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Preiswert hochwertigen Wohnraum geschaffen

Alles aus einer Hand: Wohngesundes KfW-Effizienzhaus 40 inklusive Beratung, Baustoffe und intelligenter Systeme

BildEnergieeinsparend und umweltgerecht Wohnraum zu schaffen, ist in den kommenden Jahren eine zentrale Herausforderung für alle Baubeteiligten. Ein auch wirtschaftlich gelungenes Beispiel stellt das im Sommer 2021 fertiggestellte, monolithische Mehrfamilienwohnhaus im mittelfränkischen Uffenheim dar. Bauherrin und Architektin Daniela Rupsch vertraute dabei mit dem gefüllten „W07 Coriso“-Mauerziegel auf einen hochwärmedämmenden Außenwandbaustoff für die Gebäudehülle. Dieser trägt – zusammen mit Ergänzungssteinen für eine wärmebrückenfreie Konstruktion – wesentlich zum angestrebten KfW-Energieeffizienzhausstandard 40 bei. Für gesundes Raumklima sorgt zudem das „unsichtbar“ in den Rollladenkästen integrierte Lüftungssystem. Ob bei der Auswahl des Wandbaustoffes, der Reduzierung von Wärmebrücken oder der dezentralen Wohnraumlüftung: In allen Feldern konnte die Architektin auf fachkundige Beratung und Produkte von Leipfinger-Bader zurückgreifen.

Der Wohnungsbau bot vor drei Jahren für mutige Investoren dank KfW-Förderung und niedriger Kreditzinsen noch relativ gute Bedingungen, während die staatlichen Wohnungsbauprogramme eher uninteressant waren. Für Bauherrin, Architektin und Stadtplanerin Daniela Rupsch war die erzielbare Rendite aber im Jahr 2020 nicht der zentrale Grund für den Bau eines Mehrfamilienwohnhauses: „Wir wollten angesichts der zunehmenden Wohnungsnot einen Beitrag zu einem preisgünstigen und trotzdem hochwertigen Wohnungsbau leisten. Dabei sollte ein energetisch zukunftsweisendes Wohngebäude entstehen, deren zwölf Mietwohnungen sich auch Normalverdiener im ländlichen Raum leisten können.“

Am nördlichen Ortsrand ihres Heimatortes Uffenheim, einer Kleinstadt mit rund 6.600 Einwohnern, plante Rupsch in einem Neubaugebiet ein kompaktes dreistöckiges Gebäude mit flach geneigtem Walmdach, in dem die Kellerersatzräume untergebracht sind. Bis auf die großzügigen, vorgestellten Balkone und Fassadenbekleidungen wurde auf architektonische Spielereien kein Wert gelegt und eine klare Architektursprache gewählt. Ihr Credo lautete, dass Wohnkomfort durch eine durchdachte Gebäudekonzeption, vorteilhafte Grundrisse, viel Licht und hochwertige Baumaterialien erreicht wird. So wurde aus wirtschaftlichen Gründen unter anderem bewusst auf eine Unterkellerung verzichtet und die Heiztechnikzentrale zusammen mit der Abstellmöglichkeit für Fahrräder und Mülltonnen in einem Nebengebäude angeordnet. Für hohe Wohngesundheit sorgt zudem ein „unsichtbar“ in die Rollladenkästen integriertes dezentrales Lüftungssystem, das in den Räumen eine umweltfreundliche und leistungsstarke Form von Zu- und Abluft schafft.

Wohnraum für alle Altersgruppen

Die Tendenz zur Kleinfamilie sowie Pärchen und Single-Haushalten ist mittlerweile auch im eher ländlich geprägten Mittelfranken angekommen. Die Wohnungsgrößen der jeweils vier Wohneinheiten pro Geschoss reichten deshalb von 54,55 Quadratmeter bis maximal 90,55 Quadratmeter, wobei auch an Familien mit mehreren Kindern gedacht wurde. „Entscheidendes Kriterium war für mich, dass alle Altersgruppen die Räumlichkeiten und das direkte Wohnumfeld für die jeweilige Lebensphase als wohnbehaglich empfinden“, erklärt Rupsch. Die Wohnungen wurden deshalb so ausgestattet, dass sich generationenübergreifend Jung und Alt in ihnen wohl fühlen können. Natürlich gehörte dazu für jede Wohneinheit eine großzügige Terrasse oder ein Balkon. Barrierefreies Wohnen in allen Ebenen nach DIN 18040-2 und eine Aufzuganlage rundeten das Konzept ab.

