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Fraunhofer IGD: Mobilitätskonzepte im Digitalen Zwilling partizipativ entwickeln und umsetzen

Interaktives Tool für die Bürgerbeteiligung

BildWie können wir unsere Mobilität nachhaltiger gestalten? Bislang haben politische Maßnahmen vor allem darauf abgezielt, technische Innovationen voranzutreiben und Anreize für den Kauf von Elektroautos zu bieten. Die Präferenzen der Bürgerinnen und Bürger wurden dabei oft nicht gehört. Dabei sind sie es, die durch ihr Verhalten maßgeblich zum Gelingen der Verkehrswende beitragen können. Genau hier setzte das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz geförderte Forschungsprojekt „Partizipative Energietransformation: Innovative digitale Tools für die gesellschaftliche Dimension der Energiewende (PaEGIE)“ an. Unter der Konsortialführung der Technischen Universität Darmstadt und in enger Zusammenarbeit mit der Stadt Darmstadt, entwickelten Forschende des Fraunhofer IGD ein Visualisierungstool, das Bürgerinnen und Bürger frühzeitig in den Planungsprozess einbezieht und ihre Mitwirkung an nachhaltigen Mobilitätslösungen fördert. Dies trägt dazu bei, dass die getroffenen Maßnahmen von der Bevölkerung besser akzeptiert werden.

„Die traditionelle Planung von Verkehrsinfrastruktur stößt oft an ihre Grenzen, wenn es darum geht, die Vielfalt der gesellschaftlichen Bedürfnisse und Meinungen angemessen zu berücksichtigen“, erklärt Dr. Eva Klien, Leiterin der Abteilung Geoinformationsmanagement am Fraunhofer-Institut für Graphische Datenverarbeitung IGD. Forschende konzipierten deshalb ein webbasiertes Visualisierungstool, das am PC oder auf einem interaktiven Tisch genutzt werden kann. Dieses ermöglicht es den Nutzenden, die eigene Stadt in einer interaktiven 2D- und 3D-Umgebung zu erkunden. Das Vermessungsamt Darmstadt stellte dafür Stadt- und Geländemodelle sowie andere relevante Geodaten zur Verfügung.

Anhand von individuell eingezeichneten Routen durch die Stadt berechnet das Programm beispielsweise, wieviel CO2 auf dem Weg zur Arbeit, zur Schule oder zum Gym verursacht wird – abhängig davon, ob der Weg oder Teile des Wegs zu Fuß, mit dem ÖPNV oder dem Auto zurücklegt werden. Ebenso kann die Anwendung genutzt werden, um bestehende Mobilitäts-Infrastrukturen wie E-Ladestationen oder Verleihstationen zu visualisieren, Vorschläge für deren Ausbau und Platzierung in der Stadt zu machen sowie über diese Vorschläge in einen Dialog mit anderen Nutzerinnen und Nutzern zu treten.

Bürgerinnen und Bürger testen Tool in Workshops

Um das Tool zu testen und Feedback zu sammeln, führten die Projektpartnerinnen und -partner in Darmstadt mehrere Bürgerworkshops durch. „Unser Ziel war es, den Bürgerinnen und Bürgern Werkzeuge zur Verfügung zu stellen, um gemeinsam die Herausforderungen der Mobilität von morgen zu lösen“, sagt Prof. Dr. Michèle Knodt, Politikwissenschaftlerin der TU Darmstadt. Mit einem interaktiven Tool, wie es im Rahmen des Forschungsprojekts PaEGIE entwickelt wurde, sei dies künftig einfacher möglich.

