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Deutscher Krebskongress 2024 in Berlin

12.500 Teilnehmende diskutierten über die Zukunft der Onkologie

Berlin, 26.02.2024. Vergangenen Samstag endete der viertägige Deutsche Krebskongress 2024 (DKK) mit einem bisherigen Rekord an Besucher*innen: 12.500 Interessierte aus allen an der Onkologie beteiligten Fachdisziplinen nahmen in mehr als 300 Sitzungen am DKK 2024 teil. Kongresspräsident Prof. Reinhard Büttner, Direktor des Instituts für Allgemeine Pathologie und Pathologische Anatomie an der Uniklinik Köln, zog auf der Abschlussveranstaltung am 24. Februar eine positive Bilanz: „Unser diesjähriges Kongressmotto ,Fortschritt gemeinsam gestalten‘ war in den letzten vier Tagen gelebte Realität. Wir haben viel Neues voneinander gelernt, uns vernetzt, andere Perspektiven kennengelernt. So können wir gemeinsam den Fortschritt der Onkologie vorantreiben und die Versorgung von Krebsbetroffenen noch besser gestalten.“ 

Über den Austausch zu neuesten Erkenntnissen in der Onkologie von der Forschung bis zur Versorgung hinaus lagen die Schwerpunkte auch auf der personalisierten Medizin – als maßgeblicher Wegbereiter galt hier ein besonderes Augenmerk der pathologischen Diagnostik -, der stärkeren Einbindung von Krebsbetroffenen bzw. deren Selbsthilfeorganisationen sowie auch der Ansprache und Förderung von jungen Onkolog*innen. 

Auf der Abschlussveranstaltung des Kongresses wurde die Präsidentschaft für den kommenden DKK verkündet. Büttner freute sich, den Staffelstab für den 37. Deutschen Krebskongress vom 18. bis 21. Februar 2026 an Prof. Anke Reinacher-Schick, Direktorin der Klinik für Hämatologie, Onkologie mit Palliativmedizin, St. Josef-Hospital, Ruhr-Universität Bochum, zu übergeben. Die Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Internistische Onkologie (AIO) in der Deutschen Krebsgesellschaft sieht dieser Aufgabe mit Vorfreude entgegen: „Es ist mir eine außerordentliche Ehre, heute vor Ihnen als Kongresspräsidentin des 37. Deutschen Krebskongresses stehen zu dürfen. Der diesjährige so erfolgreiche Kongress – meinen ausdrücklichen Dank an Prof. Büttner dafür – gab schon viele Impulse für den nächsten DKK. Als Ausblick für heute so viel: Wir werden den Blick in die Zukunft richten; wie wird die Krebsmedizin in zehn Jahren aussehen? Wie können wir in Anbetracht begrenzter auch personeller Ressourcen allen unseren Patientinnen und Patienten die optimale Versorgung zukommen lassen? Die Themen Patient*innenperspektiven und Nachwuchs in der Onkologie werden sicherlich vertieft werden. Und schließlich strebe ich eine paritätische Besetzung von Vorsitzen und Vorträgen beim kommenden Krebskongress an.“

DKK on demand

Auf dem Portal DKK on demand sind seit dem DKK 2008 alle Sitzungen, sofern die Referent*innen ihre Zustimmung erteilt haben, als Videomitschnitt veröffentlicht und archiviert. Das Portal ist kostenfrei nutzbar. Eine einmalige Registrierung ist allerdings notwendig. Die Mitschnitte der Sitzungen des DKK 2024 werden – sofern die Zustimmung vorliegt – ebenfalls dort zu finden sein: https://dkk.conference2web.com/ 

Die Ausrichter – starke Partner im Kampf gegen Krebs

Die Deutsche Krebsgesellschaft e. V. (DKG) – eine Nachfolgeorganisation des 1900 gegründeten „Comité für Krebssammelforschung“ – ist die größte wissenschaftlich-onkologische Fachgesellschaft im deutschsprachigen Raum. In der DKG vertreten sind über 8.000 Einzelmitglieder in 25 Arbeitsgemeinschaften, die sich mit der Erforschung und Behandlung von Krebserkrankungen befassen; dazu kommen 16 Landeskrebsgesellschaften und 35 Fördermitglieder. Die DKG engagiert sich für eine Krebsversorgung auf Basis von evidenzbasierter Medizin, Interdisziplinarität und konsequenten Qualitätsstandards, ist Mitinitiator des Nationalen Krebsplans und Partner der „Nationalen Dekade gegen den Krebs“. Weitere Infos: www.krebsgesellschaft.de