Die Ansprüche von Rupsch an zeitgemäßen Wohnungsbau drückte sich auch in der Festlegung des Wandbaustoffes aus. Er sollte monolithisch, kostengünstig, dauerhaft energiesparend und umweltschonend sein. Hier fand sie nach Beratung durch Leipfinger-Bader exakt, was sie suchte: „Der gewählte W07 Coriso-Mauerziegel, der für seine hohe Wärmedämmung kein WDVS benötigt und zudem zügig zu vermauern ist, entsprach ganz meinen Wünschen. Er bot sowohl ökologisch wie auch bauphysikalisch und wirtschaftlich die optimale Lösung“, betont die Architektin. Mit lediglich 36,5 cm Mauerwerksstärke und einem niedrigen U-Wert der beidseitig verputzten Außenwand von nur 0,18 W/m²K trug der Mauerziegel (Zulassung Z.17.1-1056) maßgeblich zum angestrebten Energieeffizienzhausstandard 40 bei und verkleinerte dabei nicht die Wohnflächen.

Grund für die exzellente Wärmedämmung des Coriso-Ziegels ist seine mineralische Dämmstoff-Füllung (Wärmeleitzahl 0,07 W/mK) aus natürlichem Basalt, die ohne chemische Zusätze auskommt und deshalb problemlos recycelbar ist. Der W07 Coriso knüpft zudem an schon traditionelle Vorteile der Ziegelbauweise an: So ist er beispielsweise in die Baustoffklasse A1 („nicht brennbar“) eingeordnet. Aufgrund seiner Massivität und Kapillarstruktur fungiert der Coriso-Ziegel zudem als temporärer Zwischenspeicher, mit einer Hitze und Raumfeuchte ausgleichenden Wirkung.

Besonders detaillierter Energiesparnachweis

Daniela Rupsch ist selbst ausgebildete Energieberaterin und kennt die Bedeutung von hoher Energieeinsparung für zukunftsorientiertes Bauen. Angesichts des angestrebten Energieeffizienzhausstandards 40 kam es wegen der in Anspruch genommenen KfW-Förderung bei diesem Projekt auf ein ausgeklügeltes Gebäudetechnikkonzept mit Pelletheizungsanlage und einen besonders exakten Energieeinsparnachweis an. Es ergab sich bezogen auf die Gebäudenutzfläche ein Jahres-Primärenergiebedarf von 17,3 kWh/m²a, der damit noch deutlich unter dem maximal zulässigen jährlichen Primärenergiebedarf eines KfW-Effizienzhauses 40 von 21,3 kWh/m²a lag. Dies kommt jetzt auch direkt den Mietern durch besonders niedrige Nebenkosten zugute.

Ein Hersteller mit besonderen Vorzügen

Bei der Erstellung des Außenmauerwerks zeigte sich ein weiterer Pluspunkt des von Leipfinger-Bader planeben geschliffenen Ziegel: Er ließ sich entsprechend der Zulassung ohne Stoßfugenvermörtelung mit Mörtelschlitten zügig in Dünnbettmörtel verlegen und sparte so Rohbauzeit und Material ein. Aufgrund der vollflächig gedeckelten Lagerfugen von nur drei Millimetern Dicke und Knirschverlegung im Stoßbereich entstand ein besonders homogenes massives Mauerwerk. Dessen Belastbarkeit liegt um 83 Prozent höher als bei einem vergleichbaren, mit Leichtmörtel erstellten Blockziegel-Mauerwerk.

Weitere Vorteile ergaben sich aus dem maßgeschneiderten Zubehörprogramm. So wurden zusätzlich zum hochwärmedämmenden Coriso-Mauerziegel auch passende Ergänzungssteine verarbeitet, die im Ergebnis für eine wärmebrückenfreie Konstruktion sorgen. Besonders elegant wurde in Uffenheim auch das bei Energiesparhäusern wichtige Thema Wohnraumlüftung gelöst – und zwar mit dem dezentralen Lüftungssystem von Leipfinger-Bader. Dieses zeichnet sich durch eine Besonderheit aus: Es ist von außen „unsichtbar“, da es für den direkten Einbau in den Rollladen- und Raffstorekasten konzipiert wurde. Des Weiteren punktet es durch seine hohe Lüftungsleistung und Wärmerückgewinnung – und das bei gleichzeitig geringem Schallpegel und Stromverbrauch. In verschiedenen Ausführungen sorgt das Lüftungssystem für den Aufbau eines Lüftungskreislaufs und schafft dabei eine gesunde und ausgeklügelte Form zwischen Zu- und Abluft.

