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Nach Aufdeckung von Tierquälerei im Schlachthof in Elsfleth: Staatsanwaltschaft hat Ermittlungen aufgenommen

Die Tierrechtsorganisation ANINOVA (ehemals Deutsches Tierschutzbüro) hat vor 14 Tagen erschreckendes Bildmaterial aus dem Schlachthof in Elsfleth, Landkreis Wesermarsch bei Oldenburg veröffentlicht.

BildDie Aufnahmen zeigten, wie Schafe und Rinder beim Zutrieb in den Schlachthof massiv gequält wurden. So wurden Tiere bis zu 160-mal mit Elektrotreibern geschockt, aber auch getreten und geschlagen. Bei der Betäubung im Schlachthof kam es zu massiven Fehlbetäubungen, teilweise zeigten die Schafe und Rinder noch deutliche Anzeichen von Bewusstsein und huben kontrolliert den Kopf. „Es ist ein Massaker, das dort an den Tieren veranstaltet wurde“, sagt Jan Peifer, Vorstandsvorsitzender von ANINOVA. Nachdem ANINOVA das zuständige Veterinäramt in Brake (Unterweser) informiert hatte, wurde der Schlachthof sofort geschlossen. „Bis heute ist er dicht und das ist auch gut so“, sagt Peifer. Auf Grund einer Strafanzeige durch ANINOVA hat nun auch die Staatsanwaltschaft Oldenburg die Ermittlungen aufgenommen (AZ 1106 Js 74112/24). Weitere Informationen hier.

ANINOVA (ehemals Deutsches Tierschutzbüro) ist Bildmaterial aus dem Schlachthof Elsfleth zugespielt worden. In dem Schlachthof wurden Schafe und Rinder geschlachtet. Die Aufnahmen sind zwischen Ende August und Mitte September 2024 mit versteckter Kamera entstanden. „Ich habe selten solch einen brutalen Umgang mit Tieren gesehen“, sagt Jan Peifer, Vorstandsvorsitzender von ANINOVA. Die Tierquälerei begann bereits vor dem Schlachthof. Auf Grund der veralteten Anlieferungssituation blieben immer wieder Rinder im Gang stecken, drehten sich aus Panik um oder verletzten sich. Auf den Videoaufnahmen ist der permanente Einsatz von Elektrotreibern dokumentiert. „Ein Rind wurde sogar 160-mal geschockt, mehrfach auch ins Gesicht, das ist in dieser Form ganz klar gesetzlich verboten“, so Peifer. Immer wieder wurden die Tiere auch geschlagen, getreten oder mit Mistgabeln misshandelt. „Mich hat vor allem geschockt, mit welcher Selbstverständlichkeit Rinder und Schafe gequält wurden, als wäre es das Normalste der Welt“, empört sich Peifer.

Die Tierquälerei findet aber vor allem auch im Schlachthof selbst statt, denn die Betäubung bei den Schafen wurde nicht ausreichend oder falsch durchgeführt. Immer wieder ist auf den Aufnahmen zu sehen, wie Schafe nach der Betäubung noch deutlich den Kopf heben, kontrollierte Bewegungen durchführen, die Augen bewegen oder andere Anzeichen von Bewusstsein zeigten. Dennoch erfolgte der Kehlschnitt. „Es gibt wohl nichts Schlimmeres, was man Tieren antun kann“, so Peifer. Die Videoaufnahmen zeigen diese Verfehlungen an mehreren Schlachttagen im August und September.

Immer wieder ist auch der amtliche Tierarzt auf den Aufnahmen zu sehen, doch bei Tierquälerei schreitet er nicht ein. Auf den Videoaufnahmen im Schlachthof ist der amtliche Tierarzt kein einziges Mal zu sehen. „Auch in diesem Schlachthof hat wieder alles versagt, was nur versagen kann“, kommentiert Peifer.
Nachdem ANINOVA vor ca. 14 Tagen das zuständige Veterinäramt in Brake (Unterweser) informiert hat, wurde der Schlachthof sofort geschlossen. „Bis heute ist der Schlachthof geschlossen und wir hoffen, dass das auch so bleibt“, sagt Peifer. Der Schlachthof selbst hat seine Website und Social-Media-Kanäle bei Instagram sowie Facebook abgeschlachtet. Auf Grund einer Anzeige hat nun auch die Staatsanwaltschaft Oldenburg die Ermittlungen aufgenommen (AZ 1106 Js 74112/24). „Tierquälerei darf nicht unbestraft bleiben, daher erhoffen wir uns eine hohe Strafe für die die Verantwortlichen“, so Peifer abschließend.