Die Deutsche Krebshilfe wurde am 25. September 1974 von Dr. Mildred Scheel gegründet. Ziel der gemeinnützigen Organisation ist es, Krebserkrankungen in all ihren Erscheinungsformen zu bekämpfen. Unter dem Motto „Helfen. Forschen. Informieren.“ fördert die Stiftung Deutsche Krebshilfe Projekte und Initiativen zur Verbesserung der Prävention, Früherkennung, Diagnose, Therapie, medizinischen Nachsorge und psychosozialen Versorgung, einschließlich der Krebs-Selbsthilfe. Ihre Aufgaben erstrecken sich darüber hinaus auf forschungs- und gesundheitspolitische Aktivitäten. Sie ist ebenfalls Mitinitiator des Nationalen Krebsplans sowie Partner der „Nationalen Dekade gegen Krebs“. Die Deutsche Krebshilfe ist der größte private Geldgeber auf dem Gebiet der Krebsbekämpfung – unter anderem der Krebsforschung – in Deutschland. Sie finanziert ihre gesamten Aktivitäten ausschließlich aus Spenden und freiwilligen Zuwendungen der Bevölkerung. Weitere Infos: www.krebshilfe.de

Verantwortlicher für diese Pressemitteilung:

Stiftung Deutsche Krebshilfe
Frau Charlotte Weiß
Buschstr. 32
53113 Bonn
Deutschland

fon ..: 0228-7299096
web ..: https://www.krebshilfe.de/
email : presse@krebshilfe.de

Die Deutsche Krebshilfe ist eine gemeinnützige Organisation. Ihr Ziel ist es, die Krebskrankheiten in all ihren Erscheinungsformen zu bekämpfen. Die Deutsche Krebshilfe fördert Projekte zur Verbesserung der Prävention, Früherkennung, Diagnose, Therapie, medizinischen Nachsorge und psychosozialen Versorgung einschließlich der Krebs-Selbsthilfe.

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20 Millionen für die Entwicklung neuer Krebstherapien

Deutscher Krebskongress 2024: Deutsche Krebshilfe stellt Förderschwerpunkt „Präklinische Wirkstoffentwicklung“ vor

Bonn/Berlin, 21.02.2024. Aus dem Forschungslabor ans Krankenbett – bis ein Krebserkrankter mit einem neuen Medikament behandelt werden kann, durchläuft es eine Reihe von vorklinischen Tests, um zu gewährleisten, dass es wirksam und gleichzeitig sicher ist. Diese Studien sind sowohl zeit- als auch kostenintensiv. Daher ist die Erforschung neuer Wirkstoffe bei seltenen und schwer therapierbaren Krebserkrankungen für die pharmazeutische Industrie oftmals nicht rentabel. Diese Lücke will die Deutsche Krebshilfe nun angehen. Auf dem 36. Deutschen Krebskongress 2024 stellt sie heute ihren neuen Förder- und Forschungsschwerpunkt „Präklinische Wirkstoffentwicklung“ vor, mit dem sie drei umfänglich angelegte Projekte zur Entwicklung neuartiger Krebstherapeutika mit insgesamt 20 Millionen Euro für fünf Jahre fördert.

Die universitäre Grundlagenforschung arbeitet mit Hochdruck an der Entschlüsselung der molekularen Mechanismen, die Krebszellen von gesunden Zellen unterscheiden. Dieses Wissen ist die Basis, um neue, zielgerichtete Krebsmedikamente zu entwickeln und in klinischen Studien zu testen. Hier setzt der neue Förderschwerpunkt der Deutschen Krebshilfe, insbesondere im Hinblick auf seltene Tumorerkrankungen, an. Professor Dr. Stefan Knapp vom Institut für Pharmazeutische Chemie der Goethe-Universität Frankfurt am Main – einer der Projektleiter – erklärt hierzu: „Die Entwicklung und Erprobung neuer Wirkstoffe ist schlicht und ergreifend teuer und zeitaufwändig. Die Industrie forscht nur zögerlich an innovativen Behandlungsmöglichkeiten für seltene Tumorerkrankungen. Die universitäre Forschung ist in dieser Hinsicht unabhängiger. Doch hier fehlen oftmals die Strukturen, um die Entwicklung neuer Medikamente von der Idee bis hin zur klinischen Studie durchzuführen.“ Der neue Förderschwerpunkt der Deutschen Krebshilfe biete universitären Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern daher eine einzigartige Möglichkeit, Wegbereiter für Krebsmedikamente zu sein, deren Entwicklung für Pharmafirmen nicht lukrativ genug ist.  

