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PRAEMIUM IMPERIALE in Tokio verliehen / Preisträger zur Audienz im Kaiserpalast

Die Preisträger des internationalen Kunstpreises haben von Prinzessin Hitachi ihre Auszeichnungen erhalten: eine Medaille aus Gold, eine Urkunde sowie ein Preisgeld von 15 Mio Yen (100.000 Euro).

BildPreisträger 2024 sind Sophie Calle (Malerei), Doris Salcedo (Skulptur), Shigeru Ban (Architektur), Maria João Pires (Musik) und Ang Lee (Theater/Film). Vergleichbar mit dem Nobelpreis im Bereich der Naturwissenschaften wird der PRAEMIUM IMPERIALE von der Japan Art Association jährlich in diesen fünf künstlerischen Disziplinen vergeben.

Der PRAEMIUM IMPERIALE fördert die Freiheit von Kunst und Weltkultur seit 35 Jahren. Aus Anlass des Jubiläums werden die diesjährigen Preisträger heute im Kaiserpalast in Tokio zu einer Audienz von Japans Kaiser und Kaiserin empfangen.

An der gestrigen Verleihungszeremonie nahmen unter anderem US-Außenministerin a.D. Hillary Rodham Clinton und der Präsident des Goethe-Instituts a.D. Klaus-Dieter Lehmann als Mitglieder des internationalen Beraterteams des Preises teil. Ebenfalls waren die beiden letztjährigen Preisträger aus Berlin, Diébédo Francis Kéré (Architektur 2023) und Olafur Eliasson (Bildhauerei 2023), vor Ort, außerdem Robert Wilson (Theater/Film 2023), Sebastião Salgado (Malerei 2022), Cecco Bonanotte (Bildhauerei 2012) und Hiroshi Sugimoto (Malerei 2009).

„Für die Auswahl des Praemium Imperiale ist die Freiheit der Kunst essenziell. Sie ist die Voraussetzung für eine freie, offene Gesellschaft. Dies macht die Auszeichnung so wertvoll. Besonders in diesem Jahr zeigt sich dieser Anspruch in seiner ganzen Wirkung. Gerade in einer Zeit der gegenseitigen Abschottung, der Einflussnahme extremer Gruppierungen, der Zunahme autoritärer Regime und des übersteigerten Profitdenkens sind künstlerische Positionen Haltepunkte im Strom der Zeit“, sagte Klaus-Dieter Lehmann bei der Verleihung.

Hinter der weltweit höchsten Auszeichnung in den Künsten steht das japanische Kaiserhaus.

Der Preis ehrt Künstler, deren Arbeiten die Welt in besonderem Maße bereichern. Ausgezeichnet werden Lebenswerk, herausragendes Talent, künstlerische Kraft und internationale Bedeutung.
1988 unter der Schirmherrschaft des japanischen Kaiserhauses ins Leben gerufen, schlägt ein Kreis von angesehenen Experten und Staatsmännern bzw. -frauen – die internationalen Berater – der Japan Art Association einmal jährlich Kandidaten für die Ehrung vor. Neben Klaus-Dieter Lehmann für Deutschland und Hillary Rodham Clinton für die USA gehören zu dem Beraterkreis aktuell Lamberto Dini, ehemaliger Regierungschef und Außenminister Italiens, Jean-Pierre Raffarin, ehemaliger Premierminister Frankreichs, sowie der britische Diplomat und Kanzler der Universität Oxford a.D., Lord Christopher Patten.

Seit Bestehen des Preises sind 175 Künstlerinnen und Künstler geehrt worden, darunter Wim Wenders, Ai Weiwei, Yo-Yo Ma, Anne-Sophie Mutter, Riccardo Muti, Catherine Deneuve, Gidon Kremer, Cindy Sherman, Martin Scorsese, Claudio Abbado, Daniel Barenboim, Georg Baselitz, Pina Bausch, Wolfgang Laib, Francis Ford Coppola, Christo und Jeanne-Claude, Judi Dench, Dietrich Fischer-Dieskau, Norman Foster, Frank Gehry, Rebecca Horn, Anselm Kiefer, Sophia Loren, Sigmar Polke, Robert Rauschenberg, Arvo Pärt und Peter Zumthor.

Zu den diesjährigen Preisträgern

Sophie Calle ist eine der führenden Konzeptkünstlerinnen Frankreichs. In ihren Fotografien, Videos, Installationen und Texten erforscht sie das Leben anderer und ihr eigenes. Sie deckt Unausgesprochenes auf und lässt Betrachter ihrer Kunst über Eigen- und Fremdwahrnehmung reflektieren. Ihre Arbeiten bewegen sich – lange vor dem Entstehen sozialer Medien – auf einem schmalen Grat zwischen privatem und öffentlichem Leben.

Die kolumbianische Bildhauerin und Installationskünstlerin Doris Salcedo geht in ihrem Schaffen gegen das Vergessen von Krieg, Vertreibung und Verbrechen an. Sie nimmt sich dem Leid der Opfer an und gibt ihnen in spröden, zugleich empathischen Installationen eine Stimme. Ihre Werke sind aus Alltagsmaterialien wie Holzmöbel, Kleidung und Blumenblätter als Metaphern für Gewalt und Verlust und basieren auf umfangreichen Recherchen und Interviews mit Opfern.

Der Japaner Shigeru Ban hat die Architektur mit seiner Designsprache und Materialinnovation revolutioniert. Seine Gebäude sind monumental und dennoch – häufig in eigens entwickeltem Holzbau – von großer Leichtigkeit. Neben der Architektur ist die Katastrophenhilfe sein Lebenswerk: Mit dem Voluntary Architects‘ Network (VAN) engagiert er sich für menschenwürdige Flüchtlingsunterkünfte auf der ganzen Welt.

Die Pianistin Maria João Pires stammt aus Portugal und gilt als Poetin am Klavier. Kompositionen von Schubert, Chopin, Mozart und vielen mehr interpretiert sie mit beeindruckender Zartheit und Dynamik. Ihre Konzerte zeichnen sich durch ein hohes Maß an Tiefe und Ausdruck aus. Sie konzertiert weltweit als Solistin und Kammermusikerin und engagiert sich in sozialen Projekten für gemeinschaftliches Musizieren.

Ang Lee aus Taiwan und den USA ist einer der erfolgreichsten Regisseure der Welt. Er setzt sich bildgewaltig mit Entwicklungen von Menschen in ihren Zeitläuften und Gesellschaften auseinander. Mit großer Intensität schildert er Emotionen, Erwartungen, Spannungen und Konfrontationen im Leben und berührt durch seine preisgekrönten Filmen Zuschauer unterschiedlichster Generationen und Kulturkreise.

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Mit der hochdotierten Auszeichnung, auch „Nobelpreis der Künste“ genannt, ehrt die Japan Art Association jährlich Künstler aus aller Welt für ihr Lebenswerk. Der Kunstpreis gilt als international größte und prestigeträchtigste Ehrung und wird für herausragende Leistungen in den Sparten Malerei, Skulptur, Architektur, Musik und Theater/Film verliehen. Zu den bisherigen Preisträgern zählen unter anderem Anne-Sophie Mutter, Wim Wenders, Pina Bausch, Gerhard Richter, Claudio Abbado, Daniel Barenboim, Rebecca Horn, Anselm Kiefer, David Chipperfield, Sigmar Polke, Francis Kéré, Martin Scorsese, Wynton Marsalis und Wim Wenders.

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