Weitere Informationen hier.

Bildmaterial kann angefordert werden.

Verantwortlicher für diese Pressemitteilung:

ANINOVA e.V. (vormals Deutsches Tierschutzbüro e.V.)
Herr Jan Peifer
An der Autobahn 23
53757 Sankt Augustin
Deutschland

fon ..: 02241-261549-2
fax ..: 02241-261549-1
web ..: http://www.aninova.org
email : Presse@aninova.org

Der Focus von ANINOVA e.V. liegt in den Bereichen Massentierhaltung und Pelz. Die Tierrechtsorganisation zeigt mit Aufdeckungen und Undercover Recherchen auf, wie sogenannte Nutztiere in Deutschland gehalten werden. Weitere Informationen unter www.aninova.org

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Nach Aufdeckung von Tierquälerei: Staatsanwaltschaft Köln erhebt Anklage gegen Schlachthof Hürth

Anfang Januar 2023 hat ANINOVA e.V. (damals noch unter dem alten Vereinsnamen Deutsches Tierschutzbüro) Bildmaterial aus dem Schlachthof „Mezbaha“ in Hürth bei Köln veröffentlicht.

BildDie Bilder zeigten, wie Schafe und Rinder u.a. betäubungslos geschlachtet worden sind. Dies ist in Deutschland verboten. Das Veterinäramt schloss daraufhin den Schlachthof. In der Folge wurde auch bekannt, dass es sogar zu Schwarzschlachtungen (Schlachtung ohne amtliche Genehmigung) gekommen ist. „Das öffentliche Interesse war damals sehr groß, denn der Umgang mit den Tieren war äußerst brutal“, sagt Jan Peifer, Vorstandsvorsitzender von ANINOVA. Auf Grund einer Strafanzeige, die ANINVOA erstattet hatte, hat die Staatsanwaltschaft Köln umfangreich ermittelt. Sie kommt zu dem Ergebnis, dass Tieren erheblich Leid und Schmerz zugefügt worden ist sowie dass es zu illegalen Schlachtungen kam. Es wurde nun Anklage vor dem Amtsgericht Köln gegen vier ehemalige Mitarbeitende und den ehemaligen Betreiber erhoben. „Wir hoffen, dass die Verantwortlichen hart bestraft werden“, so Peifer. Weitere Informationen hier.

Köln, 10.10.2024. Die Bildaufnahmen sind der Tierrechtsorganisation zugespielt worden und im Zeitraum vom 25.12.2022 bis 04.01.2023 mit versteckter Kamera entstanden. Sie zeigen einen tierquälerischen Umgang mit den Tieren. So wurden beispielsweise Schafe an Beinen und Schwänzen in den Schlachtraum gezogen und Rinder mit Mistgabeln misshandelt. „Die Zustände in dem Betrieb gleichen einem Horrorfilm“, so Jan Peifer, Vorstandsvorsitzender von ANINOVA.

Die Liste der Verfehlungen ist lang: Tiere wurden u.a. mangelhaft betäubt, doch der Hauptvorwurf ist, dass einige der Tiere sogar betäubungslos geschlachtet worden sind. Dazu wurden Schafe brutal auf den Boden gedrückt und ihnen ohne vorherige Betäubung die Kehle aufgeschnitten. Dabei ist das betäubungslose Schlachten von Tieren in Deutschland grundsätzlich verboten und nur ein einziger Betrieb in Hessen hat eine Ausnahmegenehmigung, die dieses Verbot aufhebt. Solch eine Ausnahmegenehmigung lag dem Schlachthof in Hürth jedoch nicht vor. „Die Tierquälerei in dem Schlachthof ist kaum in Worte zu fassen, es ist sicherlich mit das schlimmste, was ich jemals gesehen habe“, sagt Peifer.