Das vielfältige Know-how der Firmengruppe Leipfinger-Bader im Bereich umweltgerechtes Bauen erwies sich bei diesem Projekt als ausgesprochen vorteilhaft. Die Beratung umfasste die Auswahl des richtigen Mauerwerks, die Schaffung einer wärmebrückenfreien Konstruktion, ein intelligentes Lüftungskonzept sowie alle wichtigen Aspekte, um die Effizienzhausklasse 40 und die damit verbundenen Förderungen zu erreichen.

Rahmenbedingungen für Wohnungsbau verbessern

Das im August 2021 fertiggestellte Mehrfamilienhaus zeigt, wie ein energieeffizienter, barrierefreier, preisbewusster und trotzdem attraktiver Neubau aussehen kann. Bundesweit ist der Wohnungsbau weiter eingebrochen und das politische Ziel von jährlich 400.000 neuen Wohneinheiten längst in weite Ferne gerückt. Unter der „Neubaulücke“ leidet nicht nur die zunehmende Anzahl Wohnungssuchender, sondern auch die Bauwirtschaft. Es ist deshalb höchste Zeit, dass die Rahmenbedingungen wieder verbessert werden. Auf dem Wohnungsbautag 2023 machten Verbände und Bau-Akteure dies mit drastischen Worten deutlich: So sei die Situation für den Wohnungsbau so schlimm wie seit dem zweiten Weltkrieg nicht mehr. Förderprogramme fallen weg, gleichzeitig steigen aber Zinsen und Baukosten. Die Lösung sei hier nicht nur eine finanzielle Spritze des Staates. Es müssen zudem Genehmigungsprozesse erleichtert sowie Hemmnisse in Gesetzen und Verordnungen beiseitegeschafft werden. Nur so wird gewährleistet, dass zukunftsfähige Mehrfamilienobjekte – wie jenes in Uffenheim – zum Wohle aller häufiger geplant und gebaut werden.

Bautafel
Projekt: Errichtung eines monolithischen Mehrfamilienhauses mit zwölf Wohneinheiten im mittelfränkischen Uffenheim
Bauherr: RSK GbR, vertreten durch Daniela Rupsch
Planung: Architektin Dipl.-Ing. (FH) | M.eng. Daniela Rupsch, Architekturbüro Rupsch, Am Hochholz 14, 97215 Uffenheim
Bauausführung: Schubart G. u E. GmbH, Neuherberg 30, 91465 Ergersheim
Außenwand: 36,5 cm mineralisch gefüllter W07 Coriso-Mauerziegel mit gedeckelter Lagerfuge und beidseitiger Verputzung bzw. Fassadenplattenverkleidung
Lüftung: Dezentrales Lüftungssystem, unsichtbar im Rollladen- und Raffstorekasten integriert
Hersteller: Leipfinger-Bader GmbH, Ziegeleistraße 15, 84172 Vatersdorf (Mauerziegel, Ergänzungssteine, Lüftungssystem, Rollladen- und Raffstorekasten)
Zahl der Wohneinheiten: 12
Gesamtwohnfläche: rund 950 m²
Berechneter Jahresprimärenergiebedarf: 17,3 kWh/m²a (bezogen auf Nutzfläche)
Bauwerkskosten (DIN 276): ca. 1,6 Mio. Euro (ohne Grundstück)
Bauzeit: Juli 2020 bis Juli 2021

Den Objektbericht sowie printfähiges Bildmaterial sind online abrufbar unter: dako pr

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Firmengruppe Leipfinger-Bader GmbH
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Über die Leipfinger-Bader GmbH:

Leipfinger-Bader ist Marktführer für energieeffiziente und nachhaltige Systemlösungen am Bau und bietet Architekten, Fachplanern und Investoren umfassende Beratungsleistungen. Die Firmengruppe setzt als Innovationstreiber konsequent auf Forschung, Entwicklung und Prozessoptimierung. Zum High-End-Produktspektrum für Neubau und Sanierung zählen – neben massiven Mauerziegeln mit integriertem Schall- und Wärmeschutz – auch Recyclingprodukte, wie zum Beispiel der aus recycelten Ziegelresten bestehende Kaltziegel. Hinzu kommen Ziegel-Fertigteile für das serielle Bauen, intelligente Lüftungssysteme, Rollladenkästen auch aus Holz, Lösungen für die Dachbegrünung, vorgehängte hinterlüftete Keramikfassaden inklusive abgestimmter Unterkonstruktion, Bodensysteme wie der keramische Estrichziegel mit energieeffizienter Heizlösung sowie Lehmplatten für den Innenausbau. Letztere kommen im Holz- und Massivneubau sowie bei der Altbausanierung als Alternative zu Gips zum Einsatz – in Form von Trennwänden, als Innenbeplankung speicherschwacher Außenwände oder beim Dachausbau.

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„Man muss das Gebäude in seiner Gesamtheit betrachten“

Im Gespräch: Architekt Bernd-Simon Schwarz ein Jahr nach dem Bau seines Bürogebäudes ohne Heiztechnik

BildDie bundesweiten Energiepreise haben im letzten Jahr mehrfach Höchststände erreicht. Aus diesem Grund rücken alternative Baulösungen zunehmend in den Fokus – darunter auch solche, die gar keine Heiztechnik benötigen. Eben so ein Gebäude ist im Jahr 2021, medial viel beachtet, im Münchener Stadtteil Gräfelfing entstanden. Der fünfgeschossige Büroneubau des Reifenhändlers Heinrich Nabholz KG kommt komplett ohne Heizung und Klimaanlage aus – und garantiert trotzdem ganzjährig Raumtemperaturen von 22 bis 26 Grad. Rund ein Jahr nach Bezug resümiert der Nürnberger Architekt Bernd-Simon Schwarz M.A. (30) die besondere Bedeutung des von ihm geplanten Bauvorhabens und dessen Zukunftsfähigkeit.

Redaktion: Sie haben ein Bürogebäude entworfen, das vollständig auf Heiztechnik verzichten kann. Wie kamen Sie auf die Idee, ein solches Gebäude zu konzipieren?

Schwarz: Der Bauherr, die Heinrich Nabholz KG, wünschte sich den Neubau einer effizienten Hauptzentrale für seine Münchener Filiale in einem bestehenden Industriegebiet. Als Inspiration diente ein Bürogebäude in Lustenau – geplant von Baumschlager Eberle Architekten. Das Konzept basiert auf einer Bauweise ohne die Verwendung einer Heizung und Lüftung. Nach einer Besichtigung des Gebäudes in Österreich und neuen Erkenntnissen der Funktionsweise war sich der Bauherr sicher, bei dem Bau seiner Hauptfiliale dem gleichen Grundkonzept zu folgen. Aufgabe war es dann, das Konzept zu transferieren und an die klimatischen Bedingungen der Breitengrade von Gräfelfing anzupassen. Zur Seite stand uns dabei der Bauphysiker Dr. Peter Widerin, der bereits bei der Planung in Lustenau beteiligt war. Entwickelt wurde ein Konzept, dessen Bauweise auf dicken Ziegelwänden basiert. Berücksichtigt wurden zudem bestimmte Anforderungen, da das Bürogebäude zu 70 Prozent extern vermietet werden soll – ein wesentlicher Unterschied zum Bau in Lustenau, der vom Bauherren selbst genutzt werden sollte und somit mehr Gestaltungsmöglichkeiten bot. Unsere Grundrissstruktur benötigte hingegen Flexibilität, um Nutzerwünschen entgegenzukommen. Grundsätzlich ist bei der Konzeption unseres Vorhabens ein zusammenhängender Raum essenziell, damit die Luft leicht zirkulieren kann. Die Umsetzung von Einzelbüros gestaltet sich daher etwas schwierig. Um dem entgegenzuwirken, haben wir das Konzept angepasst, sodass eine räumliche Trennung mit intakter Luftzirkulation gewährleistet ist.

Redaktion: Wie ist das Gebäude rein architektonisch auf das Auskommen ohne Heizung und Klimaanlage optimiert?