Im Fokus: Immuntherapien und Small Molecules

Das neue Förderprogramm fokussiert sich auf die Entwicklung von Wirkstoffen, die im Rahmen von Immuntherapien eingesetzt werden können, sowie sogenannter niedermolekularer Wirkstoffe. Diese können aufgrund ihrer sehr geringen Größe direkt in kranke Zellen eindringen und dort wirken. Während Immuntherapien erst seit wenigen Jahren für die Krebstherapie zugelassen sind, sind niedermolekulare Wirkstoffe per se nicht neu im Arzneimittelschrank. Doch die stetig wachsenden Erkenntnisse über molekulare Steuerungsprozesse in Tumorzellen liefern neue, vielversprechende Angriffspunkte für Medikamente. Mit diesem Wissen entwickeln die Forschungsteams in den geförderten Projekten Wirkstoffe für Tumoren, die aufgrund von Resistenzen auf bisher gängige Therapeutika nicht ansprechen. Zudem soll die zielgenaue Wirkung der neu entwickelten Arzneimittel die Nebenwirkungen der Therapie reduzieren.

Ein Netzwerk für innovative Wirkstoffentwicklung 

Mit ihrem neuen Förderschwerpunkt schafft die Deutsche Krebshilfe zudem ein Netzwerk, von dem auch andere onkologische Arbeitsgruppen in Deutschland profitieren sollen, die Unterstützung bei der Entwicklung von neuen Wirkstoffen gegen Krebs benötigen. Gerd Nettekoven, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Krebshilfe, sagt: „Wir müssen auch für Patienten mit seltenen Tumorerkrankungen gute Therapiemöglichkeiten haben, an deren Entwicklung die Industrie nicht unbedingt Interesse zeigt. Mit unserem neuen Forschungsschwerpunkt schaffen wir eine Pipeline für die Entwicklung innovativer Wirkstoffe – abseits von wirtschaftlichen Interessen.“

Die Deutsche Krebshilfe fördert im Rahmen ihres neuen Förderschwerpunktes die drei Verbundprojekte „CAR Factory“, „THUNDER“ und „TACTIC“:

* Tumorzellen entstehen aus gesunden Zellen und entwickeln dabei Mechanismen, um der Immunantwort zu entgehen. Bei der Chimären Antigenrezeptor-(CAR)-Zell-Therapie werden Immunzellen gentechnisch so verändert, dass sie tumorspezifische Oberflächenmarker erkennen und die erkrankte Zelle zerstören. Diese Therapie ist bisher jedoch nur bei bestimmten Blut- und Lymphdrüsenerkrankungen zugelassen. Dort setzt das Projekt „CAR FACTORY: Eine Hochleistungsplattform zur Entwicklung genetisch optimierter CAR-T- und NK-Zelltherapien gegen Krebs“ an. Das Ziel der Forschenden ist es, CAR-Zellen zu entwickeln, die gegen bisher schwer therapierbare Tumoren eingesetzt werden können, zum Beispiel beim Triple-negativen Brustkrebs. Sprecher des Forschungsverbundes: Professor Dr. Michael Hudecek (Universitätsklinikum Würzburg), Professorin Dr. Evelyn Ulrich (Universitätsklinikum Frankfurt am Main)
 
* Fast alle bisher zugelassenen Immuntherapien basieren auf der Nutzung von Antikörpern. Antikörper zirkulieren im Blutsystem und erkennen Krankheitserreger nach dem Schlüssel-Schloss-Prinzip. Sie markieren diese dann für das Immunsystem, das sie daraufhin zerstört. Bei der Immuntherapie werden sogenannte monoklonale Antikörper eingesetzt, die Tumorzellen markieren und so zu deren Zerstörung beitragen sollen. Aufgrund ihrer Größe sind Antikörper jedoch nicht für die Behandlung aller Tumorarten gleichermaßen geeignet. Forschende des Projekts „Nationales Zentrum für Nanobody Tumor Theranostika (THUNDER)“ entwickeln daher Nanokörper als Wirkstoff in der Krebstherapie. Nanokörper bestehen nur aus einer Untereinheit der Antikörper und sind daher nur etwa ein Zehntel so groß. Dadurch können sie leichter durch das Gewebe wandern und auch schlecht durchblutete Tumoren erreichen. Sprecherin des Forschungsverbundes: Professorin Dr. Katja Weisel (Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf), Professor Dr. Michael Hölzel (Universitätsklinikum Bonn)
 