Nach kurzer Sichtung der Aufnahmen hatte ANINOVA (damals noch unter dem Vereinsnamen Deutsches Tierschutzbüro) damals das zuständige Veterinäramt informiert. Das Amt handelte sehr schnell, entzog den Mitarbeitenden die Schlachtlizenz und versiegelte den Schlachthof. „Bis heute ist der Schlachthof geschlossen und das ist auch gut so“, sagt Peifer. Zudem hatte die Tierrechtsorganisation eine umfassende Strafanzeige erstattet, die Staatsanwaltschaft Köln (AZ 911 JS 190/23) hat umfangreich ermittelt und kommt nun zu folgendem Ergebnis: In 37 Fällen kommt es zu gemeinschaftlichen Verstößen gegen das Tierschutzgesetz. Dabei sollen Schafe und Rinder ohne gesetzlich vorgeschriebene Betäubung geschlachtet worden sein. Diese Taten soll von vier ehemaligen Mitarbeitenden durchgeführt worden sein. Zudem soll der Betreiber in 74 Fällen Schafe ohne Genehmigung geschlachtet haben (Schwarzschlachtung). Hier liegen aus Sicht der Staatsanwaltschaft Verstöße gegen das Lebensmittel- und Futtermittelgesetzbuch vor.

Die Staatanwaltschaft Köln hat nun Anklage gegen die fünf Personen erhoben. Ein Termin zur Verhandlung ist noch nicht festgelegt worden. „Wir hoffen, dass die Verantwortlichen hart bestraft werden“, so Peifer abschließend.

ANINOVA rät allen Menschen, die solch eine Tierquälerei nicht unterstützen möchten, zu einer rein pflanzlichen Lebensweise. Völlig gleich, ob betäubt oder nicht, Tiere leiden immer im Schlachthof und kein Tier geht freiwillig dorthin.

Weitere Informationen hier

Bildmaterial auf Anfrage.

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Ehemaliger Westfleisch Schweinemäster wegen Tierquälerei zu neun Monaten auf Bewährung verurteilt

Bildmaterial zeigte Gesetzesbrüche

Bild2022 veröffentlichte die Tierrechtsorganisation ANINOVA (damals noch unter dem Namen Deutsches Tierschutzbüro) erschreckendes Bildmaterial aus einem Betrieb in Hessisch Oldendorf (Landkreis Hameln-Pyrmont, Niedersachsen). Das Bildmaterial zeigte, dass kranke und verletzte Tiere nicht behandelt worden sind. Die Bilder lösten einen bundesweiten Skandal aus und führten zu einem Gerichtsverfahren vor dem Amtsgericht Hameln. Das Gericht verurteilt den Landwirt zu 160 Tagessätzen à 230 Euro (36.800 Euro), er gilt damit als vorbestraft. Zudem muss er die Verfahrenskosten von ca. 15.000 Euro zahlen. Zusätzlich kam es zu einer weiteren Verurteilung, denn der Landwirt wurde auch vom zuständigen Veterinäramt in Hameln angezeigt. Das Amtsgericht Hameln verurteilte den Landwirt zu neun Monaten auf Bewährung und zur Zahlung der Gerichtskosten von rund 50.000 Euro. „Wir sind zufrieden mit dem Urteil und würden uns wünschen, dass auch andere Gerichte so konsequent durchgreifen würden“, sagt Jan Peifer, Vorstandsvorsitzender von ANINOVA e.V. Das Veterinäramt hat zudem ein Tierhalteverbot ausgesprochen, wogegen der Landwirt aber juristisch vorgegangen ist. Westfleisch und auch die Initiative Tierwohl hatten die Zusammenarbeit mit dem Schweinemäster auf Grund der Bilder beendet. Weitere Informationen hier.