Diese Beteiligungsanwendung, kombiniert mit dem Digitalen Zwilling einer Stadt, kann vielseitig eingesetzt werden und soll nun nach dem Ende des PaEGIE-Projekts weiterentwickelt und zur Produktreife gebracht werden. „Durch die Zusammenarbeit mit Städten und Gemeinden wollen wir die digitale Bürgerbeteiligung in der Mobilitätsplanung und anderen Planungsbereichen vorantreiben und so zu einer nachhaltigeren und lebenswerteren Umgebung in den Städten beitragen“, sagt Veneta Ivanova, Projektleiterin am Fraunhofer IGD. Das Tool sei so flexibel, dass es an verschiedene Szenarien und Fragestellungen angepasst werden könne. Das Konzept dahinter stützt sich auf ein Low-Code-basiertes Baukastensystem von Modulen für Datenzugriff, Datenanalysen und Datenvisualisierung. Mit diesem Baukastensystem wird es möglich, auch ohne Programmierkenntnisse und technische Unterstützung einfache Webanwendungen für kommunalspezifische Fragestellungen abzubilden.

Weiterführende Informationen:

https://www.igd.fraunhofer.de/de/forschung/oeffentliche-projekte/software/paegie-mobilitaetskonzepte-im-digitalen-zwilling-partizipativ-entwickeln-und-umsetzen.html

TU Darmstadt – PaEGIE: https://www.politikwissenschaft.tu-darmstadt.de/institut/arbeitsbereiche_und_nachwuchsgruppen/politische_systeme_integrationsforschung/forschung_vergleich_integration/paegie_1.de.jsp

Verantwortlicher für diese Pressemitteilung:

Fraunhofer-Institut für Graphische Datenverarbeitung IGD
Frau Daniela Welling
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Deutschland

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Über das Fraunhofer IGD:
Das Fraunhofer-Institut für Graphische Datenverarbeitung IGD setzt seit über 30 Jahren Standards im Visual Computing, der bild- und modellbasierten Informatik. Die rund 210 Mitarbeitenden des Fraunhofer IGD unterstützten Unternehmen und Institutionen der Branchen Automotive, Gesundheit und Pflege, Bioökonomie und Infrastruktur, Software- und IT-Wirtschaft, Maritime Wirtschaft sowie Kultur- und Kreativwirtschaft. Das Fraunhofer IGD bietet konkrete technologische Lösungen und hilft bei der strategischen Entwicklung. Die Forscherinnen und Forscher betreiben Datenanalyse, konzipieren Soft- und Hardwaresysteme, entwickeln Prototypen und realisieren und implementieren visuell-interaktive Systeme. Schwerpunkte sind Mensch-Maschine-Interaktion, Virtual und Augmented Reality, künstliche Intelligenz, interaktive Simulation, Modellbildung sowie 3D-Druck und 3D-Scanning. Das Fraunhofer IGD betreibt seit 1987 Spitzenforschung und begleitet an seinen drei Standorten Darmstadt, Rostock und Kiel den gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Wandel mit anwendungsorientierten Lösungen. Internationale Relevanz entfalten seine Produkte durch die Zusammenarbeit mit dem österreichischen Schwesterinstitut an den Standorten Graz und Klagenfurt sowie die Beteiligung an verschiedensten EU-Projekten.

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Fraunhofer IGD: Mit digitalen Lösungen Pflegekräfte entlasten

Zeit sparen, Qualität steigern

BildDie Pflegebranche steht vor großen Herausforderungen: Überlastung der Pflegekräfte, steigende Kosten und eine alternde Gesellschaft. Das Fraunhofer IGD entwickelt digitale Assistenzsysteme, um Pflegekräfte zu entlasten und die Qualität der Pflege zu verbessern. So soll die Digitalisierung in der Pflege genutzt werden, um den Menschen wieder stärker in den Mittelpunkt zu rücken.

In der Pflege fehlen Fachkräfte – und laut dem hessischen Pflegereport wird sich der Mangel noch verschärfen. So soll der Bedarf an Pflegekräften in der Alten-, Kinder- und Langzeitpflege von 2022 bis 2040 um 50 Prozent steigen. Um dieser wachsenden Nachfrage gerecht zu werden, sind innovative Lösungen gefragt. Im Pflegealltag nimmt insbesondere die Dokumentation viel Zeit ein. Diese zu digitalisieren und zu automatisieren, ist ein Ziel der Forschenden des Fraunhofer-Instituts für Graphische Datenverarbeitung IGD.