* Bei Tumorzellen sind viele Mechanismen der normalen Zellfunktion gestört. Sind diese fehlgesteuerten Prozesse bekannt, bieten sie einen möglichen Angriffspunkt für Tumortherapien. In vielen Fällen gibt es aber noch keine passenden Medikamente. Im Rahmen des Kooperationsprojekts „Onkogene Transkription als Zielstruktur für neue Krebstherapien (TACTIC)“ entwickeln Forschende daher Medikamente, die zelluläre Mechanismen regulieren. So sollen genetische Schalter identifiziert und beeinflusst werden, die mit der Entwicklung von Krebs in Verbindung stehen. Dieser Ansatz soll eine präzisere Intervention gegen Krebs ermöglichen. Sprecher des Forschungsverbundes: Professor Dr. Stefan Knapp (Goethe Universität Frankfurt am Main).

Der Deutsche Krebskongress (DKK) ist der größte onkologische Fachkongress im deutschsprachigen Raum und findet vom 21. bis 24. Februar 2024 im CityCube Berlin unter dem Motto „Fortschritt gemeinsam gestalten“ statt. Der Förderschwerpunkt wird am 21. Februar 2024, 16:45 – 17:45 Uhr in der Sitzung „Netzwerk der Deutschen Krebshilfe zu präklinischen Wirkstoffentwicklung“ vorgestellt. Eine ausführlichere Beschreibung der Projekte und weitere Informationen zum DKK finden Sie auf unserer Homepage und auf der Homepage des DKK.

Über den DKK 2024

Unter dem Motto „Fortschritt gemeinsam gestalten“ diskutieren vom 21. bis 24. Februar 2024 beim Deutschen Krebskongress in mehr als 300 wissenschaftlichen Sitzungen alle an der Krebsversorgung Beteiligten, wie die Prävention, Diagnose, Therapie und Nachsorge für Krebsbetroffene verbessert werden kann und welche neuen Erkenntnisse es in der Forschung und Versorgung gibt. Mehr: www.dkk2024.de 

 

Die Ausrichter – starke Partner im Kampf gegen Krebs

Die Deutsche Krebsgesellschaft e. V. (DKG) – eine Nachfolgeorganisation des 1900 gegründeten „Comité für Krebssammelforschung“ – ist die größte wissenschaftlich-onkologische Fachgesellschaft im deutschsprachigen Raum. In der DKG vertreten sind über 8.000 Einzelmitglieder in 25 Arbeitsgemeinschaften, die sich mit der Erforschung und Behandlung von Krebserkrankungen befassen; dazu kommen 16 Landeskrebsgesellschaften und 35 Fördermitglieder. Die DKG engagiert sich für eine Krebsversorgung auf Basis von evidenzbasierter Medizin, Interdisziplinarität und konsequenten Qualitätsstandards, ist Mitinitiator des Nationalen Krebsplans und Partner der „Nationalen Dekade gegen den Krebs“. Weitere Infos: www.krebsgesellschaft.de

Die Deutsche Krebshilfe wurde am 25. September 1974 von Dr. Mildred Scheel gegründet. Ziel der gemeinnützigen Organisation ist es, Krebserkrankungen in all ihren Erscheinungsformen zu bekämpfen. Unter dem Motto „Helfen. Forschen. Informieren.“ fördert die Stiftung Deutsche Krebshilfe Projekte und Initiativen zur Verbesserung der Prävention, Früherkennung, Diagnose, Therapie, medizinischen Nachsorge und psychosozialen Versorgung, einschließlich der Krebs-Selbsthilfe. Ihre Aufgaben erstrecken sich darüber hinaus auf forschungs- und gesundheitspolitische Aktivitäten. Sie ist ebenfalls Mitinitiator des ‚Nationalen Krebsplans‘ sowie Partner der „Nationalen Dekade gegen Krebs“. Die Deutsche Krebshilfe ist der größte private Geldgeber auf dem Gebiet der Krebsbekämpfung – unter anderem der Krebsforschung – in Deutschland. Sie finanziert ihre gesamten Aktivitäten ausschließlich aus Spenden und freiwilligen Zuwendungen der Bevölkerung. Weitere Infos: www.krebshilfe.de