Im September 2022 veröffentlichte ANINOVA (damals noch unter dem Namen Deutsches Tierschutzbüro) aus insgesamt sieben Westfleisch-Zulieferbetrieben erschreckendes Video- und Fotomaterial. In allen dokumentierten Betrieben wurden Schweine gequält, teilweise auch von den Mitarbeitenden misshandelt. Bei Westfleisch handelt es sich um einen der größten Fleischproduzenten in Deutschland mit eigenen Schlachthöfen. Einer der betroffenen Mastbetriebe liegt in Hessisch Oldendorf (Landkreis Hameln-Pyrmont, Niedersachsen). Mehrfach wurden Tierquälerei und Misshandlungen von Schweinen dokumentiert. In dem Vorzeigebetrieb wurden rund 850 Mastschweine gehalten.

Damals präsentierte Westfleisch den Betrieb noch auf der firmeneigenen Website. Der Landwirt lachte in die Kamera, im Hintergrund war ein idyllischer Hof mit kleinen Stallungen zu sehen. Die Mastanlage wurde als familiengeführt und mit dem Image vom „Bauern von nebenan“ dargestellt. „Die PR-Fotos und der Eintrag auf der Westfleisch-Website wurden allerdings recht schnell offline genommen, als wir das Bildmaterial aus dem Stall veröffentlicht haben“, sagt Jan Peifer, Vorstandsvorsitzender von ANINOVA.

Die Bauernhofidylle sucht man zudem vergeblich auf den Undercover Aufnahmen von ANINOVA. Ein Schwein fiel auf dem Videomaterial besonders auf, da es einen blutigen Ringelschwanz hat. Eine tierärztliche Behandlung erfolgte nicht. Doch das war kein Einzelfall, gleich dutzende kranke und verletzte Tiere waren auf den Bildaufnahmen zu sehen. Weitere, versteckte Kameras, die im Stall montiert waren, filmten, wie der Landwirt diese kranken Tiere nicht behandelte, sondern einfach an ihnen vorbeiging. Später zeigen die Aufnahmen, wie der Landwirt die Tiere unter illegalem Einsatz von Elektroschockern auf den Westfleisch-Tiertransporter getrieben hat. „Die Bilder haben mich damals sprachlos gemacht“, erinnert sich Peifer.

Die Tierrechtsorganisation hat eine Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft Oldenburg erstattet (AZ 1106 Js 25990/22). Nach Ermittlungen der Staatsanwaltschaft verurteilte das Amtsgericht Hameln den Landwirt zu 160 Tagessätzen à 230 Euro (36.800 Euro), damit gilt der Landwirt als vorbestraft. Zudem muss er die Verfahrenskosten von ca. 15.000 Euro zahlen. Damit aber nicht genug, auf Grund einer weiteren Strafanzeige, die das Veterinäramt Hameln erstattet hatte, wurde vor dem Amtsgericht Hameln erneut verhandelt. Der Landwirt hat Auflagen des Amts nicht eingehalten und Schweinen weiterhin erheblich Leiden und Schmerzen zugefügt. Auf Grund der Wiederholungstat hat das Amtsgericht den Schweinemäster zu neun Monaten auf Bewährung verurteilt. Auch in diesem Fall musst der Landwirt die Gerichtkosten von rund 50.000 Euro zahlen. „Dieser Schweinemäster sollte keine Tiere mehr halten“, so Peifer.

Nach dem ersten Urteil reagierte auch QS und sperrte den Betrieb für den Verkauf von Fleischprodukten in deutschen Supermärkten. Auch die Initiative Tierwohl reagierte und entzog dem Landwirt das Siegel. Bereits im letzten Jahr hatte Westfleisch die Zusammenarbeit mit dem Landwirt beendet. Das Veterinäramt hatte auch ein Tierhalteverbot gegen den Landwirt verhängt, gegen dieses ist er allerdings juristisch vorgegangen. Dies hat zur Folge, dass das Verbot zunächst keine Wirkung zeigt. Das Verwaltungsgericht Hannover prüft derzeit den Sachverhalt.