Das Fraunhofer IGD entwickelt derzeit eine Anwendung für Smartwatches, die durch Lagesensoren, Beschleunigung und Bewegungsrichtung der Hand sowie den Puls der Pflegekraft verschiedene Pflegetätigkeiten erkennt. Etwa das Heben einer Patientin oder eines Patienten, das Beziehen des Bettes oder das Waschen einer Bewohnerin oder eines Bewohners werden automatisch dokumentiert. Das macht die manuelle Dokumentation überflüssig. „Wir wollen die Pflegekraft nicht kontrollieren, sondern die Pflegequalität durch gesicherte Dokumentation verbessern“, sagt Florian Kirchbuchner, Abteilungsleiter Smart Living & Biometric Technologies. Aktuell wird die Anwendung in einer Demenzeinrichtung und in einer Pflegeeinrichtung des Caritas Darmstadt e.V. evaluiert.

Medikamentenstellung sekundenschnell kontrollieren

Ein weiteres Beispiel zur Entlastung der Pflegekräfte ist die Medikamentenstellkontrolle. Das Fraunhofer IGD entwickelt eine Lösung, die mit Hilfe einer Kamera die Tabletten scannt und anhand von Merkmalen wie Form, Größe, Farbe und Oberflächenbeschaffenheit erkennt. Anschließend gleicht das System sie mit einer Datenbank der verschriebenen Medikamente ab und warnt die Pflegekräfte, wenn ein Fehler unterlaufen ist. „Die Lösung reduziert die Fehlerquote bei der Medikamentenvergabe erheblich“, berichtet Kirchbuchner. Denn diese hat drastische Folgen: Bislang sterben nach Schätzungen jährlich etwa 25.000 Menschen an Wechselwirkungen und Nebenwirkungen von Medikamenten oder weil Präparate falsch eingenommen wurden.

Die Idee ist, dass die Pflegekräfte die Medikamentenkontrolle in Zukunft nicht nur in stationären Einrichtungen, sondern auch mobil – beispielsweise in der ambulanten Pflege zuhause – durchführen können. „Wir wollen auch Angehörigen die Möglichkeit geben, die Medikamentenkontrolle durchzuführen und zu dokumentieren, um sicherzustellen, dass die richtigen Medikamente in der richtigen Dosierung vorliegen“, sagt Kirchbuchner.

Kamerabasierte Unterstützungstechnologien

Zusätzlich entwickelt das Fraunhofer IGD Systeme, die kamerabasiert den Puls, die Temperatur, das Bewegungsverhalten und die Emotionen eines Patienten oder einer Patientin erfassen, um den Pflegebedarf zu steuern. Die optische Bildauswertung kann frühzeitig Anzeichen für Veränderungen im Gesundheitszustand erkennen. Das System gibt dem Pflegepersonal Hinweise, wenn Patientinnen und Patienten ein ungewöhnliches Verhalten zeigen, wie vermehrte Toilettengänge in der Nacht oder wenn jemand stürzt und am Boden liegen bleibt. Gerade für ältere Personen, die aufgrund einer Erkrankung wie Demenz kommunikativ eingeschränkt sind, ist eine intelligente Kamera eine große Hilfe. „Wir wollen mit unserer Technologie nicht nur den Gesundheitszustand der Patientinnen und Patienten besser nachvollziehen können, sondern auch ihre Privatsphäre respektieren“, sagt Kirchbuchner. Der Schutz sensibler Daten habe deshalb oberste Priorität. Die Kamerabilder werden lokal verarbeitet und nicht gespeichert und alle erhobenen Daten bleiben in der Pflegeeinrichtung oder der Klinik.