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Die Deutsche Krebshilfe ist eine gemeinnützige Organisation. Ihr Ziel ist es, die Krebskrankheiten in all ihren Erscheinungsformen zu bekämpfen. Die Deutsche Krebshilfe fördert Projekte zur Verbesserung der Prävention, Früherkennung, Diagnose, Therapie, medizinischen Nachsorge und psychosozialen Versorgung einschließlich der Krebs-Selbsthilfe.

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Größter Krebskongress im deutschsprachigen Raum in Berlin gestartet

Heute hat in Berlin der Deutsche Krebskongress begonnen

BildBerlin, 21.02.2024. Heute hat in Berlin der Deutsche Krebskongress begonnen. In mehr als 300 Sitzungen diskutieren in den kommenden vier Tagen führende Mediziner*innen, Forscher*innen, Pflegekräfte, Psychoonkolog*innen sowie Vertreter*innen aus der Gesundheitspolitik und der Krebs-Selbsthilfe, wie die Zukunft der Onkologie gemeinsam gestaltet werden kann. Expert*innen fordern eine stärkere Einbindung von Patient*innen in die Forschung und den Ausbau von Netzwerkstrukturen. Gerade mit Blick auf die personalisierte Medizin sei dies unabdingbar, wie während der Eröffnungspressekonferenz deutlich gemacht wurde. 

Jedes Jahr erkranken in Deutschland etwa 500.000 Personen neu an Krebs. Allerdings gibt es enorme Fortschritte in der Therapie, erläutert Kongresspräsident Prof. Reinhard Büttner, Direktor des Instituts für Allgemeine Pathologie und Pathologische Anatomie an der Uniklinik Köln. Als Beispiel führt er die genomische Medizin an, die heutzutage eine präzise molekulargenetische Diagnostik ermöglicht, auf deren Grundlage Patient*innen häufig eine individualisierte Krebstherapie erhalten können. „Hierfür benötigen wir Expert*innenwissen, das so spezialisiert ist, dass einzelne Behandelnde nicht den alleinigen Überblick über alle neusten Entwicklungen und Therapieansätze behalten können. Interdisziplinarität und Interprofessionalität sind deshalb der Schlüssel zum Erfolg“, so Büttner. „Das zeigt sich auch im Kongressprogramm: Wir haben alle an der Onkologie beteiligten Fachrichtungen eingeladen, um uns zu vernetzen, das Wissen zu erweitern und auch weiterzutragen – ganz im Sinne unseres diesjährigen Kongressmottos ,Fortschritt gemeinsam gestalten‘.“ 

Patientenbeteiligung in der Onkologie

Ein besonderes Anliegen war dem Kongresspräsidenten bei der Ausgestaltung des Programms die Beteiligung von Patient*innen in der Onkologie. Dies begrüßt auch Bärbel Söhlke, Mitgründerin und Vorsitzende der Patientenvereinigung zielGENau e. V. Sie fordert: „Wir brauchen insbesondere in der Forschung mehr Beteiligung von Krebsbetroffenen.“ Im englischsprachigen Raum werden seit mehr als 20 Jahren Krebsbetroffene in Krebsforschungsprojekte einbezogen – Deutschland stehe erst am Anfang der Entwicklung. Söhlke ist sich sicher, dass eine Patient*innenbeteiligung in der Forschung dazu beitragen könne, bessere Therapien zu entwickeln, etwa durch die Auswahl an Forschungsfragen und die Festlegung von patientenrelevanten Endpunkten. „Gerade in der genomischen Medizin können Patient*innenorganisationen bei der Studienrekrutierung behilflich sein und innerhalb ihrer Netzwerke dazu aufrufen, Daten für eine zentrale Datenbank oder mutationsspezifische Register zur Verfügung zu stellen, Tumormaterial für die Forschung zu spenden oder direkte Patient*innenerfahrungen einzubringen“, ergänzt Söhlke. 