Als eine Art Rache hat der Schweinmäster Jan Peifer u.a. wegen Hausfriedensbruch angezeigt. „Ich kenne das schon. Bei fast jeder Aufdeckung kommt eine Anzeige, doch am Ende werden die immer eingestellt“, so Peifer.
Abschließend verweist Jan Peifer darauf, dass diese Verurteilung nur auf die Aktivitäten des Vereins ANINOVA zurückzuführen sind. „Ohne uns hätte niemand von diesem Skandal mitbekommen. Die staatlichen Kontrollen in Deutschland versagen komplett. Tiere kann man letztlich nur schützen, wenn wir sie nicht essen“, so Peifer. Laut Auskunft der Bundesregierung wird durchschnittlich nur alle 17 Jahren eine Mastanlage in Deutschland kontrolliert, in Niedersachsen durchschnittlich sogar nur alle 21 Jahre.
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Ehemaliger Tönnies Schweinemäster wegen Tierquälerei zu sechs Monaten auf Bewährung verurteilt

Bildmaterial zeigte Gesetzesbrüche

BildIm Sommer 2023 veröffentliche ANINOVA e.V. (damals noch unter dem Vereinsnamen Deutsches Tierschutzbüro) erschreckendes Bildmaterial aus einem Schweinemastbetrieb in Rees, Kreis Kleve (NRW). Die Videoaufnahmen, die teilweise mit versteckter Kamera entstanden sind, zeigten kranke, verletzte und blutende Schweine. Den Tieren wurde nicht geholfen. Der Hauptvorwurf war allerdings, dass der Landwirt bewusst Schweine in einen Zwischengang ohne Futter und Wasser gesperrt hatte. „Die Tiere sind dort qualvoll verhungert und verdurstet. Das war offenbar günstiger, als die Schweine tierärztlich behandeln zu lassen“, empört sich Jan Peifer, Vorstandsvorsitzender vom ANINOVA. Damals hatte die Tierrechtsorganisation auch Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft Kleve (AZ 303 Js 491/22) erstattet, diese hat u.a. auf Grund der Videoaufnahmen einen Strafbefehl erlassen. Das Amtsgericht Emmerich verurteilte den Schweinemäster, der bis zu der Veröffentlichung der Videoaufnahmen an Tönnies geliefert hatte, zu sechs Monaten auf Bewährung. „Wir sind zufrieden mit der Verurteilung, auch wenn wir uns eine höhere Strafe gewünscht hätten“, so Peifer. Mehr Informationen hier.

Vor mehr als einem Jahr hatte ANINOVA (damals noch unter dem alten Vereinsnamen Deutsches Tierschutzbüro) Bildmaterial aus einem Schweinemastbetrieb in Rees, Kreis Kleve (NRW) veröffentlicht. Die Bildaufnahmen zeigten Schweine, die in einer Mastanlage zusammengepfercht wurden. Die Haltung erfolgt auf Spaltenböden, einen Auslauf gab es nicht. Gleich mehrfach hatte ein Recherche-Team in der Stallung mit rund 1.000 Tieren die dortigen Zustände dokumentiert. Immer wieder zeigte sich das gleiche, grausame Bild: kranke, verletzte und blutende Schweine. Vereinzelte Tiere hatten Handballen-große Abszesse, andere Nabelbrüche. Weitere Schweine hatten einen auffällig starken, aufgeblähten Bauch, sie litten vermutlich an einem parasitären Befall. Eine tierärztliche Behandlung der Schweine erfolgte nicht. Der Hauptvorwurf war aber, dass der Landwirt kranke und verletzte Schweine in einem Gang separiert hat, wo die Tiere weder Zugang zu Wasser noch Futter hatten. Die Tiere sind dort qualvoll verhungert und verdurstetet. Auf den Aufnahmen der versteckten Kameras ist zu sehen, wie der Landwirt an den Tieren im Zwischengang vorbeigeht. „Wie skrupellos muss man sein, wenn man Tieren noch nicht einmal Wasser und Futter gibt und ihnen dann noch beim Sterben zuschaut? Diese Tiere müssen Höllenqualen erlitten haben“, so Peifer.