Schwarz: Ein wichtiger Punkt ist die Speicherfähigkeit der trägen Masse. Wir haben eine sehr dicke Geschossdecke und Wände, bestehend aus Ziegelmauerwerk, konzipiert. Energie, die in Sommernächten durch die Nachtauskühlung strömt, wird träge von der Speichermasse geschluckt, gespeichert und zeitversetzt in den Innenraum abgegeben. Bei der Konzeption des Mauerwerks hat uns die Firmengruppe Leipfinger-Bader beratend zur Seite gestanden, so dass wir hier auf die Erfahrungswerte eines für seine nachhaltigen Bauprodukte bekannten Herstellers zurückgreifen konnten. Am Ende haben wir uns für 65 Zentimeter dicke Außenwände aus zweischaligem, dämmstoffgefüllten Coriso-Mauerwerk entschieden. Die Zusammenarbeit mit Leipfinger-Bader lief dabei reibungslos.

Ein wesentliches Kennzeichen der Architektur sind die stets sichtbaren Grundmaterialien. Wände durften nur ohne vorherige Vorwandinstallation und einer somit geschaffenen Pufferzone verputzt werden. Ein aufkommender Konflikt zwischen Nutzerzufriedenheit, der technischen Notwendigkeit sowie dem Wohlbefinden. Auch Geschossdecken müssen sichtbar sein und dürfen nicht vom Innenraum versperrt sein. Eine harte Decke ohne Schallschutzabsorbationsflächen ist für die Akustik wenig förderlich. Um dieser Problematik entgegenzuwirken, kamen im Luftstrom positionierte, waagerecht stehende Baffeln zum Einsatz. So konnte die nötige Querlüftung sichergestellt werden und die Akustik profitierte darüber hinaus auch.

Redaktion: Musste die Inneneinrichtung dementsprechend angepasst werden? Konnte man beispielsweise Regale vor den Wänden platzieren oder wirkt sich das nachteilig aus?

Schwarz: Regale sind grundsätzlich möglich, Einbauschränke hingegen nicht. Beachtet werden muss, dass innerhalb der Luftzone vor dem Bauteil eine freie Luftzirkulation gewährleistet ist. Sofern 30 Prozent der Wandflächen mit Möbeln versehen werden, steht dem Gebäudekonzept nichts im Wege. Auch an den Trockenbauwänden, die der Raumtrennung dienen, können Möbelstücke positioniert werden. Lediglich die Außenwände sowie die tragenden inneren Wandscheiben, die ebenfalls gemauert sind, sollten frei bleiben. Zusammen mit Inneneinrichtern konnten die Mieter tolle Gesamtkonzepte entwickeln.

Redaktion: Wie wirtschaftlich ist das Ganze? Man konnte auf die Heiz- und Klimatechnik verzichten. Musste man stattdessen auf andere Lösungen setzen, die möglicherweise kostenintensiv hätten sein können oder vielleicht auch waren?

Schwarz: Aufgrund doppelt so dicker Wände kam auch die doppelte Menge an Material zum Einsatz. Daher sind die Baukosten in diesem Bereich leicht teurer. Große Kostenträger, wie der Einbau der Heizungsinstallationsleitungen, blieben hingegen erspart. Brandschutzklappen oder Ähnliches waren bedingt durch die Grundrissanordnung ebenfalls nicht notwendig. Letztlich gelang es uns, die gewöhnlichen Baukosten nach BKI sogar zu unterschreiten. Dies ist aber auch auf eine durchdachte, wirtschaftliche Planung zurückzuführen. In allen Geschossdecken wurde beispielsweise auf Estrich verzichtet. Vliesauflagen und Teppiche wurden also direkt aufgetragen. Auf diesem Prinzip basiert im Grunde das gesamte Konzept – je pragmatischer und einfacher, desto wirtschaftlicher das Ergebnis.

Redaktion: Konnten sie Ihre eigenen Ziele in Hinblick auf die Energieeffizienz erreichen? Angesetzt war damals ja der KfW55-Standard?