Gründung des Vereins Team Innovative Pflege

Um die Digitalisierung in der Pflege weiter voranzutreiben, hat das Fraunhofer IGD die Gründung des Vereins „Team Innovative Pflege“ mitinitiiert. Ziel ist es, die Zusammenarbeit zwischen Forschung, Industrie und Pflegeeinrichtungen zu fördern und Lösungen in die Praxis zu übertragen. Zu den Gründungsmitgliedern zählen neben dem Fraunhofer IGD unter anderem die Technische Universität Darmstadt, der Caritasverband Darmstadt, die Evangelische Hochschule Darmstadt und weitere Partner. Der Verein plant die Errichtung eines an eine Pflegeeinrichtung angegliedertes Forschungs- und Transferzentrums für digitale Pflege, um neueste Forschungsergebnisse praxisnah anzuwenden und den Wissenstransfer zu erleichtern.

Weiterführende Informationen: https://fh-igd.de/pflege 

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Das Fraunhofer-Institut für Graphische Datenverarbeitung IGD setzt seit über 30 Jahren Standards im Visual Computing, der bild- und modellbasierten Informatik. Die rund 210 Mitarbeitenden des Fraunhofer IGD unterstützten Unternehmen und Institutionen der Branchen Automotive, Gesundheit und Pflege, Bioökonomie und Infrastruktur, Software- und IT-Wirtschaft, Maritime Wirtschaft sowie Kultur- und Kreativwirtschaft. Das Fraunhofer IGD bietet konkrete technologische Lösungen und hilft bei der strategischen Entwicklung. Die Forscherinnen und Forscher betreiben Datenanalyse, konzipieren Soft- und Hardwaresysteme, entwickeln Prototypen und realisieren und implementieren visuell-interaktive Systeme. Schwerpunkte sind Mensch-Maschine-Interaktion, Virtual und Augmented Reality, künstliche Intelligenz, interaktive Simulation, Modellbildung sowie 3D-Druck und 3D-Scanning. Das Fraunhofer IGD betreibt seit 1987 Spitzenforschung und begleitet an seinen drei Standorten Darmstadt, Rostock und Kiel den gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Wandel mit anwendungsorientierten Lösungen. Internationale Relevanz entfalten seine Produkte durch die Zusammenarbeit mit dem österreichischen Schwesterinstitut an den Standorten Graz und Klagenfurt sowie die Beteiligung an verschiedensten EU-Projekten.

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Fraunhofer-Technologien im EU-Projekt ECHOES

Mit digitalen Zwillingen kollaborativ Herausforderungen der Kulturbranche meistern

BildDie Kulturbranche steht vor vielfältigen Herausforderungen: finanzielle Engpässe, rückläufige Besucherzahlen und der aufwändige Erhalt wertvoller Kulturgüter. Digitale Technologien bieten vielversprechende Lösungsansätze, um den Zugang zu Kunst und Kultur für ein breites Publikum langfristig zu sichern. Das Fraunhofer IGD trägt mit intelligenten Ansätzen zur Digitalisierung, Aufbereitung und Visualisierung sowie einer hochpräzisen Geometrie- und Materialrekonstruktion aktiv zum jüngst gestarteten EU-Projekt ECHOES bei. Ziel ist der Aufbau einer kollaborativen Cloud-Plattform für das europäische Kulturerbe.

Ob Präservation, Restauration oder Rekonstruktion: Die Digitalisierung von Kulturgütern bildet die Basis für den Erhalt wertvoller Kunstwerke und Artefakte und kann gleichzeitig auch deren Zugänglichkeit verbessern. Das Fraunhofer-Institut für Graphische Datenverarbeitung IGD arbeitet an Lösungen, um Statuen, Gemälde und Skulpturen in nie dagewesener Detailtiefe zu erfassen und virtuell auszustellen und so einen digitalen Zwilling des Kulturguts entstehen zu lassen.