Vernetzung in der Onkologie

„Über die letzten Jahrzehnte hat sich dank rasanter Fortschritte in der Forschung die Versorgungslage für Krebspatienten kontinuierlich verbessert. Mit diesen Fortschritten wird die Therapie und Versorgung von Krebspatient*innen allerdings auch immer komplexer, weshalb eine weitreichende Zusammenarbeit der verschiedenen Fachbereiche unabdingbar ist“, so Gerd Nettekoven, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Deutsche Krebshilfe. Ein gutes Beispiel für die erfolgreiche Vernetzung von Versorgung und Forschung sind die von der Deutschen Krebshilfe initiierten und geförderten Comprehensive Cancer Center. In den derzeit 15 geförderten Exzellenzzentren stehen neben einer Patientenversorgung auf höchstem Niveau auch die Forschung, insbesondere die sogenannte translationale Forschung, im Mittelpunkt. Dadurch kommen neue Forschungserkenntnisse sehr rasch auch den Patient*innen zugute, während umgekehrt Erkenntnisse aus dem Versorgungsalltag wiederum in die Forschung einfließen. Verbesserungsbedarf besteht allerdings noch in der Verzahnung mit regionalen Versorgungsstrukturen: „Mit einem neuen und gezielten Förderprogramm stoßen wir eine enge Vernetzung von Comprehensive Cancer Centers und regionalen Strukturen wie Kliniken und niedergelassenen Ärzten an, damit auch außerhalb der Exzellenzzentren Patient*innen zügig von Innovationen dieser Zentren profitieren. 

Die Deutsche Krebshilfe ist zudem fest davon überzeugt, dass insbesondere bei problematischen Tumorentitäten mit schlechter Prognose nur klinische Fortschritte zu erzielen sind, wenn notwendige Forschung ebenfalls vernetzt gedacht und angelegt wird. Auch in diesem Sinne bringen wir derzeit Forschungsschwerpunktprogramme auf den Weg, wie kürzliche zum Bauchspeicheldrüsenkrebs“, berichtet Nettekoven.

Zertifizierte Zentren für Personalisierte Therapie

In der personalisierten Medizin werden Therapien oftmals off-label eingesetzt – also außerhalb der Zulassung. Sie sind so individualisiert auf einzelne Krebsbetroffene zugeschnitten, dass es nur sehr kleine Studiengruppen und somit wenig Wissen zum Einsatz gibt. „Wir müssen daher Strukturen schaffen, um mehr Evidenz zu gewinnen“, so Prof. Ghadimi, Präsident der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG). Die DKG habe daher im vergangenen Jahr begonnen, Zentren für Personalisierte Medizin zu zertifizieren. Dieses Vorhaben basiert auf dem Innovationsfondsprojekt „Deutsches Netzwerk für Personalisierte Medizin“ (DNPM). Ziel des Verbundprojektes ist es, an Comprehensive Cancer Centers und weiteren universitären Krebszentren Zentren für Personalisierte Medizin einzurichten und die Kompetenzen im DNPM zu bündeln. Das Besondere an den Zertifizierten Zentren für Personalisierte Therapie: Diese Zentren haben ein hochspezialisiertes Molekulares Tumorboard, bestehend aus Mitarbeitenden der Bioinformatik, Molekularbiologie, Pathologie, Humangenetik, Fachärzt*innen der Inneren Medizin und Hämatologie und Onkologie sowie Expert*innen der jeweilen Tumorerkrankung. Gemeinsam geben sie auf Grundlage einer komplexen Molekulardiagnostik eine Therapieempfehlung ab. „Die Patient*innen werden dann im Rahmen von Studien begleitet. Die Zentren sind in einem Netzwerk verbunden und profitieren so untereinander vom Wissen über den Einsatz einer Therapie“, erläutert Ghadimi. Aktuell gebe es 12 dieser Zentren, und Ghadimi erwartet für das erste Quartal 2024 vier weitere Zertifizierungen. „Das sind gute Nachrichten für Patient*innen mit fortgeschrittenen Krebserkrankungen, die so Zugang zu hochwertiger molekularer Diagnostik und innovativen Therapien erhalten – und zugleich lernen wir mehr über den Einsatz der Therapien.“