Die Videoaufnahmen wurden im Juli 2022 erstellt. Das zuständige Veterinäramt wurde damals unmittelbar informiert, nach detaillierter Sichtung und Ausarbeitung wurde bei der Staatsanwaltschaft Kleve im August 2022 eine Strafanzeige erstattet. Die Staatsanwaltschaft Kleve hat umfangreich ermittelt (AZ 303 Js 491/22). So fand eine Durchsuchung der Schweinemast statt. Zudem hatte auch das Veterinäramt eine Strafanzeige erstattet. Wie jetzt bekannt wurde, hat die Staatsanwaltschaft Kleve einen Strafbefehl gestellt und das Amtsgericht Emmerich hat den Schweinemäster zu sechs Monaten auf Bewährung verurteilt. Zudem wurde dem Landwirt auferlegt, einen Geldbetrag an die Staatskasse zu zahlen. Auch muss er die Gerichtskosten tragen. „Wir decken immer wieder Tierquälerei und Gesetzesverstöße im Bereich der Massentierhaltung auf, meist werden die Verfahren eingestellt, daher zeigen wir uns zufrieden mit Verurteilung“, so Peifer.

Die Veröffentlichung der Bilder hatte bereits letztes Jahr Folgen für den Landwirt. So hat Tönnies die Abnahme der Tiere gestoppt und das QS Kontrollsystem hat den Betrieb gesperrt. Dadurch ist es dem Landwirt nicht mehr möglich, an (andere) große Schlachtunternehmen wie z.B. Westfleisch oder VION zu liefern. Auch bekannte Supermärkte wie EDEKA, LIDL, ALDI Süd und Nord und Kaufland teilten auf Nachfrage mit, dass sie kein Fleisch aus dem Skandalbetrieb mehr verkaufen würden.

Als eine Art Rache hat der Schweinmäster das ANINOVA Team wegen Hausfriedensbruch angezeigt. „Wir kennen das schon. Bei fast jeder Aufdeckung bekommen wir eine Anzeige, doch am Ende werden die immer eingestellt“, so Peifer.

Peifer und seinem Team ist es wichtig zu betonen, dass solche Aufdeckungen von Tierquälerei nicht den bedauerlichen Einzelfall darstellen. „Seit Jahren veröffentlichen wir und andere Tierrechtsorganisationen immer wieder erschreckendes Bildmaterial aus Tierhaltungsbetrieben. Von einem Einzelfall kann hier wirklich nicht mehr die Rede sein“, so Peifer, der abschließend auf das Datenprojekt www.tierschutz-skandale.de hinweist. Auf der Website haben ANINOVA und andere Tierrechtsorganisationen alle Tierschutzaufdeckungen der letzten Jahre zusammengetragen.

ANINOVA empfiehlt allen Menschen, die solch eine Tierquälerei nicht unterstützen möchten, die rein pflanzliche Lebensweise.

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Tierquälerei in Milchbetrieb: Tierrechtsorganisation ANINOVA zeigt Zulieferbetrieb von Molkerei Frankenland an

ANINOVA kritisiert bewusste Täuschung von Menschen druch Frankenland

BildDer Tierrechtsorganisation ANINOVA (ehemals Deutsches Tierschutzbüro) liegen Videoaufnahmen aus einem Zulieferbetrieb der regionalen Molkerei Frankenland vor. Die Aufnahmen sind im Sommer in Schondra-Singenrain, Landkreis Bad Kissingen, entstanden und zeigen Milchkühe und Jungtiere, die ganzjährig in Anbindehaltung gehalten werden. Produkte von Frankenland werden unter anderem bei REWE, ALDI Süd und Globus verkauft. ANINOVA hat die Molkerei informiert und bei dem zuständigen Veterinäramt in Bad Kissingen eine Anzeige erstattet. „Die ganzjährige Anbindehaltung verstößt aus unserer Sicht gegen das Tierschutzgesetz“, sagt Jan Peifer. Vorstandsvorsitzender von ANINOVA. Die Tierrechtsorganisation wirft Frankenland bewusste Täuschung vor, denn auf der Website wirbt die Molkerei mit „glücklichen Tieren“ auf grünen Wiesen, dabei sehen die meisten Kühe diese grüne Wiese eben nicht. Frankenland gehört zu Lactalis, die Firma ist der größte Molkereikonzern der Welt. Weitere Informationen hier.