Schwarz: Genau, das haben wir voll erreicht. Diesen KfW55-Standard überhaupt nachzuweisen, war aber auch ein langer Weg, da frühere Berechnungen ein Fehlen des Heizsystems nicht vorsahen. In Absprache mit der KfW entwickelten wir einen Weg, Nachweise darüber zu erbringen. Unsere Nebenkosten bewegen sich auf einem minimalen Niveau – die Heizkosten fallen somit nahezu weg. Was wir natürlich haben, sind Wartungskosten für die Fenster, eines unserer Herzstücke. Zum Einsatz kamen für die natürliche Luftströmung motorisch öffnende Fensterklappen, die stets funktionieren müssen. Alle zwei Jahre müssen die Motoren geölt und neu eingestellt werden. Grundgedanke der Architektur war es, die Begebenheiten auch für die nachfolgende Nutzung möglichst praktisch zu gestalten. Offene Kabeltrassen unterhalb der Decke können später beispielsweise problemlos erweitert oder ergänzt werden – ohne die Decke vorher öffnen zu müssen. Zwar stechen nicht verkleidete Decken sofort ins Auge, für uns stehen jedoch die Möblierung sowie die Menschen, die ja quasi als Heizkörper fungieren, im Vordergrund. Die Bauphysik und die praktische Nutzung müssen architektonisch daher überhaupt nicht aufgewertet werden.

Redaktion: Das sind dann aber auch Dinge, die während des Umsetzungsprozesses entwickelt wurden? Das sind ja schon kleine Fallstricke, an die man dann gerät.

Schwarz: Aus dem Wunsch, sehr kostengünstig zu bauen, haben wir diese Zielsetzung schon entwickelt. Es hat Durchhaltevermögen gekostet, weil man im Planungsprozess durchaus denkt, etwas vielleicht doch anders zu machen. Wenn es dann auf der Baustelle umgesetzt wurde, dachte man sich, vielleicht wäre eine Verblendung doch ganz schön, um die Kabel zu verstecken. Dennoch war es wichtig, das Gesamtkonzept durchzuziehen. Ich denke, das haben wir am Ende dann auch ganz gut hinbekommen.

Redaktion: Das ist dann natürlich auch wieder ein Kostenfaktor, der in der Zusatzplanung aufgewandt werden musste. Vom zeitlichen Aufwand her war auch alles im Rahmen?

Schwarz: Für alle Planungsbeteiligten war es ein absolutes Herzensprojekt. Uns war es total wichtig, das Projekt erfolgreich abzuschließen. Der Aufwand, den wir reingesteckt haben, war natürlich hoch, aber das hat man gerne in Kauf genommen. Es war eine große Leidenschaft, dieses Projekt so zum Abschluss zu bringen und am Ende zu sehen, dass so ein Konzept dann auch noch funktioniert.

Redaktion: Müsste es hinsichtlich der Tatsache, dass es sich um einen Präzedenzfall und ein Pilotprojekt handelte, ein Umdenken in der Politik in Bezug auf die Bewertung der Energieeffizienz geben?

Schwarz: Ja, es ist schwierig, diese Berechnungen so hinzubekommen, dass sie wirklich dem jeweiligen Konzept standhalten. Ich bin der Meinung, man müsse das Gebäude in seiner Gesamtheit bewerten – vielleicht sogar im Nachhinein. Der Anreiz, sollte darin liegen, ein funktionierendes Gebäude zu schaffen. Und weniger darin, ob es nachhaltig ist. Kriterien aufzustellen, für die man dann nach der Erfüllung Punkte bekommt – beispielsweise für den Einbau eines bestimmten Heizsystems – halte ich für nicht sinnvoll. Viele Kriterien kann man in vorhergehenden Berechnungen überhaupt nicht erkennen …

Das vollständige Interview sowie printfähiges Bildmaterial sind online abrufbar unter: dako pr

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Über die Firmengruppe Leipfinger-Bader

Die Firmengruppe Leipfinger-Bader sind das führende Familienunternehmen unter den Mauerziegel-Herstellern in Süddeutschland mit Sitz in Vatersdorf bei Landshut. Geführt wird es in fünfter Generation von Thomas Bader. In der Region steht das Unternehmen für sichere Arbeitsplätze, technische Kompetenz und hohe Qualität. Leipfinger-Bader baut auf diese Tradition – gleichermaßen aber auch auf die konsequente Weiterentwicklung seiner hochwärme- und schalldämmenden Wandbaustoffe.

Neben dem Stammwerk in Vatersdorf unterhält das Unternehmen weitere Werke in Puttenhausen bei Mainburg und in Schönlind bei Amberg. Mit rund 200 Mitarbeitern zählt Leipfinger-Bader zu den leistungsstärksten Ziegelproduzenten bundesweit und fertigt jährlich Mauerziegel für etwa 6.000 Wohneinheiten. Die Mauerziegel werden aus natürlichen Rohstoffen – Ton, Lehm, Naturgestein und Wasser – hergestellt und sind daher ökologisch unbedenklich. Auch bei der Produktion legen die Ziegelwerke großen Wert auf Nachhaltigkeit und Umweltverträglichkeit. Stillgelegte Lehmgruben werden renaturiert und bieten so vielen Tierarten neuen Lebensraum.