Mit den Fraunhofer-Lösungen erfolgt die farbechte 3D-Digitalisierung beliebiger Objekte robotergestützt und vollautonom ohne manuelle Nachbearbeitung. „Für Archive und Museen sind sowohl eine wiederholbar hohe Qualität der Ergebnisse als auch eine Reduktion laufender Kosten entscheidend. Unsere Systeme bieten beides“, erklärt Pedro Santos, Leiter der Abteilung Digitalisierung von Kulturerbe. So entstehe eine digitale Replik, die das reale Kunstwerk detailgetreu in ein 3D-Modell überführt. Mit diesem kann sowohl wissenschaftlich gearbeitet werden, es lässt sich aber auch in optimierter Qualität zur Wissensvermittlung über das Web einsetzen.

Materialien mit KI rekonstruieren

Ein weiterer Schwerpunkt des Fraunhofer IGD liegt auf der Materialrekonstruktion an 3D-Objekten. Mit Künstlicher Intelligenz (KI) restaurieren die Forschenden beschädigte oder unvollständige Kulturgüter digital. Sie zeichnen etwa die Veränderung der Farbgebung über die vergangenen Jahrhunderte nach und stellen ursprüngliche Erscheinungsbilder wieder her. Die KI nimmt noch vorhandene Farbinformationen auf und erkennt zum Beispiel, welcher Teil der Statue Arm, Haar oder Kleid ist. Anschließend setzt sie die Färbung auf Basis der Vorhersage um. „Mit dieser Technologie tragen wir zur wissenschaftlichen Erforschung sowie zum Kuratieren virtueller Ausstellungen gleichermaßen bei“, erklärt Holger Graf, Abteilungsleiter Virtuelle und Erweiterte Realität.

3D-Kollaboration bringt Akteure der Kulturbranche zusammen

Mit seinen Lösungen unterstützt das Fraunhofer IGD den Aufbau einer europäischen kollaborativen Cloud-Plattform. Sie soll die Akteure der Kulturbranche, also beispielsweise Forschungseinrichtungen, Museen und Archive, vernetzen sowie mit verschiedenen digitalen Anwendungen und Services ausstatten und damit einen effizienten Wissensaustausch ermöglichen. „Neben dem Zusammenführen von Daten, Scans und Analysen steht die 3D-Kollaboration im Vordergrund“, erklärt Holger Graf. Die Fraunhofer-Ansätze ermöglichen es Interessierten, kooperativ Kulturobjekte und -güter in 3D zu visualisieren, gemeinsam zu annotieren und Ergebnisse zu dokumentieren.

Kick-off für EU-Projekt

Das im Rahmen des Programms Horizont Europa finanzierte EU-Projekt ECHOES ist bis 2029 mit 25 Millionen Euro ausgestattet. Damit stellt es eine der signifikantesten Investitionen dar, die jemals in Europa in eine Initiative für Cloud-Lösungen für das Kulturerbe und im weiteren Sinne für die Geistes- und Sozialwissenschaften getätigt wurde. ECHOES startete offiziell zum 1. Juni 2024, am 1. Juli fand die Kick-off-Veranstaltung zur Zusammenarbeit der 51 europäischen Partner statt. Die Laufzeit beträgt fünf Jahre.

Im Rahmen des EU-Projekts trägt das Fraunhofer IGD dazu bei, das europäische Kulturerbe auch für zukünftige Generationen lebendig und erlebbar zu erhalten. „Moderne Technologien ermöglichen es uns, das kulturelle Erbe Europas in einer Detailtiefe zu bewahren und zugänglich zu machen, die bisher undenkbar war“, resümiert Pedro Santos.