Immer wieder veröffentlichen Tierrechtsorganisationen Bildmaterial von angebundenen Rindern, etwa aus Zulieferbetrieben von der Bärenmarke, Ehrmann oder Berchtesgadener Land. Immer wieder ist die Empörung groß, denn die bekannten Marken werben auf Ihren Webseiten mit Fotos von vermeintlich glücklichen Tieren auf grünen Wiesen. „Doch in Wirklichkeit sehen die meisten Milchkühe niemals in ihrem Leben eine grüne Wiese“, sagt Jan Peifer, Vorstandsvorsitzender von ANINOVA.

Die Aufnahmen, die ANINOVA (ehemals Deutsches Tierschutzbüro) vorliegen, sind im Sommer entstanden. Dennoch wurden die rund 30 Rinder im Stall angebunden gehalten. Laut Auskunft des Landwirts stehen die Tiere sogar das gesamt Jahr an der Kette. Die Bilder zeigen auch Jungtiere. Ab dem siebten Monat ist es gesetzlich erlaubt, die Tiere anzubinden. „In diesem Zulieferbetrieb der Molkerei Frankenland stehen die Tiere fast ihr gesamtes Leben an der Kette“, empört sich Peifer. Diese Haltungsform ist unfassbar grausam, da die Tiere so angebunden keine Möglichkeit haben, sich zu bewegen oder miteinander zu interagieren. In diesem Betrieb stehen die Tiere tagein tagaus auf derselben Stelle, unfähig, auch nur ihren grundlegenden Bedürfnissen nachzugehen.

Auf der Website von Frankenland wird den Menschen eine heile Welt vorgegaukelt -mit glücklichen Kühen auf grünen Wiesen. Auch rühmt sich die Molkerei mit „mehr Tierschutz“. Auf Nachfrage räumt der Konzern ein, dass nur etwa 11 % der Milchmenge von Kühen stammen, die jemals auf einer Weide gehalten wurden. „Ich halte das für massive Täuschung, denn hier wird den Menschen etwas suggeriert, was es in Wirklichkeit nicht gibt“, so Peifer. In einer Stellungnahme gibt der Konzern auch an, dass etwa 10 % der Milchmenge von Kühen stammen, die angebunden gehalten werden. „Das klingt recht wenig, allerdings betrifft es sehr viele Betriebe“, so Peifer.
Der Zulieferbetrieb wurde Ende Juni auch vom QM Prüfzeichen kontrolliert, jedoch nach telefonischer Anmeldung. „Kontrollen bringen in landwirtschaftlichen Betrieben ohnehin recht wenig, doch angemeldete Kontrollen sind einfach nur nutzlos“, kritisiert Peifer. Eine Kontrolle von staatlicher Seite erfolgt im Durchschnitt in Bayern alle 48 Jahre. Auf Grund einer Anzeige von ANINOVA hat das zuständige Veterinäramt Bad Kissingen den Betrieb kontrolliert. Über den Ausgang der Kontrolle liegen ANINOVA keine Informationen vor.

Der Betrieb liefert seine Milch an die regionale Molkerei Frankenland. Die Molkereiprodukte von Frankenland werden unter anderem bei REWE, ALDI Süd und Globus verkauft. Hinter Frankenland steht der Molkerei-Megakonzern Lactalis. Lactalis ist der größte Molkereikonzern der Welt, noch vor Mitwettbewerbern wie Danone.

Die Aufnahmen beweisen einmal mehr, dass Regionalität nicht vor Tierleid schützt. Gerade in kleinen Betrieben wie diesem, dem oft lobend erwähnten „Bauern von Nebenan“, werden Rinder noch immer häufig in Anbindehaltung gehalten. Und obwohl sie gegen das Tierschutzgesetz verstößt, wird die Anbindehaltung von den Behörden nach wie vor geduldet. Auf politischer Ebene wird derzeit zwar ein (Teil-)Verbot diskutiert – ob und wann eine verbindliche Entscheidung getroffen wird, ist derzeit jedoch noch völlig unklar. „Daher empfehlen wir allen Menschen, die diese Tierquälerei nicht weiter unterstützen möchten, die vegane Lebensweise“, so Peifer abschließend.

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