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Wohnungsbau im Sinne der Umwelt

Mit Ziegel-Recyclingsystem: Energieeffiziente Geschossbauten ressourcenschonend umgesetzt

BildZunehmende Materialknappheit und die globale Klimakrise erhöhen den Druck für ressourcenschonendes Handeln. Wie dieses in der Baupraxis aussehen kann, zeigen exemplarisch vier im Jahr 2021 und 2022 von der Georg Ehrenreich GmbH fertiggestellte Mehrfamilienhäuser in Roßbach (Oberpfalz). Unter Einsatz des Ziegel-Recyclingsystems von Leipfinger-Bader gelang hier ein ressourcenschonender Bau gemäß KfW 55-Energiestandard. Aufgrund bauphysikalischer und ökologischer Vorzüge wurde für das Mauerwerk der „Unipor WS09 Coriso“-Ziegel ausgewählt. Der Mauerziegel, die Hybrid-Heizungsanlage sowie das Recyclingsystem vereinen in diesem Bauprojekt hohe Energieeffizienz und optimalen Schallschutz mit einem ressourcenschonenden Bauprozess.

Gelegen in der mittleren Oberpfalz, 30 Kilometer vor den Toren Regensburgs und 35 Kilometer von Cham entfernt, befindet sich Roßbach, ein Ortsteil der Gemeinde Wald (Landkreis Cham, Bayern). Mit seiner zentralen Lage, dem familienfreundlichen Ambiente und der gut ausgebauten Infrastruktur erfüllt das rund 2.900 Einwohner zählende Dorf nahezu alle Bedürfnisse seiner Bewohner und bietet diesen eine attraktive Wohnumgebung. Angrenzend an den Vorderbayerischen Wald befindet sich auch das Wohngebiet „Am Leonhardweg“, in dem zwischen November 2021 und Juli 2022 vier Mehrfamilienhäuser fertiggestellt und sofort bezogen wurden. Die zeitversetzte Fertigstellung war von Anfang an so geplant. Dadurch konnten in allen vier Mehrfamilienhäusern dieselben Handwerkerteams eingesetzt und eine optimale Austrocknung des Bauwerkes erreicht werden. Als Bauherr und Bauträger zugleich fungierte dabei die Georg Ehrenreich GmbH (Teublitz, Landkreis Schwandorf).

Nachhaltige Energieeffizienz

Das Wohnbauprojekt „Am Leonhardweg“ in Roßbach besteht aus insgesamt zwanzig Wohneinheiten. Diese verteilen sich mit ihren rund 1.700 Quadratmetern Wohnfläche auf vier Gebäude: ein Mehrfamilienhaus mit acht und drei Mehrfamilienhäuser mit je vier Wohneinheiten. Von Anfang an war eine rege Nachfrage an den Eigentumswohnungen zu verzeichnen und in kürzester Zeit wurden die Wohnungen verkauft. „Bereits während der Bauzeit und abschließend nach Fertigstellung erhielt die Firma Georg Ehrenreich von den Eigentümern sowie auch von der Bevölkerung nur positive Rückmeldungen“, erklärt Bauunternehmer Ehrenreich. Die großzügige Planung wurde in qualitativ hochwertiger Bauweise, gut in das Ortsbild integriert, umgesetzt. Zur Lebens- und Wohnqualität trägt im Wesentlichen die Gebäudehülle bei. So waren ein hoher Schallschutz und eine gute Wärmedämmung die entscheidenden Forderungen bei der Planung der Mehrgeschosshäuser. Daher fiel beim Mauerwerk die Wahl auf den „Unipor WS09 Coriso“-Ziegel der Firmengruppe Leipfinger-Bader (Vatersdorf, Niederbayern). Aufgrund seiner rein mineralischen Dämmstoff-Füllung ermöglicht der massive Ziegel neben einem hohen Schallschutz (51 Dezibel) auch eine sehr gute Wärmedämmung (0,09 W/mK). Mit seiner ebenfalls guten Tragfähigkeit (SF-Klasse 12) eignet er sich zudem optimal für den Geschosswohnungsbau und schafft eine ressourcenschonende, wärme- und schallgedämmte Gebäudehülle. Außerdem konnten die Ziegel bei der Mauerwerksausführung arbeitszeitsparend mithilfe von Mörtelschlitten verlegt werden. Die Außenwände der Gebäude wurden mit dem mitgelieferten Dünnbettmörtel als 36,5 cm starke Ziegelwände gemauert. Dabei kam ein Einlagenputz innen und ein Zweilagenputz außen zum Einsatz. Die Innenwände bestehen zudem aus 17,5 bzw. 11,5 cm schlanken Hochlochziegelwänden.