Weiterführende Informationen: https://www.igd.fraunhofer.de/de/branchen/kultur-und-kreativ.html 

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Fraunhofer IGD: KI-Lösungen synthetisch anlernen – Trainingsdaten generieren leicht gemacht

Automatisierte Bauteilkontrolle

BildTechnologien auf Basis Künstlicher Intelligenz (KI) benötigen Trainingsdaten – sie sind maßgeblich für den Erfolg. Diese zügig und in ausreichender Stückzahl zu generieren, stellt Anwender in der verarbeitenden Industrie vor Herausforderungen. Das Fraunhofer IGD arbeitet daher mit synthetisch erzeugten Trainingsdaten. Schneller, unkomplizierter und wirtschaftlicher schaffen die Forschenden so die Grundlage für Maschinelles Lernen und eine automatisierte Bauteilkontrolle.

Für das Training einer KI benötigen Anwender oftmals hunderte oder tausende Fotos des abgebildeten Gegenstands. Ein Problem im industriellen Kontext: Das Bauteil muss zunächst produziert werden. Erst spät im Fertigungsprozess lassen sich dann die Trainingsdaten erstellen. Insbesondere bei kleinen Losgrößen und Prototypen ist das nicht praxisnah. Zudem dauert es lange und ist teuer, die abgebildeten Elemente manuell zu identifizieren und zu klassifizieren. Diese Anforderungen haben Forschende des Fraunhofer-Instituts für Graphische Datenverarbeitung IGD als Anlass genommen, Trainingsdaten synthetisch zu erzeugen.

Automatisierte Bauteilkontrolle

„Für Anwender ist das ein riesiger Fortschritt. Noch bevor das Objekt physisch existiert, haben sie trainierte neuronale Netze“, erklärt André Stork, Branchenleiter Automotive beim Fraunhofer IGD. Die Technologie nutzt ohnehin vorliegende native CAD-Daten – und erschafft auf dieser Basis Bilder mit unterschiedlichen Lichtverhältnissen, aus verschiedenen Perspektiven und mit vielfältigen Texturierungen oder Materialeigenschaften.

Das Fraunhofer IGD unterstützt mit derartigen Lösungen insbesondere Unternehmen der verarbeitenden Industrie: beispielsweise Automobil- und Flugzeughersteller, Zulieferer sowie Maschinen- und Anlagenbauer profitieren von einer automatisierten Bauteilkontrolle. Die KI erkennt tatsächliche Bauteile und deren Verbau und gleicht diese mit der erlernten, korrekten Ausführung ab. „Das dient vor allem der Qualitätssicherung. Indem Nutzer Teilaufgaben von einer KI ausführen lassen, können sie außerdem den Fachkräftemangel kompensieren“, sagt Stork.

Auf der internationalen Fachmesse für Qualitätssicherung Control präsentiert das Fraunhofer IGD vom 23. bis 26. April mit dem AR-gestützten Montagearbeitstisch eine Applikation, die synthetisch generierte Trainingsdaten nutzt.

Weiterführende Informationen: https://www.igd.fraunhofer.de/de/veranstaltungen/control.html

Fraunhofer IGD auf der Control
23. – 26. April 2024

Fraunhofer-Gemeinschaftsstand: Halle 8, Stand 8201

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Control 2024: Fraunhofer IGD zeigt Lösung zur automatisierten Qualitätssicherung

KI-basierte Prozesskontrolle – auch bei kleiner Losgröße

BildDer Bedarf an effektiven Maßnahmen zur Qualitätssicherung im Automotive-Bereich sowie im Anlagen- und Werkzeugbau ist hoch. Zu kostspielig sind im Laufe der Produktion entstehende Fehler. Abhilfe schafft Marquis, eine Lösung des Fraunhofer IGD für KI- und AR-basierte Live-Assistenz während des Montageprozesses. Auf der diesjährigen Control hat das Fachpublikum die Gelegenheit, den AR-Montagearbeitsplatz selbst zu testen.

Ob Produktionen mit kleinen Losgrößen, Prototypen oder Betriebsmittel: Industrielle Montageprozesse können stark variieren. Für ein optimales Qualitätsmanagement hat das Fraunhofer-Institut für Graphische Datenverarbeitung IGD Marquis entwickelt. Die Lösung vereint Künstliche Intelligenz (KI) mit Augmented Reality (AR) und bietet eine visuelle Inspektion während des laufenden Montageprozesses. So leitet es Montageschritte an, weist dabei auf fehlerhaft montierte Bauteile hin und unterstützt Werkerinnen und Werker beim korrekten Aufbau.

