems sind die Beraterbranche, Interimsmanager, Insolvenzverwalter sowie deren eigens dafür installierte und mitunter in deren Besitz befindliche Verwertungsunternehmen. Durch die Möglichkeit der Insolvenz in Eigenverwaltung ist einem „Moral Hazard“ Tür und Tor geöffnet.
Informierte Unternehmer nutzen Handlungsalternativen:
In ihrem Risikomanagement verwenden jetzt vorausschauende mittelständische Unternehmer bei größeren Kreditengagements oder Forderungen aufgrund Lieferung oder Leistung neu entwickelte Instrumente zur Forderungsabsicherung. Grundlage ist die Anwendung von vertraglich vereinbarten Pfandrechten. Das bringt zusätzliche Planungssicherheit und erschließt die Chance, bei den ersten Anzeichen einer Leistungsstörung von Verträgen sofort reagieren zu können. Insbesondere ist die Absicherung von Forderungen über vereinbarte Pfandrechte an Unternehmensanteilen oder an anderen Rechten (Lizenzrechte, Markenrechte, Domains, IP-Rechte oder Patente) vorteilhaft.
Durch eine im Vorfeld entsprechend ausgeführte Vertragsgestaltung (durch einen auf dieses Gebiet spezialisierten Fachanwalt) bringt sich im Insolvenzfall der Gläubiger gegenüber dem Insolvenzverwalter in eine vorteilhafte Position.
Bei notleidenden Kreditengagements kommt es immer wieder zu Informationsdefiziten und Kontrollverlusten, manchmal sogar getrieben von krimineller Energie. Transparenz und neue Handlungsoptionen gegenüber der bisherigen Geschäftsleitung, auch in Hinsicht auf mögliche strafrechtliche Verfehlungen, entsteht beim Wechsel vom Gläubiger zum aktiven Eigentümer. Dies lässt sich durch die rechtzeitige, vollständige Übernahme der Kreditnehmer im Wege einer öffentlichen Versteigerung auffangen, wozu der Kreditgeber gemäß § 1239 BGB (Mitbieten durch Gläubiger und Eigentümer) berechtigt ist.
Die Übernahme von verpfändeten Unternehmensanteilen löst für den Gläubiger überschaubar geringe Kosten aus. Die Kontrolle wird durch den Erwerb der Anteile des Schuldners im Wege der öffentlichen Versteigerung erlangt. Den in der Versteigerung aufgerufenen Kaufpreis kann der Gläubiger mit seinem anteiligen Anspruch auf Rückzahlung seiner Forderung verrechnen, er muss also den Kaufpreis nicht zahlen, solange sein Gebot nicht die Forderung übersteigt. Der Kaufpreis wird im Wege der öffentlichen Versteigerung unwiderruflich und endgültig festgestellt. Auch ist ein Treuhandmodell denkbar, wenn der Gläubiger auf indirekte Weise die Kontrolle erlangen und nicht selbst die Anteile erwerben will.
Es ist von großer Wichtigkeit, gleich den geeigneten Partner für die zeitnahe und rechtskonforme Versteigerung für verpfändete Unternehmensanteile oder Rechte mit an Bord zu haben.
Die allgemein öffentlich bestellten, vereidigten Versteigerer der DEUTSCHEN PFANDVERWERTUNG Ostermayer & Dr. Gold GbR sind auf solche Verwertungen spezialisiert. Wir führen seit vielen Jahren erfolgreich Versteigerungen von Rechten aller Art wie GmbH-Anteile oder andere Unternehmensanteile sowie Wertpapiere, Patente, IP-Rechte, Lizenzrechte, Markenrechte und Domains durch. Als allgemein öffentlich bestellte, vereidigte Versteigerer sind wir vom deutschen Staat zur Durchführung dieses Hoheitsakts als Organ der Rechtspflege beliehen.
Für den Fall, dass der Gläubiger die an ihn verpfändeten Unternehmensanteile nicht übernehmen möchte, verfügt die DEUTSCHE PFANDVERWERTUNG zu Kontakten zu interessierten Risikoinvestoren. Transformative Handlungsoptionen, die das Forderungsmanagement neu definieren, sind das Gebot der Stunde.

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DEUTSCHE PFANDVERWERTUNG Ostermayer & Dr. Gold GbR
Frau Dagmar Gold
Bierhäuslweg 9
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Deutschland

fon ..: 08027 908 9928
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email : office@deutsche-pfandverwertung.de

Deutsche Pfandverwertung Ostermayer & Dr. Gold GbR ist als führendes deutsches Versteigerungsunternehmen für die Verwertung von vertraglichen und gesetzlichen Pfandrechten für Sachen aller Art sowie für Rechte – wie Unternehmensanteile, Wertpapiere, Patente, Markenrechte, Lizenrechte, IP-Rechte oder Domains – deutschlandweit tätig, auch für Fälle mit internationalem Bezug. Das Unternehmen wird von öffentlich bestellten, vereidigten Versteigerern betrieben, die von Gesetzes wegen zur Durchführung einer Öffentlichen Versteigerung befugt sind. Wir bieten die einfache und schnelle Alternative zur Umsetzung der Forderungsrealisierung mittels der Pfandrechtsverwertung aller Art. Bei der Verwertung akquirieren wir auch international, um einen größtmöglichen Käuferkreis zu erreichen. Unsere Auftraggeber sind Kreditinstitute, Unternehmer, die öffentliche Hand, Insolvenzverwalter, Rechtsanwälte, Immobiliengesellschaften, Speditionen, Logistiker, Unternehmen, Erben und Privatpersonen.
Wir sind Gründungsmitglied des BvV e.V. – Bundesverband der öffentlich bestellten, vereidigten und besonders qualifizierten Versteigerer, Berlin.

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Wirtschaft

Kaufrausch in Asien: Gold und Silber folgen dem Wohlstand

Gold wird oft vor allem als Sicherer Hafen in Krisen angesehen. Doch es ist insbesondere auch ein Wohlstandsmetall.

BildViele Anleger sehen im Gold vor allem ein Krisenmetall, das besonders dann sehr stark nachgefragt wird, wenn Krisen die Märkte erschüttern und die verunsicherten Investoren einen sicheren Hafen für ihr Geld suchen. Dass der Goldpreis am Beginn einer Krise steigt, ist in der Tat sehr oft zu beobachten. Ist die Krise allerdings vorbei, setzen anschließend auch schnell wieder Verkäufe ein, die den Goldpreis drücken.

In den Charts wirkt die Krise aus der Rückschau dann oft so, als hätte es sich nur um ein klassisches Strohfeuer gehandelt. Viel wichtiger als die krisenhaften Ereignisse sind für die Entwicklung des Goldpreises deshalb die langfristigen wirtschaftlichen Parameter.

Entwickeln sie sich positiv, ist dies auch meist mit einem Anstieg des Goldpreises verbunden, denn mehr noch als ein Krisenmetall ist das Gold vor allem ein Wohlstandsmetall.

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