Der achtsame Umgang mit Ressourcen bei diesem Bauprojekt zeigt sich darüber hinaus in der verbauten Heiztechnik. Als Energiesparmöglichkeit wurde eine Hybrid-Heizungsanlage – eine Kombination aus Wärmepumpe und Gasbrennwertheizung – verbaut. In Verbindung mit der guten Wärmedämmung entsprechen die vier Mehrfamilienhäusern dem im Jahr 2020 noch förderfähigen Energiestandard KfW 55.

Ressourcenschonend dank Ziegel-Recycling

Das Wohnbauprojekt „Am Leonhardweg“ ist ein gelungenes Beispiel für ressourcenschonendes Bauen. Dies zeigt sich besonders im geschlossenen Wertstoffkreislauf der verwendeten Mauerziegel. So sorgt die Verwendung des innovativen Ziegel-Recyclingsystems von Leipfinger-Bader hier für sicheres und ressourcenschonendes Bauen in Zeiten der sich verschärfenden Klimakrise. „Mithilfe des Ziegel-Recyclings konnten wir zudem die kostenintensive Entsorgung von Schnittresten und ähnlichen Materialien umgehen, die für uns als Bauunternehmen aufgrund überfüllter Deponien und steigender Entsorgungspreise zunehmend zum Problem wird“, erklärt Georg Ehrenreich.

Das innovative Ziegel-Recycling ist das Ergebnis jahrelanger Forschungs- und Entwicklungsarbeit im Hause Leipfinger-Bader. Als erstem Anbieter in Deutschland gelang es der Unternehmensgruppe 2020 den Wertstoffkreislauf für massive Mauerziegel zu schließen. Möglich machte es die Entwicklung einer einzigartigen Anlage für das vollständige Recycling von Ziegelbruch.

Ihr ressourcenschonendes Mauerziegel-Recycling bietet die Firmengruppe Leipfinger-Bader unter Einsatz sogenannter „Big Bags“ an. Sie ermöglichen eine fachgerechte Verpackung sowie einen sicheren Abtransport des anfallenden Ziegelbruchs. Während des Bauprozesses wird dieser zunächst gesammelt, ehe die Abholung der verplombten „Big Bags“ durch Leipfinger-Bader erfolgt. Im nur 80 Kilometer entfernten Ziegelwerk in Puttenhausen (Landkreis Kelheim, Niederbayern) wurden die Baustellenreste aus Roßbach dann vollständig recycelt. Dabei wurden die dämmstoffgefüllten Mauerziegel mithilfe eines Windsichtungs-Verfahrens in ihre beiden Bestandteile zerlegt und aufbereitet. Anschließend war der Dämmstoff wieder als solcher einsatzbereit und gelangte zurück in die Produktion, während das sortenreine Ziegelmaterial künftig in verschiedenen Korngrößen, zum Beispiel in der Dachbegrünung oder im Wegebau, erneute Verwendung findet. So bleiben die Baustellenreste als wertvolle Ressource ein Teil des Wertstoffkreislaufs.

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Über die Firmengruppe Leipfinger-Bader

Die Firmengruppe Leipfinger-Bader stellt Wandbaustoffe sowie Bauprodukte für klimafreundliches Bauen her und vertreibt diese bundesweit. Für ihre energie- und rohstoffeffiziente Produktion wurde die in Familienhand geführte Gruppe in den letzten Jahren vielfach geehrt. Gemeinsam mit Partnern aus Wissenschaft und Forschung treibt Leipfinger-Bader zudem die Weiterentwicklung bewährter Baustoffe im Sinne von Nachhaltigkeit, Klima- und Umweltschutz voran. Die bayerische Firmengruppe versteht sich dabei – innerhalb der gesamten deutschen Baustoffindustrie – als bundesweiter Innovationstreiber für mehr Nachhaltigkeit am Bau.

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