Indem das System jeden einzelnen Arbeitsschritt erfasst, kann es auch eine zusätzliche Dokumentation ersetzen. Ob lediglich mit Bildnachweis oder mit zusätzlichem Kommentarfeld – die Fraunhofer-Lösung reduziert den Aufwand für die Qualitätssicherung rundum.

Fehler im Montageprozess vermeiden

„Marquis ist eine Add-On-Lösung für die Industrie, die sich unmittelbar in Produktionsprozesse integrieren lässt und kurzfristig zur Anwendung bereitsteht“, sagt Dipl. Math.-Techn. Holger Graf, Abteilungsleiter Virtuelle und Erweiterte Realität am Fraunhofer IGD. „Dabei können wir auf die jeweiligen individuellen Anforderungen eingehen und Marquis bei Bedarf tief in das System des Kunden einbetten.“

Die KI für die digitale Montagekontrolle wird mit computergenerierten Bildern auf Basis der CAD-Modelle angelernt. Marquis nutzt vier Kameras, die auf das Arbeitsfeld der Werkerinnen und Werker gerichtet sind. Diese detektieren die verschiedenen Bauteile. Auf einem seitlich angebrachten Bildschirm als AR-Ausgabeeinheit ist ersichtlich, wenn eine Komponente falsch ausgewählt oder nicht korrekt installiert wurde. „Bisher ziehen Anwenderinnen und Anwender das Tablet einer AR-Brille aufgrund des geringen Tragekomforts vor“, erklärt Graf. Mit optimierten AR-Brillen sei künftig aber auch die Ausgabe über eine kopfgebundene Einheit denkbar.

Marquis auf der Control testen

Der Produktionsaufwand ist im industriellen Kontext immer verhältnismäßig hoch, wenn keine vollautomatisierte Serienfertigung möglich ist. „Das Erlernen der korrekten Bauweise kostet Zeit und aufgrund der fehlenden Arbeitsroutine entstehen schneller Fehler“, weiß Graf. „Marquis sorgt dafür, den Aufwand zu minimieren und unterstützt so kosteneffiziente Montageprozesse.“ Während der diesjährigen Control hat das Fachpublikum die Gelegenheit, das System selbst zu testen: Dazu ist auf dem Stand des Fraunhofer IGD ein mit Marquis ausgestatteter Montagearbeitsplatz aufgebaut.

Marquis wurde vom Fraunhofer IGD entwickelt und greift neben der neuartigen KI-basierten Objektdetektion unter anderem auf fortschrittliche Tracking-Algorithmik zurück, die schon heute im Automotive-Bereich Einsatz findet. Diese wurden ebenfalls am Fraunhofer IGD entwickelt und mittlerweile vom Spin-off Visometry GmbH betreut und vermarktet. Marquis geht einen entscheidenden Schritt weiter und bietet automatisierte Qualitätskontrolle und eine intuitive Montageunterstützung an. Zudem kann die Lösung auch in Ausbildungskontexten angewendet werden. „Überall dort, wo Dinge zusammengebaut werden müssen, ist Marquis eine wertvolle Hilfe“, betont Graf. Für junge Menschen könne die moderne, digitale Arbeitsweise ein wichtiger Anreiz sein, einen Handwerksberuf zu erlernen.

Weiterführende Informationen:

https://www.igd.fraunhofer.de/de/veranstaltungen/control.html

Video zu Marquis: https://www.youtube.com/watch?v=Bu2RyWvl2mw 

Fraunhofer IGD auf der Control 2024
23. – 26. April

Fraunhofer-Gemeinschaftsstand: Halle 8, Stand 8201

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