Künstliche Intelligenz in der Pathologie

Voraussetzung für personalisierte Therapien ist oftmals die pathologische Diagnostik, die sich in den letzten Jahren enorm weiterentwickelt hat – etwa durch molekulargenetische Analysen und Biomarkeranalytik und in jüngerer Zeit auch durch den Einsatz Künstlicher Intelligenz (KI). Auch das ist ein Thema auf dem DKK. PD Dr. Yuri Tolkach vom Institut für Allgemeine Pathologie und Pathologische Anatomie der Uniklinik Köln gibt einen Einblick in seine wissenschaftliche Arbeit zu dem Thema. Er hält den Einsatz von KI in der pathologischen Diagnostik für vielversprechend, dieser stehe aber erst am Anfang der Entwicklung. Tolkach nennt drei Hauptanwendungsgebiete: „Erstens, sogenannte ,Helfer Algorithmen‘, die z. B. der Qualitätskontrolle dienen und im Hintergrund ablaufen. Zweitens kann KI auch diagnostische Prozesse erleichtern und automatisieren oder den Aggressivitätsgrad von Tumoren bestimmen. Der dritte Anwendungsbereich kann helfen, molekulargenetische Veränderungen und prädiktive Biomarker, die für die Therapieauswahl entscheidend sein können, zu erkennen.“ Er führt weiter aus, dass die Anwendung von KI sehr präzise und verlässlich sei und eine große Zeitersparnis bringen könne. Zudem betont er, dass Digitalisierung eine unabdingbare Voraussetzung für den Einsatz von KI ist: „Damit wir KI breit einsetzen können, benötigen Kliniken und Institute leistungsstarke Rechner oder Server – der derzeitige Zustand ist in Deutschland noch unbefriedigend. Wir benötigen mehr Investitionen.“ Außerdem bedarf es IT-Expert*innen, die sich auch mit medizinischen Fragestellungen auseinandersetzen und interdisziplinär arbeiten möchten. Er verweist auf die USA und auf Japan. Dort gebe es an Unikliniken bereits Abteilungen für Pathologische Informatik, an denen Expert*innen entsprechend geschult werden. 

 

Über den DKK 2024

Unter dem Motto „Fortschritt gemeinsam gestalten“ diskutieren vom 21. bis 24. Februar 2024 beim Deutschen Krebskongress in mehr als 300 wissenschaftlichen Sitzungen alle an der Krebsversorgung Beteiligten, wie die Prävention, Diagnose, Therapie und Nachsorge für Krebsbetroffene verbessert werden kann und welche neuen Erkenntnisse es in der Forschung und Versorgung gibt. Mehr: www.dkk2024.de 

 

Die Ausrichter – starke Partner im Kampf gegen Krebs

Die Deutsche Krebsgesellschaft e. V. (DKG) – eine Nachfolgeorganisation des 1900 gegründeten „Comité für Krebssammelforschung“ – ist die größte wissenschaftlich-onkologische Fachgesellschaft im deutschsprachigen Raum. In der DKG vertreten sind über 8.000 Einzelmitglieder in 25 Arbeitsgemeinschaften, die sich mit der Erforschung und Behandlung von Krebserkrankungen befassen; dazu kommen 16 Landeskrebsgesellschaften und 35 Fördermitglieder. Die DKG engagiert sich für eine Krebsversorgung auf Basis von evidenzbasierter Medizin, Interdisziplinarität und konsequenten Qualitätsstandards, ist Mitinitiator des Nationalen Krebsplans und Partner der „Nationalen Dekade gegen den Krebs“. Weitere Infos: www.krebsgesellschaft.de

Die Deutsche Krebshilfe wurde am 25. September 1974 von Dr. Mildred Scheel gegründet. Ziel der gemeinnützigen Organisation ist es, Krebserkrankungen in all ihren Erscheinungsformen zu bekämpfen. Unter dem Motto „Helfen. Forschen. Informieren.“ fördert die Stiftung Deutsche Krebshilfe Projekte und Initiativen zur Verbesserung der Prävention, Früherkennung, Diagnose, Therapie, medizinischen Nachsorge und psychosozialen Versorgung, einschließlich der Krebs-Selbsthilfe. Ihre Aufgaben erstrecken sich darüber hinaus auf forschungs- und gesundheitspolitische Aktivitäten. Sie ist ebenfalls Mitinitiator des Nationalen Krebsplans sowie Partner der „Nationalen Dekade gegen Krebs“. Die Deutsche Krebshilfe ist der größte private Geldgeber auf dem Gebiet der Krebsbekämpfung – unter anderem der Krebsforschung – in Deutschland. Sie finanziert ihre gesamten Aktivitäten ausschließlich aus Spenden und freiwilligen Zuwendungen der Bevölkerung. Weitere Infos: www.krebshilfe.de 

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